Donnerstag, 26. November 2015

Rezension | Be with me


Fakten

Originaltitel: Be with me
Originalsprache: Englisch
Autor:
J. Lynn
Buchreihe: Wait for me
Stay with Me
Fall with Me
Forever with you (erscheint am 01. Februar. 2016)
Fire in You (erscheint am 01. August. 2016)
Seitenanzahl: 430 Seiten

englisches Cover
deutsches Cover

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt

 

Du bist bereit, alles zu riskieren. Aber bist du auch bereit, alles zu verlieren? Teresa Hamilton wollte immer nur eines: Tänzerin werden. Doch als ihr großer Traum nach einer Verletzung plötzlich in weite Ferne rückt, ist es Zeit für Plan B: ein College-Abschluss. Kurz darauf trifft sie am Campus nicht nur ihren großen Bruder Cam, sondern auch dessen besten Freund Jase – der Teresa einst den unglaublichsten Kuss gegeben hat, den die Welt je gesehen hat. Danach hat er allerdings kein Wort mehr mit ihr gesprochen, und auch jetzt will er ganz offensichtlich nichts mit ihr zu tun haben. Nur warum brennt sich sein Blick dann noch immer so tief in ihr Herz?


Meine Meinung


In „Be with me“ wird die Geschichte von Teresa Hamilton und Jase Winstead erzählt. Anfangs war ich positiv überrascht von Teresa Art. Sie ist gehässig und sarkastisch, während sie Situationen mit einer gewissen Komik beschreibt, die mich an mich selbst erinnert hat. So viel Selbstironie hätte ich einem Charakter von J. Lynn gar nicht zugetraut.

Ihr Traum eine professionelle Tänzerin zu werden haben sich durch eine Verletzung in Luft aufgelöst. Dieses Problem zieht sich konsequent durch die gesamte Geschichte und für mich, die selbst jahrelang leidenschaftliche Tänzerin war, war diese Randstoryline bewegend. Vielleicht, hätte es der Geschichte gut getan, wenn Teresa sich mehr auf die Verwirklichung ihrer neuen Pläne gewidmet hätte als stets und ständig ihren Traummann anzuschmachten.

Denn leider neigen sich meine positiven Eindrücke auch schon dem Ende zu. Die ganze Liebesgeschichte zwischen Teresa und Jase entwickelt sich sehr schnell. Sie kennen sich schon seit geraumer Zeit, da Jase der beste Freund von Teresas Bruder ist. Und genau da liegt eines der Hauptprobleme. Es wirkt einfach nicht so als würden die Beiden sich schon kennen beziehungsweise eine gemeinsame Vorgeschichte haben. Was vor allem daran liegt, dass Jase schlimmere Stimmungsschwankungen als eine Schwangere hat. Mag ja sein, dass er es nicht leicht im Leben hatte und ein oder zwei Probleme zu bewältigen hat, aber muss man deswegen dauerhaft zickig und launisch sein?

Das alles scheint Teresa aber überhaupt nicht zu stören. Ich muss ihr lassen, dass sie sich nichts gefallen lässt, Widerworte gibt und das führt durchaus zu dem Einen oder anderem amüsantem Wortwechsel, in denen das ein oder andere Klischee des New-Adult-Genres angegriffen wird. Das ändert aber nichts an ihren seitenlangen Beschreibungen über ihren Prachtkerl. Ich weiß nun wie ich eine Augenfarbe in fünfzig verschiedenen Facetten beschreiben kann und bei welcher Stimmung Jase graue Augen hat und bei welcher er silberne hat, falls das irgendjemanden interessieren sollte.

Und dann geht es los, stets und ständig und ewig lang: es wird gesabbert, geschmachtet, geküsst, geleckt und gelutscht. Ich kann mich nur wiederholen. An sich habe ich überhaupt nichts gegen solche Szenen, aber wenn sie über die Hälfte des Buches füllen und an unglaublich unpassenden Stellen vorkommen, dann kann man nicht anders als sich jedes Mal wieder darüber aufzuregen.

Hinzu kommen extrem schwülstige Liebesbekundungen nach nur einer Woche Beziehung, Geheimnisse die für den aufmerksamen Leser keine sind und Charaktere die sich selbst nur über ihre Beziehungen definieren. Dabei, hat Teresa eine äußerst spannende und bewegende Vorgeschichte, aus der man eine wunderbare Geschichte hätte basteln können. Es hätte schon gereicht, wenn diese Geschehnisse ordentlich verarbeitet worden wären, anstatt immer nur in Nebensätzen erwähnt zu werden.

Wie schon in den beiden Vorgängern haben die Protagonisten wenig bis gar keinen Kontakt zu ihren Freunden. Es gibt zwar einige Szenen, in denen altbekannte Charaktere auftauchen und die sind sogar ziemlich amüsant, doch sind sie so selten, dass man einfach keine Bindung zu dieser Gruppe von Freunden aufbauen kann. Ich habe mich das ein oder andere Mal gefragt, warum Teresa überhaupt vor die Tür geht, wenn sie es doch so sehr liebt sich im Selbstmitleid zu suhlen und über die verschiedenen Schattierungen von grauen Augen nachzudenken.

Im Mittelteil des Buches gab es eine wirklich überraschende Wendung, die ich so nicht erwartet hätte. Doch anstatt hier mal eine andere Richtung eingeschlagen wird, Dinge aufgeworfen werden, Vergangenheit verarbeitet werden und man sich ein bisschen in die dunkelste Ecke der menschlichen Seele traut, so wird dieses Ereignis als Anlass genommen, dass Mr und Mrs Perfect sich nackt im Bett herumtollen und dauernd stöhnen, raunen und flüstern. Ja, das war eine Erwähnung wert, weil das die einzigen drei Verben zu sein scheinen, die die Autorin drauf hat, wenn es um Sexszenen geht.

Zum Ende hin setzt die Autorin, nach einer überflüssigen Trennung, noch einen drauf und bastelt sich irgendwie den Showdown eines fünftklassigen Familiendramas mit einem psychotischem Antagonisten, damit die Geschichte sich wiederholt und Teresa und Jase am Ende glücklich und dauergeil in den Sonnenaufgang reiten können.


Fazit

Die durchaus interessante Grundidee von „Be with me“ geht wie seine Vorgänger, im endlosem Strudel aus seitenlangen Beschreibungen, übermäßig vielen Sexszenen und zwei dauergeilen Protagonisten unter und verkümmert zu einem Buch von vielen, in denen es ausschließlich um eine sich abnormal schnell entwickelnde Beziehung zwischen zwei kaputten Menschen geht, die ihre Probleme mit Sex totschweigen.


 2,5/5 Sternen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen