Montag, 10. Oktober 2016

| Rezension | The Deal: Reine Verhandlungssache


  

Fakten 

 
Originaltitel: The Deal
Originalsprache: Englisch
Autor: Elle Kennedy
Erscheinungsdatum: 2015
Buchreihe: The Mistake: Niemand ist perfekt (erscheint am 1. Dezember. 2016)
The Score (bisher nur auf englisch)
The Goal (bisher nur auf englisch)
Seitenanzahl: 447 Seiten
 
 
englisches Cover
deutsches Cover

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Inhalt 
 
Hannah Wells ist verknallt. Doch während die gewissenhafte Einser-Studentin für gewöhnlich nicht auf den Mund gefallen ist, bringt sie ihrem Schwarm gegenüber leider kein Wort heraus. Sie ist ... verzweifelt. Warum sonst hätte sie sich auf das Angebot von Garrett Graham, dem selbstverliebten, kindischen und vor allem sturen Captain des Eishockey-Teams einlassen sollen? Der Deal: Sie gibt ihm Nachhilfe, damit er die Abschlussprüfung besteht, und er steigert Hannahs Popularität und damit auch ihre Attraktivität, indem er so tut, als wäre sie sein Date. Traurig aber wahr: Der Plan könnte aufgehen.
 

Meine Meinung

 

The Deal: Reine Verhandlungssache“ ging anfangs gar nicht. Die ersten paar Kapitel waren pure Folter. Protagonistin Hannah hat gegen alles und jeden Vorurteile, ihr Schwarm wird in allen unbedeutenden Einzelheiten beschrieben und ihr größtes Ziel ist es mit dem Hans-Wurst ein Gespräch zu führen. Ihr Gegenpart, unser Prachtkerl Garrett, hingegen ist absolut von sich selbst überzeugt. Lustigerweise war der Dödel von anfang an erträglicher als seine Dödeline, obwohl es ja andersrum sein sollte.

Wenn Dödel und Dödeline dann zum ersten Mal miteinander reden wird alles nur noch schlimmer. Sie zickt ihn ohne Ende an, als hätte der Junge ihren Hund getreten, ranzt ihn ohne Ende an und sprüht förmlich vor Unhöflichkeit und Vorurteilen. Er mutiert zum Stalker und ist unfähig in seiner Vollkommenheit ein einfaches Nein zu akzeptieren. Sobald Dödeline ihm dann aber doch zusagt, seinem verstaubten Hirn auf die Sprünge zu helfen und ihm Nachhilfe zu geben und er ihr im Gegenzug zu Popularität verhilft, damit Hans-Wurst sie beachtet, dachte ich nur: Och nee, bitte nicht. Lustigerweise wird es dann besser. Als Freunde haben Hannah und Garrett eigentlich ganz gut miteinander funktioniert. Die Chemie hat seltsamerweise gestimmt und führte auch zu einigen amüsanten Szenen. Wenn die Beziehung sich dann weiterentwickelt und aus DVD-Abenden dann der Horizontaltango wird sackt die Geschichte wieder ab. Nicht so schlimm wie am Anfang, aber dieses „Freundschaft mit Bonusleistungen“ hätte echt nicht sein müssen.

Ebenso diese strunzendämliche Aktion Hans-Wurst eifersüchtig zu machen. Das war hohl, einfach nur hohl. Als die Beiden Prinzessinnen dann endlich mal ein exklusives Paar werden, geht es wieder bergauf, auch wenn die anscheinend zu den bewundernswerten Paaren gehören die ein aufregenderes Sexleben als jeder Abenteurer haben. Hut ab für diese Ausdauer! Ob das wohl an den Trauergeschichten liegt? Ist euch mal aufgefallen dass die Charaktere mit den bemitleidenswertesten Vergangenheiten immer das vielfältigste Sexleben haben? Vergewaltigungs – und Gewaltopfer erben die explosive Mischung; zehnmal am Tag, siebenmal die Woche für den Rest des Lebens (natürlich immer mit dem selben, weil man mit zwanzig auch immer den EINEN Partner findet)

Allerdings muss ich ganz ehrlich sagen, hat man die anfängliche Zickerei überstanden, ist der Humor eigentlich ganz nett. Die diskutieren und verarschen sich gegenseitig in Endlosschleife, was ziemlich amüsant ist. Auch die Freunde im Umfeld sind eine nette Ergänzung, wenn auch völlig farblos. Aber dafür gibt es ja dann die anderen drei Bücher, schließlich ist es ungeschriebenes Gesetz: findet einer der Wunderknaben seine Dödeline, tun es kurz darauf auch seine sonst sehr sexuell aktiven und arroganten Freunde.

Die Trennung und anschließende Versöhnung, die auf die letzten 50 Seiten gequetscht wurde, ist völlig überflüssig. Erstmal kann ich dieses im Selbstmitleid suhlen und dieses Getue als würde die Welt untergehen eh nicht leiden und zweitens war es völlig dumm. Alles was Hannah hätte machen müssen, war zu ihrem Freund gehen und mit ihm reden. Da bin ich dann aber ganz froh gewesen, dass Garrett ihr auch genau das vorhält; das alles hätte verhindert werden können wenn sie mit ihm geredet hätte. Wenigstens mal einer der versteht, dass Kommunikation das Wichtigste überhaupt ist, egal ob ich mit meinem Partner, besten Freund oder Friseur rede!

Dann wäre da noch die Sache mit der Vergangenheit. Hannah ist ein Vergewaltigungsopfer (kein Spoiler, weil wird ja schon auf der ersten Seite erwähnt) und an sich finde ich es gut, dass sie das Schlimmste bereits überwunden hat und damit zeigt, dass es ein Leben danach gibt, egal wie groß der Schmerz einmal war. Aber irgendwie hat mir die Art und Weise wie sie das erzählt nicht gefallen. Ja, jeder geht anders mit seinen Erfahrungen um und ich kann da jetzt nur von meinen Erfahrungen berichten. Ich selbst bin niemals Opfer eines solchen Verbrechens geworden, nicht mal ansatzweise. Aber ich kenne Frauen denen es zugestoßen ist und das war eher ein Geständnis unter Tränen, vielleicht auch mit vom Alkohol gelockerter Zunge. Und nicht: „Gibst du mir mal die Butter? Willst du noch Kaffee? Ach übrigens, ich wurde als Teenager vergewaltigt.“

Ich fand „The Deal: reine Verhandlungssache“ jedenfalls nicht so grauenvoll wie anfangs erwartet. Leider bleibt die Geschichte aber, trotz der Pluspunkte, weniger als Durchschnitt und in vielen Bereichen überflüssig.

Fazit 


The Deal: Reine Verhandlungssache“ ist eine durchschnittliche Geschichte mit grauenhaftem Anfang. Hannah als Protagonistin ist unterstes Mittelfeld mit anfängerlicher Intelligenzallergie und urteilt viel zu schnell über zu viel. Garett ist lustigerweise der angenehmere Protagonist, wenn aber streckenweise ebenfalls ein austauschbarer Dödel. Die Beziehung der beiden ist ganz amüsant, aber überwiegend einfach nur Einheitsbrei. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich mir die Reihe nicht komplett geben würde.

2/5 Sternen





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