Fakten
Originaltitel:
Harry Potter and the goblet of fire
Originalsprache:
Englisch
Autor:
J. K. Rowling
Erscheinungsdatum: 2000
Buchreihe:
Harry Potter und der Stein der Weisen
Harry
Potter und der Orden des Phönix
Harry
Potter und der Halbblutprinz
Harry
Potter und die Heiligtümer des Todes
Seitenanzahl: 767 Seiten
deutsches Cover |
Inhalt
UK Cover |
US Cover |
Das vierte Schuljahr in Hogwarts beginnt für Harry. Doch davor steht
noch ein sportliches Großereignis, das die scheußlichen Sommerferien
vergessen lässt: die Quidditch-Weltmeisterschaft. Und ein weiterer
Wettkampf wird die Schüler das ganze Schuljahr über beschäftigen: das
Trimagische Turnier, in dem Harry eine Rolle übernimmt, die er sich im
Traum nicht vorgestellt hätte. Natürlich steckt dahinter das Böse, das
zurück an die Macht drängt: Lord Voldemort. Es wird eng für Harry, sehr
eng. Doch auf seine Freunde und ihre Unterstützung kann Harry sich auch
in verzweifelten Situationen verlassen.
"Den Schmerz zu betäuben, heißt nur, dass er noch schlimmer ist, wenn du ihn schließlich doch spürst." - Albus Dumbledore, S. 726
Meine Meinung
„Harry Potter und der Feuerkelch“ geht, ebenso wie seine Vorgänger, sofort los. Man ist sofort wieder in der Geschichte drinnen und möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Meiner Meinung nach merkt man bei jedem Buch und auf jeder Seite, dass J.K. Rowling eine begabte Autorin ist. Die Geschichte rund um Harry Potter mag reine Geschmacksache sein; aber schreiben kann die Frau.
Diesmal dauert es relativ lange bis man in Hogwarts angekommen ist, doch durch die vorausgehenden Ereignisse wird es nicht langweilig. Die Quidditch-Weltmeisterschaft ist eine nette Abwechslung und der anschließende Aufstand gibt erste Rätsel auf, die eng mit der Handlung in Hogwarts verknüpft sind. Ebenso merkt man dass sich die Geschichte langsam in eine andere, eine düstere Richtung entwickelt. Einige Dinge fallen mir erst jetzt, mit Anfang zwanzig, auf, die mir als Kind oder Teenager nicht so auffielen. Meine Eltern haben nie zu denen gehört, die sich an Altersbeschränkungen halten, doch inzwischen kann ich durchaus verstehen, weshalb manche Eltern nicht wollen, dass ihre kleinen Kinder die komplette Reihe lesen.
Trotz der stetigen Entwicklung in eine düstere Richtung entsteht keine depressive und hoffnungslose Stimmung. Vor allem, wenn das Trio in Hogwarts ankommt, stehen dann erstmal wieder der Schulalltag und die zwischenmenschlichen Beziehungen im Vordergrund, welche J. K. Rowling hervorragend in Szene setzt.
Man darf auch nicht vergessen dass die Protagonisten erst vierzehn Jahre alt sind, vor allem wenn man ein Problem mit Teeniekram hat – so wie ich. Sie machen Fehler, reagieren über, haben Angst, sie stellen sich selten dämlich in manchen Situationen an und sie sind vorlaut (was ich übrigens extrem feiere. Wieso hat man Harry in den Filmen jeglichen Sarkasmus und Humor genommen? Der Junge hat voll die große Klappe.) Auch der Streit zwischen Harry und Ron ist typisch Teenie, jedoch glaube ich, dass er nötig war um in der Freundschaft der Beiden ein neues Level zu erreichen. Und das ist für die nachfolgende Geschichte von größter Bedeutung. Und irgendwie ist das auch voll traurig und amüsant gleichzeitig, dass die eigentlich gar nicht streiten wollen, aber beide zu stolz sind den ersten Schritt zu machen.
Wie bereits erwähnt nimmt der Schulalltag einen sehr großen Part in der Geschichte ein. Auch hier beweist die Autorin eine bewundernswerte Konsequenz und Detailverliebtheit. Man merkt, dass die Frau sich hingesetzt hat und genau darüber nachgedacht hat, wer welches Fach belegt und wann das stattfindet. Das wäre mir persönlich viel zu anstrengend. Und es gibt eine Kleinigkeit, die mir schon immer gefallen hat; abgesehen von Hermine, sind die Charaktere mal keine Mordsüberflieger. Dass die in manchen Fächern überhaupt ihre Prüfungen bestehen wundert mich, so wenig wie die für die Schule machen.
Das Trimagische Turnier sorgt dann für frischen Wind, auch wenn man sich praktisch schon am Anfang denken kann, dass Harry da irgendwie gegen die Regeln reingezogen wird. Aber da man mit dieser Erwartung schon das Buch aufschlägt, stört es nicht. Das Turnier an sich ist dann abwechslungsreich und kreativ und völlig krank. Ernsthaft … geben die Zauberer allgemein einen Dreck auf Sicherheit? Die haben ihre gefährliche Sportart, dass kann man noch verstehen. Als ehemaliger Cheerleader kann ich sagen, dass selbst Tanzen/Turnen gefährlich sein kann. Aber so ein Turnier? Die schicken die Kinder in ’nen Gehege mit einem ausgewachsenen Drachen, schubsen die in den See und dann noch in ein Labyrinth, in dem die krassesten Monster rumrennen. Denen ist voll egal, was dabei alles passieren kann. Irgendwie erinnert mich das an Reality-TV. Hauptsache, irgendjemand kriegt auf's Maul.
Auch einige neue Charaktere sorgen für frischen Wind; wie zum Beispiel Rita Kimmkorn, die andere Champions und die Gruppe der Todesser. Dadurch entwickelt die Handlung sich stetig weiter, während verschiedene Vergangenheiten aufgearbeitet werden. Die Zusammenhänge der einzelnen Geschichte sind dann mal vorhersehbar, mal nicht – aber immer passend in die Geschichte eingestreut.
Das Ende ist dann typisch Rowling, möchte ich mal behaupten. Ein langer Aufbau, mit vielen Details, damit auch nichts aus dem Arsch gezogen wirkt. Dann kommt der spannende Showdown, der zwar in diesem Ausmaß erwartet wird, aber der Verlauf weiß doch hin und wieder zu überraschen. Und am Ende macht leider auch J.K. Rowling von einer Methode Gebrauch, die ich persönlich nicht leiden kann: der Böse erklärt nochmal seinen ganzen Plan, damit auch der langsamste Leser wirklich alles verstanden hat. Ja, es mag unter diesen Umständen, mit dem Veritaserum und den richtigen Fragen, passen. Vielleicht ist das für mich auch einfach schon viel zu ausgelutscht, weil es so unglaublich häufig vorkommt.
Eine Sache, die die Autorin ebenfalls wirklich gut darstellen kann, ist eine traumatisierte Person. Hut ab an dieser Stelle. Man kauft Harry ab, dass er nie wieder derselbe sein wird. Dieser allgegenwärtige Schmerz, die ständigen Erinnerungen und Alpträume, das Fehlen von Spaß und Freude und der Tatsache, dass es doch irgendwann wieder aufwärts geht, auch wenn es nur ein Lächeln oder die Geduld der Freunde ist. In meinen Augen wurde das genial in Szene gesetzt. Auch der Umschwung in der Atmosphäre, hat mir wahnsinnig gut gefallen. So mag ich das, wenn nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist.
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