Samstag, 12. August 2017

| Rezension | The Score: Mitten ins Herz



Fakten 

 
Originaltitel: The Score
Originalsprache: Englisch
Autor: Elle Kennedy
Erscheinungsdatum: 2016
The Goal: Jetzt oder nie (erscheint am 01. Dezember. 2017)
Seitenanzahl: 414 Seiten
 

deutsches Cover
englisches Cover
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Inhalt

 
Allie Hayes steckt in einer Krise. Sie hat keinen Plan für die Zukunft und außerdem ein gebrochenes Herz. Zügelloser Sex ist sicher nicht die Lösung ihrer Probleme, aber dem unglaublichen Hockeystar Dean Di Laurentis kann sie – zumindest in dieser Nacht – nicht widerstehen. Dean dagegen bekommt immer, was er will. Deshalb kann er es auch nicht fassen, dass Allie nach ihrer gemeinsamen Nacht nichts mehr von ihm wissen will. Dean findet, Allie muss um jeden Preis erobert werden. Aber weiß er wirklich, worauf er sich da einlässt?
 

Meine Meinung

 
Mit mir und den Büchern von Elle Kennedy, das ist so ein Zwischending. Ich liebe die Bücher nicht, ich finde sie aber auch nicht schlecht. An sich lässt sich „The Score: Mitten ins Herz“ gut und schnell lesen. Man ist wirklich schnell mit dem Buch durch und einige Formulierungen sind wirklich schön; meist ist der Schreibstil allerdings sehr einfach gehalten.

Die Charaktere, sind wie in den Vorgängern, sympathisch. Die Autorin trifft dieses Mittelding zwischen Jugend und erwachsen sein ziemlich gut. Anscheinend ist das Standard bei amerikanischen Studenten, dass die bis zum Uniabschluss halbe Kinder bleiben. Dieser Eindruck wird jedenfalls durch die moderne Literatur vermittelt. Da ich selbst zweiundzwanzig bin und weiß wie ich mich manchmal aufführe, kann ich auch nicht den Zeigefinger auspacken und damit rumwedeln – erst gestern habe ich mitten in der Nacht Knicklichter in Wasserflaschen gesteckt und mit einem Fußball dagegen geschossen. Jeder, der daneben schoss musste einen Kurzen trinken. Erwachsen ist das auch nicht unbedingt. Und das fängt Elle Kennedy ziemlich gut ein; die Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die man dennoch regelmäßig empfindet ohne kindisch oder albern zu sein.

Tatsächlich, hat mich auch der übermäßige Sex nicht wirklich gestört. Denn oft kommt er allemal vor; ständig, überall und immer in verschiedenen Locations. Die Beschreibungen sind in Ordnung, mich kann sowas einfach nicht berühren oder ansprechen. Ich finde es einfach langweilig Sexszenen zu lesen; manchmal ist weniger halt mehr. Wenigstens führen diese Szenen nicht zum absoluten Fremdschämen wie bei manch anderen Vertreter des Genres.

Am meisten gefällt mir an dieser Buchreihe tatsächlich, dass die Autorin wert darauf legt, dass die Charaktere sich wirklich erst kennenlernen. Bei allen drei Teilen nähern sich die Protagonisten langsam an. Auch wenn Dean und Allie fast von Beginn an eine Affäre haben; so nehmen sie sich nach und nach die Zeit den jeweils anderen kennenzulernen, immer neue Facetten der Persönlichkeit kennenzulernen und mit diesen umzugehen. Des Weiteren nimmt auch die jeweilige Freizeit – und Berufsgestaltung einen großen Platz in der Geschichte ein und das ist etwas, was ich wirklich befürworte: dass klar wird, dass das eigenständige Menschen sind, die zwar in einer Beziehung sind, sich deswegen aber nicht aufgeben oder ihr Leben nach dem Partner richten.

Auch in „The Score: Mitten ins Herz“ hat die liebe Autorin das ganze Drama wieder auf die letzten fünfzig Seiten gequetscht. In diesem Falle stößt das jedoch nicht so negativ auf wie in den Vorgängern. Sie hat sich für einen bestimmten Schachzug entschieden; dem Tod eines Nebencharakters. Das wurde jetzt nicht so super tiefgründig behandelt oder ausführlich ausgeschlachtet, allerdings hat sie das Wesentliche vermittelt: es haut rein, es ist scheiße, es tut weh.

Trotz der Chemie der Protagonisten und der Dymanik des Freundeskreises bin ich kein Fan dieser Geschichte. Das liegt aber am Genre; ich bin einfach kein Fan von Liebesgeschichten mit übermäßig hohem Sexualtrieb. Das heißt nicht, dass ich jedes Buch dieses Genres hasse. Es heißt nur, dass es nicht meine bevorzugte Literatur ist. Doch Elle Kennedy beweist, dass was ich in meinem Rant zu „Paper Princess“ bereits angesprochen habe. Jeder halbwegs talentierte Autor, kann aus einer langweiligen, abgenutzten und unoriginellen Idee eine halbwegs unterhaltsame Geschichte schustern.

Umso geschockter war ich, als ich mitgekriegt hab, dass Elle Kennedy tatsächlich ein Teil des Folterduos namens Erin Watt ist, die die pure Folter in Form eines Buches produziert haben. Da frage ich mich ganz besorgt, ob die Dame irgendein Statement oder so machen wollte. Das will nicht in meinen Kopf, wie ein und derselbe Mensch eine halbwegs unterhaltsame Geschichte und eine sexistische Kackscheiße vom Feinsten schreiben kann. Zumal die Frauen in der „Off-Campus“-Reihe alle ziemlich cool drauf sind, sich nichts bieten lassen und die Kerle alle ziemlich anständig sind. Die sind jetzt keine Paradebeispiele für Feminismus, aber Wörter wie Sexismus muss man im Zusammenhang mit denen auch nicht unbedingt in den Mund nehmen.
 

Fazit

 
The Score: Mitten im Herz“ ist eine kurzlebige, unterhaltsame Geschichte über zwei Menschen die im Bett landen und anschließend zueinanderfinden. Nicht originell, nicht spannend – aber unterhaltsam. Und das reicht vollkommen aus, mehr habe ich gar nicht erwartet. Ich werde definitiv den letzten Teil, der Reihe auch noch lesen. 
 
3/5 Sternen
 

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