Freitag, 11. Dezember 2015

| Rezension | Fall with me


 
Fakten


Originaltitel: Fall with me
Originalsprache: Englisch 
Autor: J. Lynn 
Buchreihe: Wait for me 
Trust in me 
Be with me 
Stay with me
Forever with you (erscheint am 01. Februar. 2016)
Fire in You (erscheint am 01. August. 2016) 
Seitenanzahl: 349 Seiten

deutsches Cover
englisches Cover
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt


Auch Fallen fühlt sich an wie Fliegen – zumindest für einen kurzen Augenblick ... Roxy Ark war schon immer unsterblich in Reece Anders verliebt. Als es nach Jahren der Schwärmerei endlich zu einer unvergesslichen Nacht mit dem sonst so anständigen jungen Polizisten kommt, hofft Roxy, dass Reece sie ebenso will wie sie ihn. Will er aber nicht. Mit gebrochenem Herzen versucht Roxy daraufhin, ihm möglichst aus dem Weg zu gehen – bis jemand sie bedroht und Reece der Einzige ist, der ihr noch helfen kann
 

Meine Meinung


Anfangs hat mir das Buch wirklich gut gefallen. So gut, dass mir klar war, dass das nicht halten würde. Immerhin handelt es sich bei „Fall with me“ um eine weitere Fortsetzung der New Adult-Reihe von J. Lynn. Und auch wenn die Autorin immer wunderbare Ansätze hat und in einzelnen Passagen beweist, dass sie durchaus dazu in der Lage ist gefühlsvoll und packend zu schreiben, so überwiegt am Ende doch immer das Negative. Bei „Fall with me“ bin ich mir da ehrlich gesagt gar nicht so sicher.

Roxy ist definitiv ein interessanter Charakter. Sie wirkt leicht abgedreht und als würde sie sich in ihrer Selbstfindungsphase eigentlich komplett wohlfühlen. Erst nach und nach wird klar, dass sie durchaus einige Erinnerungen und Gefühle mit sich herumschleppt, die sie einfach nicht bewältigen kann. In diesem Fall hätte ich mir durchaus mehr in diese Richtung gewünscht. Die Szenen die Roxy und Charlie gewidmet sind waren unglaublich süß und tragisch und hätte diese Nebenhandlung eine größere Rolle eingenommen, hätte „Fall with me“ eine bittersüße Geschichte über Freundschaft werden können.

Stattdessen scheint J. Lynn den Charakter Roxy zwischendurch immer mal wieder zu verlieren und nicht richtig charakterisieren zu können. Das mag sich mit ihrer Unsicherheit in Bezug auf sich selbst durchaus überschneiden, sorgt beim Leser jedoch für die eine oder andere hochgezogene Augenbraue, wenn sie mal wieder eine ihrer Stimmungsschwankungen hat.

Reece hingegen ist komplett undurchschaubar und wirkt manchmal sogar richtig kalt. Nur nicht im Bett, da ist er ein absolut dominantes Tier, was auch gerne in aller Ausführlichkeit beschrieben wird. Die Autorin hat ihm eine schwere Vergangenheit angedichtet, mit der größtenteils umgehen kann. Sonst ist er eigentlich nur hübsch anzusehen und entweder Sexgott oder Schulter zum Ausweinen. Wirklich mehr ist Reece in dieser Geschichte nicht.

Traumpaar Nummer vier kennt sich bereits seit der Jugend, was die extrem kurze Zeitspanne zwischen der ersten Seite und dem ersten Rumgebumse nicht ganz so schrecklich unglaubwürdig macht. Auch, wenn man leicht das Gefühl bekommt, dass die Autorin einfach nur zu den Sexszenen kommen wollte, weil alles andere davor doch sehr arg abgehandelt wird. Die liegen fast ein Jahr im Clinch miteinander und das wird so schnell und so überstürzt gelöst, dass ich mich wirklich gefragt habe, ob J. Lynn überhaupt Lust hatte den Anfang dieser Geschichte zu schreiben.

In demselben Affenzahn entwickelt sich dann auch schon die restliche Beziehung zwischen den Beiden. Auch, wenn J. Lynn es schafft ihr Pärchen immer recht süß miteinander agieren zu lassen, ist mir in diesem Band erneut und verstärkt aufgefallen, dass die Protagonisten in den unpassendsten Momenten versuchen ihre Probleme wegzuvögeln. Anders kann man es leider nicht mehr ausdrücken. Was in den vorherigen Büchern vielleicht wirklich noch Sex oder „Liebe machen“ war, ist hier ein hemmungsloses Vögeln um den Kopf freizukriegen, was gerne auch mal so erwähnt wird.

Die Geschichte ist auf Sex ausgelegt. Jede Handlung, jedes Wort läuft darauf hinaus, dass die beiden sich im Bett herumtollen und einen Orgasmus nach dem Anderen haben.

Da frage ich mich ganz besorgt, was dann diese lächerliche Geschichte mit dem Stalker sollte. Sie hat überhaupt nicht reingepasst, kam praktisch aus dem nichts und wurde immer wieder fallen gelassen um am Ende schnell abgehandelt zu werden. War das wirklich nötig? Dabei, hatte das Buch wirklich genug Potenzial, mit der ganzen Geschichte um Charlie und Henry Williams.

Wie sonst auch spielen wieder die Charaktere der vorherigen Bücher eine kleine Rolle. Alle Charaktere sind zu einer Clique zusammengewachsen, deren gemeinsame Szenen inzwischen wirklich amüsant sind und einfach nur Spaß machen. Und irgendwo lauert schon die Neugier, wie es denn nun bei den anderen Paaren weitergeht. Natürlich haben sie alle ein perfektes Leben, sollte jemand daran gezweifelt haben. Mein absoluter Lieblingscharakter dieser Buchreihe ist die hellsehende Stripperin Katie. Diese Frau hat auf völlig verdrehte Art und Weise echt Stil und bringt etwas Schwung, in die sonst sehr vorhersehbare Handlung.
 

Fazit

 

  Wie immer wird in „Fall with me“ ein hervorragendes Grundkonzept geliefert und funktioniert die ersten fünfzig bis sechzig Seiten wunderbar. Leider, verliert sich die Autorin immer und immer wieder in ellenlangen und völlig deplatzierten Sexszenen und hat mit Roxy einen Charakter geschaffen, der stellenweise ein Widerspruch in sich ist.
 

2,5/5 Sternen

 

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