Dienstag, 9. Juni 2015

| Rezension | Die Sache mit Callie & Kayden - Jessica Sorensen



Fakten

 Originaltitel: The Coincedence of Callie & Kayden
Originalsprache: Englisch
 
Autor: Jessica Sorensen 
Fortsetzungen: Die Liebe von Callie & Kayden
Füreinander bestimmt: Violet und Luke
Einander verfallen: Violet und Luke
Für immer verbunden: Violet und Luke (erscheint im Dezember 2015)
Das Versprechen von Callie und Kayden (erscheint im Januar 2016)
Seitenanzahl: 380 Seiten

                     deutsches Cover                                                                        englisches Cover

Inhalt

Callie glaubt nicht an das große Glück. Nicht seit ihrem zwölften Geburtstag, als ihr Schreckliches zustieß. Damals beschloss sie, ihre Gefühle für immer wegzusperren, und auch sechs Jahre später kämpft sie noch gegen ihr dunkles Geheimnis an. Dann trifft sie Kayden und rettet ihn vor seinem ärgsten Fein. Er setzt es sich in den Kopf, die schöne Callie zu erobern. Und je näher er ihr kommt, desto klarer wird ihm, dass es nun Callie ist, die Hilfe braucht …
 
Meine Meinung

Jessica Sorensen hat etwas grundlegendes begriffen, dass vor allem vielen Autoren des New-Adult-Genres niemals in den Sinn kam. Eine schreckliche Vergangenheit, gibt niemandem einen Freifahrtschein um ein Arschloch zu sein.

Und genau das wird in diesem Roman auch gezeigt. Callie und Kayden haben beide eine ordentliche Last mit sich herumzuschleppen, doch sie benehmen sich deshalb nicht am laufenden Band wie ein Weltklasse Arschloch.

Ganz im Gegenteil, Callie ist ein starker und mutiger Charakter. Ihr ist bewusst, dass ihre Vergangenheit immer ein Teil von ihr sein wird, doch ist sie nicht bereit dazu, sich von ihrer Vergangenheit definieren zu lassen. Unterstützt von ihrem mehr als sympathischen besten Freund Seth bekämpft sie Schritt für Schritt ihre Dämonen und handelt dabei immer nachvollziehbar. Ihr innerer Konflikt, der Kampf gegen die Vergangenheit und das Verlangen nach einem Neubeginn, sind sehr nachvollziehbar und nicht überzogen.

Kayden hingegen geht mit seiner Vergangenheit, mit seinem Päckchen, anders um, doch deswegen nicht unrealistischer. Jeder Mensch geht mit seinem Schmerz anders um, und dass wird hier auch deutlich gezeigt. Er kämpft still für sich, wenn er denn überhaupt kämpft. Kayden hadert mit sich selbst, stellt all seine Entscheidungen in Frage, ist auf der anderen Seite aber sehr impulsiv und spontan. Das macht ihn aber nicht unsympathisch, es zeigt einfach nur dass er ein sehr verwirrter junger Mann ist, der nicht weiß wie er mit der Welt und sich selbst umgehen soll.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Callie und Kayden erzählt, was zu einigen Überschneidungen in der Geschichte führt. Dadurch werden die Handlungen des Anderen nachvollziehbarer und verständlicher.

Vor allem gefällt mir an der gesamten Geschichte, dass es nur zweitrangig um die Liebesgeschichte geht. Ja, die Beiden sind die Hauptprotagonisten und es geht darum wie die Beiden zueinander stehen und sich alles entwickelt. Diesmal, heilt die große Liebe halt doch nicht alles. Nein, die Personen müssen für sich selbst kämpfen. Sie werden von dem anderen Part zwar unterstützt und beschützt, aber kämpfen müssen sie ganz alleine.

Jessica Sorensens Schreibstil ist flüssig und relativ einfach gehalten. Sie hält sich nicht viel mit Personen – oder Ortsbeschreibungen auf, stattdessen beschreibt sie Gefühle, Ängste und Erinnerungen. Zeigt, dass fünfzehn Minuten ein ganzes Leben zerstören können. Sie zeigt, dass eine schreckliche Kindheit nicht jedem Menschen das Lächeln raubt. Jessica Sorensen hat begriffen, dass ein Ereignis, unweigerlich zum nächsten Problem führt und daraus ein endloser Teufelskreis entstehen kann. Vor allem, hat sie begriffen dass eine tragische Lebensgeschichte ein lebenslanger Kampf ist, das man immer wieder kämpfen muss, jeden Tag, doch deswegen noch lange nicht wie der Tod auf Latschen aussieht oder sich hinter einer Mauer von Arroganz und Dreistigkeit versteckt.

Die Nebencharaktere Luke und Seth sind absolute Sympathieträger, die die Geschichte vielleicht nicht unmittelbar weiter treiben, aber eine Ergänzung sind, ohne die, die Geschichte nicht dasselbe wäre. Auch wenn ich die Freundschaft zwischen Seth und Callie etwas mehr nachempfinden kann, als die Freundschaft von Luke und Kayden, so finde ich doch, dass die Autorin auch hier ein Händchen für realistische Beziehungen hat. Keine Freundschaft ist gleich, ebenso wie keine Liebesbeziehung gleich ist.

Das Ende kommt dann zwar etwas sehr schnell. Es wird zu unübersichtlich. Auf den letzten fünfzig Seiten passiert eigentlich ALLES worauf die Autorin hingearbeitet hat. Da kam ich mir ein bisschen überfordert vor, war jedoch völlig gefangen und habe mich ständig gefragt, wie dass jetzt noch gut ausgehen soll. Und das Schlimmste? Das weiß ich immer noch! Ich hasse Cliffhanger, die sollten gesetzlich verboten werden oder so.

Fazit

Die Sache mit Callie & Kayden“ ist ein Buch über zwei junge Menschen, die Schreckliches erlebt haben, sich davon jedoch nicht definieren lassen wollen. Sie kämpfen, trauern und hoffen auf völlig realistische Art und Weise. Ihre Beziehung zueinander entwickelt sich langsam und ist auch nicht das eigentliche Hauptthema. Eigentlich, geht es darum mit der Vergangenheit abzuschließen und sich nicht von ihr bestimmen zu lassen.


4,5/5 Sternen

 


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