Freitag, 4. Dezember 2015

| Rezension | Stay with me


Fakten


Originaltitel: Stay with me 
Originalsprache: Englisch 
Autor: J. Lynn 
Buchreihe: Wait for me 
Trust in me 
Be with me 
Fall with Me
Forever with you (erscheint am 01. Februar. 2016)
Fire in You (erscheint am 01. August. 2016) 

Seitenanzahl: 504 Seiten

deutsches Cover
englisches Cover

Inhalt


 


Selbst tiefe Wunden können heilen, doch die Narben bleiben für immer. Calla hält sich im Hintergrund. Schon immer. Sie versteckt ihre körperlichen und seelischen Narben, hütet ihre Geheimnisse und hat mit ihrer Vergangenheit endgültig abgeschlossen. Denkt sie. Denn als ihre Mutter spurlos verschwindet, muss sie zurückkehren – in ihre Heimatstadt und in ein Leben, das sie für immer vergessen wollte. Womit sie allerdings nicht gerechnet hat, ist Jax – und die Gefühle, die er in ihr weckt. Doch bevor Calla sich darüber Gedanken machen kann, stehen Männer vor ihrer Tür, die sie für die Taten ihrer Mutter bezahlen lassen wollen …

Meine Meinung


In „Stay with me“ ist Calla Fritz unsere Protagonistin. Sie lässt sich zur Krankenschwester ausbilden, hat eine tragische Vergangenheit und klare Ziele im Leben. Das hat mir als Grundlage wirklich gut gefallen. Eine kaputte Person, die dennoch klare Ziele vor Augen hat und dafür auch etwas tut, sammelt schon alleine mit dieser Einstellung bei mir Bonuspunkte. Leider, hat J. Lynn Callas positive Einstellung sehr schnell aus den Augen verloren und sie zu einem jammerndem und dauergeilem Häufchen Elend mutieren lassen.

Calla hatte kein einfaches Leben, sie musste schon einiges durchmachen und diese Ereignisse sind definitiv nicht spurlos an ihr vorbeigezogen – weder psychisch noch physisch. In diesem Zusammenhang gefällt mir die Entwicklung die sie als Protagonistin durchmacht, wie sie nach und nach Jax vertraut und sich ihm öffnet. Die Message die dieses Buch oder die Liebesgeschichte enthält, dass man sich für seinen Körper niemals schämen sollte finde ich erstklassig, auch wenn meine Euphorie etwas gedämpft wurde, durch die Tatsache dass Calla natürlich trotz allem eine absolute Sexbombe auf zwei Beinen ist. Durchschnittliche oder einfach nur hübsche Menschen scheint es in J. Lynns Welt nicht zu geben. Sie sind alle miteinander rattenscharf und durchtrainiert mit perfekter Haut und noch perfekteren Zähnen.

Damit wären wir auch schon bei Jackson „Jax“ James. Natürlich, ist der Knabe atemberaubend heiß und geil und durchtrainiert und was weiß ich noch alles. Außerdem ist er nett, fürsorglich und humorvoll. Also, im Prinzip der absolute Traumtyp. Es geht nicht darum, dass Calla ihren Traummann findet. Aber muss Prince Charming denn immer absolut perfekt sein? Also in Sachen Glaubwürdigkeit muss die Autorin an gewissen Stellen nochmal genauer drüber nachdenken.

Callacow und Jackass* begegnen sich also schon relativ früh und auch wenn die Unterhaltungen und Sticheleien des Traumpaares anfangs noch amüsant und informativ sind, so kann man nicht ignorieren, dass J. Lynn in dasselbe Muster abrutscht, dass sie bei den drei Vorgängern schon benutzt hat. Zwei super heiße Protagonisten, die die absolute Arschkarte im Leben gezogen haben, dadurch Komplexe entwickelt haben und sich nun gefunden haben. Fast augenblicklich vom Moment des ersten Treffens verliert sich die Protagonistin in endlosen Erzählungen und Beschreibungen über das Aussehen ihrer besseren Hälfte. Es werden Augen, Wangenknochen, Zähne, Finger und Lippen in allen Einzelheiten mehrmals pro Kapitel ausschweifend beschrieben.

Die eigentliche Geschichte geht in dem nicht enden wollendem Geschmachte und Gestöhne der Protagonisten unter. Das Buch hat, wie auch alle seine Vorgänger, eine so interessante Grundidee, die wirklich enormes Potenzial hat, doch auch hier wird wieder viel zu viel Fokus auf die sexuellen Aktivitäten der Charaktere gelegt. Sollen sie Sex haben, von mir aus auch fünfmal pro Nacht, aber muss man dass wirklich in jeder Einzelheit dem Leser servieren? Jede Sexszene sind jedes Mal locker an die dreißig oder vierzig Seiten und das drängt die anderen Geschehnisse in den Hintergrund, dass diese schon fast surreal wirken, wenn man diesen Sexmarathon hinter sich hat.

Wirklich neu oder authentisch ist die Drogenstoryline auch nicht, doch sie hat für eine drückende Atmosphäre gesorgt, die in einem gewissen Maß, dass etwas schnelle Handeln von Calla rechtfertigt und ihre starke innere Veränderung unterstützt.

Auch in „Stay with me“ sind Probleme am schönsten wenn sie sich von selbst lösen und deswegen gibt es eine vollkommen unrealistische und absolut lächerliche Szene am Ende, die die Drogenstoryline zu einem Ende bringt, was absolut an den Haaren herbeigezogen wirkte. Auf diese Art sollen sich meine Probleme doch bitte auch in Luft auflösen.

So kommt die Bewältigung von Callas Vergangenheit und die Beziehung zu ihrer Mutter leider auch viel zu kurz, obwohl in diesen Punkten wunderbare Vorarbeit geleistet wurde und J. Lynn wieder einmal bewiesen hat, dass sie es kann, wenn sie doch nur wollen würde.

Ein Punkt, der mir erst nach dem Lesen auffiel, war dass diesmal die Nebencharaktere wie Cam und Avery (Teil eins und zwei), Jase und Teresa (Teil drei) und einige andere Charaktere, die noch in späteren Bänden eine Rolle spielen sollen, wirklich Teil der Geschichte waren. Sie waren jetzt nicht übermäßig aktiv, aber sie waren anwesend und zum ersten Mal in dieser Buchreihe hat man etwas von der Freundschaft der Gruppe zu sehen bekommen. Beziehungsweise hat man erstmalig gemerkt, dass das Freunde sind.


Fazit

 

  Alles in allem ist „Stay with me“ ein sehr durchwachsener New Adult Roman, mit einer interessanten Grundidee, die leider – wie fast immer – von den übermäßig vielen Sexszenen und dem endlosen Geschmachte in den Hintergrund gedrängt wird und kaum Platz für etwas Anderes lässt, als eine schnelle Abhandlung der Probleme.

3/5 Sternen

*Copyright der Spitznamen by Sana :D



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