Fakten
Originaltitel: The Deal
Originalsprache: Englisch
Autor: Elle Kennedy
Erscheinungsdatum: 2015
Buchreihe: The Mistake: Niemand ist perfekt (erscheint am 1. Dezember. 2016)
The Score (bisher nur auf englisch)
The Goal (bisher nur auf englisch)
Seitenanzahl: 447 Seiten
englisches Cover |
deutsches Cover |
Inhalt
Meine Meinung
„The Deal: Reine
Verhandlungssache“ ging anfangs gar nicht. Die ersten paar Kapitel
waren pure Folter. Protagonistin Hannah hat gegen alles und jeden
Vorurteile, ihr Schwarm wird in allen unbedeutenden Einzelheiten
beschrieben und ihr größtes Ziel ist es mit dem Hans-Wurst ein
Gespräch zu führen. Ihr Gegenpart, unser Prachtkerl Garrett,
hingegen ist absolut von sich selbst überzeugt. Lustigerweise war
der Dödel von anfang an erträglicher als seine Dödeline, obwohl es
ja andersrum sein sollte.
Wenn Dödel und Dödeline dann zum
ersten Mal miteinander reden wird alles nur noch schlimmer. Sie zickt
ihn ohne Ende an, als hätte der Junge ihren Hund getreten, ranzt ihn
ohne Ende an und sprüht förmlich vor Unhöflichkeit und
Vorurteilen. Er mutiert zum Stalker und ist unfähig in seiner
Vollkommenheit ein einfaches Nein zu akzeptieren. Sobald Dödeline
ihm dann aber doch zusagt, seinem verstaubten Hirn auf die Sprünge
zu helfen und ihm Nachhilfe zu geben und er ihr im Gegenzug zu
Popularität verhilft, damit Hans-Wurst sie beachtet, dachte ich nur:
Och nee, bitte nicht. Lustigerweise wird es dann besser. Als Freunde
haben Hannah und Garrett eigentlich ganz gut miteinander
funktioniert. Die Chemie hat seltsamerweise gestimmt und führte auch
zu einigen amüsanten Szenen. Wenn die Beziehung sich dann
weiterentwickelt und aus DVD-Abenden dann der Horizontaltango wird
sackt die Geschichte wieder ab. Nicht so schlimm wie am Anfang, aber
dieses „Freundschaft mit Bonusleistungen“ hätte echt nicht sein
müssen.
Ebenso diese strunzendämliche
Aktion Hans-Wurst eifersüchtig zu machen. Das war hohl, einfach nur
hohl. Als die Beiden Prinzessinnen dann endlich mal ein exklusives
Paar werden, geht es wieder bergauf, auch wenn die anscheinend zu den
bewundernswerten Paaren gehören die ein aufregenderes Sexleben als
jeder Abenteurer haben. Hut ab für diese Ausdauer! Ob das wohl an
den Trauergeschichten liegt? Ist euch mal aufgefallen dass die
Charaktere mit den bemitleidenswertesten Vergangenheiten immer das
vielfältigste Sexleben haben? Vergewaltigungs – und Gewaltopfer
erben die explosive Mischung; zehnmal am Tag, siebenmal die Woche für
den Rest des Lebens (natürlich immer mit dem selben, weil man mit
zwanzig auch immer den EINEN Partner findet)
Allerdings muss ich ganz ehrlich
sagen, hat man die anfängliche Zickerei überstanden, ist der Humor
eigentlich ganz nett. Die diskutieren und verarschen sich gegenseitig
in Endlosschleife, was ziemlich amüsant ist. Auch die Freunde im
Umfeld sind eine nette Ergänzung, wenn auch völlig farblos. Aber
dafür gibt es ja dann die anderen drei Bücher, schließlich ist es
ungeschriebenes Gesetz: findet einer der Wunderknaben seine Dödeline,
tun es kurz darauf auch seine sonst sehr sexuell aktiven und
arroganten Freunde.
Die Trennung und anschließende
Versöhnung, die auf die letzten 50 Seiten gequetscht wurde, ist
völlig überflüssig. Erstmal kann ich dieses im Selbstmitleid
suhlen und dieses Getue als würde die Welt untergehen eh nicht
leiden und zweitens war es völlig dumm. Alles was Hannah hätte
machen müssen, war zu ihrem Freund gehen und mit ihm reden. Da bin
ich dann aber ganz froh gewesen, dass Garrett ihr auch genau das
vorhält; das alles hätte verhindert werden können wenn sie mit ihm
geredet hätte. Wenigstens mal einer der versteht, dass Kommunikation
das Wichtigste überhaupt ist, egal ob ich mit meinem Partner, besten
Freund oder Friseur rede!
Dann wäre da noch die Sache mit der
Vergangenheit. Hannah ist ein Vergewaltigungsopfer (kein Spoiler,
weil wird ja schon auf der ersten Seite erwähnt) und an sich finde
ich es gut, dass sie das Schlimmste bereits überwunden hat und damit
zeigt, dass es ein Leben danach gibt, egal wie groß der Schmerz
einmal war. Aber irgendwie hat mir die Art und Weise wie sie das
erzählt nicht gefallen. Ja, jeder geht anders mit seinen Erfahrungen
um und ich kann da jetzt nur von meinen Erfahrungen berichten. Ich
selbst bin niemals Opfer eines solchen Verbrechens geworden, nicht
mal ansatzweise. Aber ich kenne Frauen denen es zugestoßen ist und
das war eher ein Geständnis unter Tränen, vielleicht auch mit vom
Alkohol gelockerter Zunge. Und nicht: „Gibst du mir mal die Butter?
Willst du noch Kaffee? Ach übrigens, ich wurde als Teenager
vergewaltigt.“
Ich fand „The Deal: reine
Verhandlungssache“ jedenfalls nicht so grauenvoll wie anfangs
erwartet. Leider bleibt die Geschichte aber, trotz der Pluspunkte,
weniger als Durchschnitt und in vielen Bereichen überflüssig.
Fazit
„The Deal: Reine
Verhandlungssache“ ist eine durchschnittliche Geschichte mit
grauenhaftem Anfang. Hannah als Protagonistin ist unterstes
Mittelfeld mit anfängerlicher Intelligenzallergie und urteilt viel
zu schnell über zu viel. Garett ist lustigerweise der angenehmere
Protagonist, wenn aber streckenweise ebenfalls ein austauschbarer
Dödel. Die Beziehung der beiden ist ganz amüsant, aber überwiegend
einfach nur Einheitsbrei. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich mir die
Reihe nicht komplett geben würde.
2/5 Sternen
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