Montag, 7. März 2016

| Rezension | Let's get Lost

 

Fakten

 
Originaltitel: Let's get Lost
Originalsprache: Englisch
Autor: Adi Alsaid
Erscheinungsdatum: 2014
Buchreihe: -
Seitenanzahl: 361 Seiten
 
 
 

deutsches Cover
englisches Cover
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Inhalt

 
4.228 Meilen bis zu den Nordlichtern. 4.228 Meilen, um das Leben von fünf Menschen unwiderruflich zu verändern. 4.228 Meilen, um sich selbst und die große Liebe zu finden. 4.228 Meilen liegen vor Leila und dem Leser, denn Leila ist auf dem Weg zu den Nordlichtern. Sie sollen Licht in eine fast vergessene, dunkle und traurige Vergangenheit bringen.Vier Menschen wird Leila auf ihrer Reise begegnen: HUDSON, der den falschen Träumen nachjagt. BREE, die Dienstage und noch einige andere Dinge klaut. ELLIOT, der den Glauben an Happy Ends verloren hat. Und SONIA, die sich nicht traut, für eine zweite Liebe zu kämpfen. Leila geht ein kleines Stück mit ihnen allen und bringt sie auf den richtigen Weg. Um am Ende ihr eigenes Glück zu finden ...
 

Meine Meinung

 
Die Bewertung von Let's get Lost fällt mir wirklich schwer. Die Idee der Geschichte hat mir gefallen. Auch die meisten Charaktere waren sympathisch und authentisch. Es ist das letzte Fünftel dieser Geschichte, die mich in eine verzwickte Situation bringt.

Der Autor Adi Alsaid teilt das Buch in fünf etwa gleichgroße Geschichten ein und hat damit einen etwas gewöhnungsbedürftigen Weg gewählt seine Idee zu präsentieren. Für sich betrachtet sind die einzelnen Geschichten interessant und etwas ungewöhnlicher, auch wenn sie sehr abgedreht und unrealistisch sind. Aber das nennt man dann wohl Abenteuer.

Alle fünf Geschichten haben eine Sache gemeinsam: die Protagonistin Leila spielt eine große Rolle. Die vier anderen Protagonisten treffen im Laufe einer Nacht auf Leila und erleben ein Abenteuer mit ihr. Sie hilft ihnen, spornt sie an, motiviert sie und erlebt dann eine unvergessliche Nacht mit diesen Personen, bevor sie sich aus dem Leben des Anderen verabschiedet. Die Art und Weise wie Leila in den ersten vier Geschichten dargestellt wurde hat mir gefallen. Sie hat zwar etwas Mysteriöses und rätselhaftes an sich, gibt aber genug von sich preis um echt und greifbar zu wirken. Es scheint als würde in jedem Abschnitt eine neue Facette ihrer Persönlichkeit hervorblitzen und irgendwann stellt man sich die Frage wer genau diese Leila denn nun eigentlich ist. Wer ist dieses Mädchen, welches so selbstlos und rücksichtsvoll vier völlig fremden Menschen in diesen bizarren Situationen hilft?

Leider verschwindet dieser Zauber um den Charakter mit dem letzten Abschnitt, in dem dann Leila selbst zu Wort kommt. Die ganze Geschichte wirkte viel zu gehetzt und schon zwanghaft auf Akzeptanz und Selbstfindung getrimmt. Auch wenn die Einblicke in ihre Gefühls – und Gedankenwelt mehr als interessant und aussagekräftig sind, so bleibt doch das Gefühl, dass der Autor nicht einmal ansatzweise das vorhandene Potenzial aus diesem Charakter geschöpft hat.

Das letzte Fünftel hat mich in dem Sinne also komplett enttäuscht und somit sehr viel der Gesamtwertung zerstört. Denn eigentlich hat mir das Buch wirklich gefallen. Hudson, Bree, Elliot und Sonia – sie alle waren Charaktere mit denen ich sofort warm geworden bin und deren Geschichten ich gerne gelesen habe. Sie alle hatten eine Daseinsberechtigung in diesem Buch und auch wenn es mehr als undurchsichtig ist warum der Autor diese Art der Erzählung gewählt hat, so macht es dennoch Spaß die Charaktere durch ihre besonderen Nächte zu begleiten. Auch, wenn ich finde, dass diese Insta-Love-Story überhaupt nicht hätte sein müssen. Bei den anderen drei Geschichten hat es doch auch ohne Liebesgeschichte funktioniert. Wieso musste man hier dann krampfhaft zwei Charaktere zusammenführen?

Adi Alsaid hat einen schönen Schreibstil, der sich leicht und schnell lesen lässt. Er fängt die Energie einer einzigen Nacht ein, weiß, dass wenige Stunden alles ändern können und lässt seine Protagonisten diese Momente auch genießen, was zu einigen wirklich schönen Momenten führt. Vor allem die dritte Geschichte ist originell und witzig und durch eine Gewohnheit des Protagonisten irgendwie anders geschrieben. Das hat im richtigen Moment für Abwechslung gesorgt.

Es ist ja inzwischen kein Geheimnis mehr, dass ich wahnsinnig auf Roadtrips stehe und fast alles liebe was damit zu tun hat und so ist es auch mit diesem Buch. Diese Passagen die nur im Auto und auf der Straße stattfinden, in denen Freiheit und Klarheit eine Rolle spielen – die kann man nur lieben und sich an die Stelle der Protagonisten wünschen.
 

Fazit

 

Let's get Lostist ein Roadtrip-Buch mit tollen Charakteren und einer etwas anderen Erzählweise. Trotz einiger Dinge, die mich gestört haben, war ich begeistert von dem Buch bis es zum letzten Fünftel kam. Dieses, war in meinen Augen eine riesige Enttäuschung und ein Haufen verschenktes Potenzial, so dass das Buch einen bitteren Nachgeschmack hat.
 
3,5/5 Sternen
 

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