Freitag, 9. September 2016

| Rezension | Harry Potter und die Heiligtümer des Todes


 

Fakten 

 
Originaltitel: Harry Potter and deathly Hallows
Originalsprache: Englisch
Autor: J. K. Rowling
Erscheinungsdatum: 2007
Seitenanzahl: 767 Seiten
 
 
 
deutsches Cover
 
Inhalt 
 
An eine Rückkehr nach Hogwarts ist für Harry nicht zu denken. Er muss alles daransetzen, die fehlenden Horkruxe zu finden, um zu vollenden, was Dumbledore und er begonnen haben. Erst wenn sie zerstört sind, kann Voldemorts Schreckensherrschaft vergehen. Mit Ron und Hermine an seiner Seite und einem magischen Zelt im Gepäck begibt sich Harry auf eine gefährliche Reise, quer durch das ganze Land. Als die drei dabei auf die rätselhaften Heiligtümer des Todes stoßen, muss Harry sich entscheiden. Soll er dieser Spur folgen? Doch er ahnt schon jetzt: Welche Wahl er auch trifft - am Ende des Weges wird der Dunkle Lord auf ihn warten ...
UK Cover
US Cover
 
 
"Bedauere nicht die Toten, Harry. Bedauere die Lebenden, und vor allem diejenigen, die ohne Liebe lesen." - Albus Dumbledore, S. 731





Meine Meinung

 

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ bringt die Buchreihe um den Zauberlehrling mit der großen Klappe zu einem würdigem und gelungenem Abschluss. In diesem Buch wird einfach alles vereint, was ich an guten Büchern mag: Action, Drama, Tragik, ruhige Momente, Situationskomik und die kleinen Momente die zu großen gemacht werden. Diesen Balanceakt all diese Elemente in ein einziges Buch einzubringen ist J.K. Rowling gelungen und sie stellt die Theorie auf, dass ein böser zwar abgrundtief böse sein kann, aber ein guter niemals nur gut ist. Was ich persönlich für einen sehr guten und realistischen Schachzug halte.

Der Leser wird erneut mitten ins Geschehen geworfen und wer bei den vorherigen sechs Büchern achtlos überflogen hat ist aufgeschmissen. Die Geschichte beginnt schon mit einer Verfolgungsjagd und es herrscht eine drückende, aber dennoch hoffnungsvolle Atmosphäre. Harrys Ratlosigkeit dominiert seine Gedankenwelt und somit fängt der Leser automatisch an ebenfalls Theorien zu spinnen und sich zu fragen wie zum Geier man da wieder in einem Stück rauskommen will. Was mir, in allen sieben Teilen, wirklich gut gefällt ist die Tatsache dass Harry kein jammernder Waschlappen ist. Natürlich, denkt er auch mal, dass das alles nicht fair ist, doch er macht es halt einfach ohne daraus eine große Show zu machen. Ebenso seine ständigen Begleiter Ron und Hermine. Die Dynamik des Trios hat sich verändert. Sie sind nun nicht mehr drei Teenager die sich in der Schule ihre Freizeit miteinander vertreiben. Sie sind drei Jugendliche die sich mitten im Krieg befinden und versuchen die Hoffnung nicht aufzugeben.

Obwohl wahnsinnig viel passiert wirkt die Geschichte manchmal etwas in die Länge gezogen, vor allem die Suche nach den Horkruxen, die ja nun mal gut 80 % der Bücher ausmacht, ist an einigen Stellen unnötig lang. Ich meine, ja, es ist eine Suche. War ja wohl klar, dass die die Dinger nicht unter der nächsten Parkbank finden, aber irgendwann ist es dann auch gut, ne? Vor allem, da die bei der Suche irgendwie mehr Glück als Verstand hatten und das Glück hatten, dass Voldemort sich bei der Auswahl seiner Horkruxe selten dämlich angestellt hat und die seltensten Dinge, die man gar nicht übersehen kann, ausgewählt hat.
Ebenso sind durchaus einige Szenen, einige schlimme Szenen, in diesem Buch ganz allein Harrys Schuld. Zum Beispiel, dass seine beste Freundin brutal gefoltert wird liegt, wenn man es mal ganz simpel betrachtet, daran, dass er seine Klappe nicht halten konnte und nicht auf seine Freunde gehört hat. Aber das zieht sich ja wie ein Running Gag durch alle sieben Bücher. Harry Potter, der Junge der beratungsresistent ist. Harry Potter, der Junge der das Offensichtliche nicht sieht. Harry Potter, der Null-Checker. Was gefällt euch am besten?

In „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ gibt es wenige Szenen (bis auf das Finale) in denen Nebencharaktere in Erscheinung treten. Das unterstreicht natürlich die völlige Isolation in der sich Harry, Ron und Hermine befinden. Und irgendwie macht es das auch spannender, da man ja nicht weiß was in der Welt vor sich geht. Man darf nicht vergessen, dass sich das Land im Krieg befindet. Man weiß nicht, welchen Charakter J.K. Rowling hat ins Gras beißen lassen. Dadurch sind dann aber die kleinen Momente der Nebencharaktere riesige Szenen, die die Protagonisten unglaublich hilft. Natürlich, muss ich hier das beispiel mit Neville und Nagini nehmen. Diese Tat ist gerade mal ein Absatz gewidmet und doch sagt er so viel aus; Nevilles Entwicklung über die gesamten Bücher und der finale Schlag gegen den Antagonisten. Allgemein zieht J.K Rowling immer wieder einen Bogen zu den vorherigen Harry Potter-Bänden und spielt immer wieder auf diese an.

Das Ende ist dann einfach nur die pure Definition von Episch. Diese Schlacht ist … episch. Mir fällt kein anderes Wort ein. Dieser Aufbau, all die Kleinigkeiten gefolgt von den großen Momenten. Das Feuer im Raum der Wünsche, die kleinen Duelle zwischen all diesen Liebgewonnen Charakteren, der rar gesäte Humor, der gleich davon brutal von einer unglaublichen Szene vernichtet wird, die den Schmerz und die Fassungslosigkeit eines plötzlichen Verlustes o gekonnt darstellt. Dann wäre da noch Snapes Geschichte, die vielleicht keine Sympathie, aber doch Mitleid weckt, gefolgt von meiner absoluten Lieblingsszene (Buch wie Film). J. K. Rowling hat die Grausamkeit eines Krieges nicht beschönigt. Es ist brutal und grauenvoll und voller Schmerz und der Wille immer weiter zu machen, selbst wenn alle Hoffnung schon aufgeben ist.
Um dann auf den letzten Seiten eine Genialität an den Tag zu legen, dass ich mir ins Fäustchen gelacht habe. Diese Szene hätten sie mal so verfilmen sollen, wie Harryy Lord Voldemort öffentlich demütigt und ihm in allen Einzelheiten seine eigene Arroganz und die daraus resultierende Niederlage vor Augen führt. Das war ein richtiger Bitchmove von Harry, den ich mega gefeiert habe. 
 

Fazit 


Und das war es. „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ verdienen schon alleine die volle Punktzahl, aufgrund von wenigen Szenen, die jedoch extrem unter die Haut gehen. Trotz einiger Längen und dem einen oder anderem genervten Aufstöhnen ist dieses Buch in meinen Augen genial. Da gibt es für mich auch nichts dran zu rütteln. Sorry, Percy, aber Harry ist die Nummer Eins in meinem Bücherregal.
 
 
5/5 Sternen

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