Dienstag, 27. Februar 2018

| Throwbackfebruary |

"Fear Street" ist mein Reread für den Februar. Das erste der drei ausgewählten Bücher habe ich allerdings bereits am 28. Januar gelesen - einfach weil ich Bock drauf hatte. Und weil es eh nur drei Stunden gedauert hat :)
Das zweite der ausgewählten Bücher habe ich vom 05.02 bis zum 13.02 gelesen; anstatt Mangas war es dieses Buch, welches mich in die Badewanne begleitet hat.
Das dritte ausgewählte Buch habe ich wieder ins Regal zurückgestellt; wir wollen die Nostalgie ja nicht überstrapazieren. 

Fear Street - Falsch Verbunden
von R.L. Stine

Als ich in der sechsten Klasse war, habe ich diese Bücher geliebt; jeden Abend lag ich im Bett und habe gelesen und gelesen. Mit der Zeit wanderten sie immer weiter nach unten im Bücherregal, irgendwann in eine Kiste und jetzt, nachdem ich aussortiert habe, habe ich wieder Platz im Regal für diese elend lange Buchreihe. Denn rein optisch geben sie schon etwas her, vor allem wenn man rund 40 Stück davon hat.
"Falsch verbunden" war damals einer meiner Lieblinge dieser Reihe und gestern Abend, also gut zwölf Jahre später, habe ich es dann erneut aufgeschlagen. Und auch mal eben in drei Stunden durchgelesen und das obwohl ich zwischendurch eine halbe Stunde mit einer Freundin telefoniert habe.

Was soll ich sagen? Die Ausgangssituation ist auf Kinder zugeschnitten, ebenso die Charaktere. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Protagonistin Deena wird nicht viel Tiefe gegeben, da die Ereignisse Schlag auf Schlag passieren und wenig bis gar keinen Platz für innere Konflikte lassen. Da steht dann zwar, dass sie ständig an die Ereignisse denken muss, aber mehr auch nicht.

Die Freundschaft der Hauptcharaktere ist vorhanden, lässt sich aber nicht nachfühlen. Sie ist halt da. Es wird zusammen etwas unternommen und würde in diesem Buch nicht erwähnt werden, dass Deena und Jade Freundinnen sind, könnte man von der Dynamik der Charaktere auch davon ausgehen, dass die sich zufällig zwanzig Minuten zuvor beim Müll wegbringen getroffen haben.

Auch der männliche Part in diesem Buch, Chuck, ist platt und einfach nur existent. Ich möchte das Wort Charakterentwicklung nicht mal ansatzweise in den Mund nehmen; es würde einfach nicht stimmen.

Die Handlung an sich lässt nicht viel Raum für Vermutungen und Interpretationen, da auf der nächsten Seite sowieso schon alles geklärt ist und der erwachsene (!) Leser sich vorkommt, als würde er mit Zaunpfählen verprügelt werden. Als Kind mag das ja alles total spannend und unvorhersehbar sein, als erwachsene Frau mit guter Leseerfahrung ist das dann wieder etwas ganz anderes.

Ich kann gar nicht so genau auf die Handlung eingehen, weil sie wirklich sehr dünn ist. Was soll man bei 150 Seiten, einem Mordfall und drei platten Charakteren auch rausholen? Es ist halt ein Kinderbuch, was man auch wirklich an jeder Ecke merkt. Einige Formulierungen waren wirklich lachhaft und die Auflösung war dann auch innerhalb weniger Seiten da. Aber gut, etwas anderes habe ich auch nicht erwartet.

"Fear Street: falsch verbunden" war als Kind ein richtiger Schatz für mich. Jetzt ist es ein kurzlebiges Buch, welches ich mit der richtigen Erwartung als angenehme Einschlaflektüre empfunden habe. Ich habe nicht erwartet, dass ich hier schlaflose Nächte beschert bekomme. Und deswegen habe ich es auch genossen, diese kleine Reise in die Vergangenheit zu starten!


Fear Street: die Stiefschwester
von R.L. Stine

Aus Nostalgie habe ich nach „Fear Street: Falsch verbunden“ auch „Fear Street: die Stiefschwester“ gelesen und ja, was soll ich sagen? Ich finde sie eindeutig nicht mehr so toll wie noch mit 11/12. Es ist sehr einfach geschrieben mit eher schwachen Charakteren, die keinen Raum für Entfaltung haben. Die Situationen sind arg konstruiert und kurzlebig.
Die Grundidee ist ja nicht schlecht, da kann man durchaus einiges rausholen. Aber es ist halt kinderfreundlich verpackt und ich bin kein Kind mehr.
Mal für zwischendurch ist es ganz nett ein „Fear Street“ Buch zu lesen, aber mehr auch nicht.
Die Protagonisten sind ca. 17 Jahre alt, verhalten sich jedoch um einiges jünger, nehmen sich eher selten die Zeit die Geschehnisse in Ruhe zu reflektieren und zeigen mit dem Zeigefinger auf ihr Umfeld. Was manchmal ziemlich schwer zu ertragen ist. Die Wendung am Ende ist ein netter kleiner Twist, der aber mit genügend Hirnschmalz durchaus vorher zu erkennen gewesen wäre.
Alles in allem ist „Fear Street: die Stiefschwester“ nette Unterhaltung für zwischendurch, bei der man nicht zu genau nachdenken sollte, wenn man das Alter der Zielgruppe überschritten hat.  

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