Donnerstag, 25. Mai 2017

| Rezension | Top Secret 07: der Verdacht


 Fakten

Originaltitel: The Fall
Originalsprache:
Englisch
Autor:
Robert Muchamore
Erscheinungsdatum:
2007
Buchreihe:
Top Secret 01: der Agent
Top Secret 02: Heiße Ware

Top Secret 03: der Ausbruch
Top Secret 04: der Auftrag

Top Secret 05: die Sekte

Top Secret 06: die Mission

Top Secret 08: der Deal
Top Secret 09: der Anschlag
Top Secret 10: das Manöver
Top Secret 11: die Rache
Top Secret 12: die Entscheidung
Top Secret - die neue Generation 01: der Clan
Top Secret - die neue Generation 02: die Intrige
Top Seceret - die neue Generation 03: die Rivalen
Top Secret -  die neue Generation 04: das Kartell
Top Secret - die neue Generation 05: die Entführung
Seitenanzahl: 382 Seiten


englisches Cover
deutsches Cover

 Inhalt

Ein neuer Auftrag führt James nach Russland – und endet in einem Desaster: Der Hauptverdächtige wird erschossen und James gerät in die Hände russischer Verbrecher, die ihn übel misshandeln. Zwar kommt er frei – erstaunlicherweise mithilfe der CIA. Doch sein Scheitern hat bittere Folgen, denn James wird von allen weiteren Missionen suspendiert! Der CHERUB-Agent versteht die Welt nicht mehr: Spielt etwa sein Vorgesetzter Ewart ein falsches Spiel mit ihm? James ermittelt auf eigene Faust und macht eine überraschende Entdeckung ... 

Meine Meinung


Trotz kleiner Pause ist es erstaunlich leicht wieder in die Geschichte hereinzukommen. Das Wichtigste wird in „Top Secret 07: der Verdacht“ zusammengefasst; es gibt keine ellenlangen Wiederholungen. Schließlich ist der Leser nicht auf den Kopf gefallen und hält man eine Buchreihe bis zum siebten Teil durch, dann findet man daran ja durchaus Gefallen und ist im Stande sich ein oder zwei Dinge zu merken.

Allerdings bin ich von diesem siebten Teil ein bisschen enttäuscht. Die Handlung beginnt sehr schleppend, irgendwie wird nicht ganz klar, wo genau Robert Muchamore mit der Geschichte eigentlich hinwill. Hin und wieder ist eine spannende Szene dabei, die auch sehr bildlich geschrieben ist und die man sich vorstellen kann. Dieser schleppende Unterton zieht sich jedoch durch das komplette Buch und die wenigen spannenden Szenen können da eher wenig rausreißen.

Zum einen wäre da die Mission von James bzw. deren Nachwehen und die anschließende Untersuchung. Obwohl das ja nun eigentlich ein wichtiger Punkt für Handlung und Charakter ist, wird das total stiefmütterlich behandelt. Im kompletten Mittelteil geht es unter und wird totgeschwiegen und dann – Kabumm – Schlag auf Schlag folgt die Auflösung, die irgendwie auch noch total schnell abgehandelt wurde. Dieser Eindruck kann aber, ehrlich gesagt, auch daran liegen dass ich genau diese Seiten nachts um 2 Uhr halb pennend in der U-Bahn gelesen habe.

Die zweite Mission, der Raum gewährt wird, ist Laurens. Diese mag im Ansatz ja sehr spannend sein. Denn so grausam Menschenhandel und erzwungene Prostitution ist, ebenso hochinteressant kann ein Fall über diese Unmenschlichkeit sein. Aber auch diese Storyline wird schnell abgehandelt und dazu noch irgendwie leicht gefühllos. Robert Muchamore hat in den Vorgängern ja nun schon bewiesen, dass er es schafft ernste Themen in soweit abzuschwächen, dass sie irgendwo sogar kinderfreundlich bleiben und die Kinder dann nicht zutiefst verstört sind oder gar nicht wissen, wovon eigentlich die Rede ist. Irgendwie ist ihm das hier nicht gelungen. Vielleicht ist das Thema dann doch einen Zacken zu scharf, obwohl es ja nun die Altersklasse sogar betrifft. Um so ein Thema wirklich ausreichend zu thematisieren, dürfte man es nicht verharmlosen und irgendwie in eine kindergerechte Form boxen. Dafür ist das Thema einfach zu ernst, zu abstoßend, zu wichtig.

Durch die kurze Abhandlung der Missionen spielt der Großteil der Handlung auf dem CHERUB-Campus. Alltägliches und Nebensächliches stehen im Vordergrund, was eine nette Abwechslung darstellt. Und ich mag ja eh diese Alltagsbeschreibungen der Protagonisten, solange sie nicht zu ausschweifend oder lang werden. Nach wie vor sind die Charaktere alle gewöhnungsbedürftig, am Besten gefällt mir da noch Dana. Das kann aber auch an ihrer eher untergeordneten Rolle liegen. Sie ist nicht so ein großer Bestandteil der Handlung, hatte also nicht so viele Möglichkeiten mir auf die Nerven zu gehen. Die benehmen sich halt alle ihrem Alter entsprechend – was ja für den Autor und die Geschichte spricht; Realismus und so.
Meine Abneigung ist auch rein persönlicher Natur und hat absolut gar nichts mit den Charakteren an sich, dem Schreibstil, der Handlung zu tun. Ich bin eine 22-jährige erwachsene Frau, die ausschließlich ältere Freunde hat (und zu 95 % auch immer hatte) und ich hasse Kinder/Jugendliche. Ich kann mit dieser extrem Impulsivität, dem völligen Fehlen von Verantwortungsbewusstsein, dieser weltfremden Einstellung und dieser Dramatisierung von Kleinigkeiten einfach nichts anfangen. Natürlich war ich auch mal in dem Alter. Aber ich weiß auch was ich für eine freche Rotzgöre war und bewundere meine Eltern immer noch dafür, dass ich kein einziges Mal eine gescheuert bekommen habe. Respekt für diese Selbstbeherrschung, Mama und Papa!

Vor allem Protagonist James ist ja wohl das Paradebeispiel eines 15- jährigen notgeilen Teenagers. Er war ja noch nie die Sympathiebombe vom Dienst (völlig verkackt hat er bei mir ja mit der Homophobie am Anfang der Buchreihe) aber in diesem Teil ist es noch schlimmer geworden. Gut, nun bin ich kein 15- jähriger Teenager und ein männlicher schon gar nicht. Meiner Erfahrung nach ist das auch ziemlich die Norm, aber deswegen muss ich das ja noch lange nicht gut finden. Aber so langsam macht der Junge sich; da heißt es abwarten und Tee trinken.
  

Fazit

 Top Secret 07: der Verdacht“ ist ein etwas schwächerer Band dieser Reihe. Irgendwie
wirkt alles abgehetzt und stiefmütterlich behandelt. Die Charaktere benehmen sich ihrem
Alter entsprechend, wie immer sind die Grundideen hoch interessant und voller Potenzial.
Abgeschreckt hat mich dieser Teil nicht, ich werde definitiv weiterlesen.
 
 


3,5/5 Sternen
 

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