Fakten
Originaltitel: -
Originalsprache: Deutsch
Autor: Kira Gembri
Erscheinungsdatum: 2014
Buchreihe: Einzelband
Seitenanzahl: 333 Seiten
Cover |
Inhalt
Meine Meinung
Im Allgemeinen ist die Unterscheidung der Charaktere gelungen; es ist immer sofort klar aus wessen Blickwinkel man gerade die Geschichte verfolgt. Beide Schreibstile sind flüssig zu lesen, jedoch hat mir der von Jay ein bisschen besser gefallen. Da war mehr Humor, mehr Schwung drinnen.
Im Endeffekt ist „Wenn du dich traust“ eine Liebesgeschichte von vielen. Sie geht in der Masse unter, ist nichts was lange im Gedächtnis bleibt. Aber dass man den kompletten Durchschnitt als gut empfindet, das kriegt ja nun auch nicht jeder Autor hin. Die Charaktere sind angenehmen, funktionieren gut zusammen. Ein kleines Highlight war für mich der Charakter Flocke, irgendwie hatte der was voll putziges. Und die beste Szene war eindeutig das Activityspiel. Was hab ich mich weggeschmissen! Hat mich auch ganz stark an mich und meine Mädels erinnern, wir sind nämlich auch so unfassbar untalentiert, wenn wir Activity spielen.
Einzig und allein diese gesamte Drogenstoryline empfand ich als überflüssig. Gut, am Anfang mag das noch irgendwie gepasst haben und auch wenn es zum Ende hin nur noch die logische Konsequenz war, fand ich die ganze Thematik etwas unpassend. Dafür hat dann irgendwie der nötige Ernst gefehlt, als hätte die Autorin unbedingt noch ein bisschen Drama mit einstreuen wollen damit am Ende auch wirklich der alles entscheidende Zusammenbruch Sinn macht. Dabei gab es genügend Konfliktpotenzial, was ja auch ausgeschöpft wurde. In der Hinsicht bin ich zumindest froh, dass Kira Gembri sich da nicht so festgebissen hat und dass ein bisschen in den Hintergrund hat fallen lassen.
Und die Sache mit dem "Bad Boy" aus der Inhaltsangabe kann man – glücklicherweise – auch ganz schnell in die Tonne treten. Nur weil man mal das Wort "Scheiße" in den Mund nimmt und eine etwas flexiblere Moral was intimen Körperkontakt angeht hat, ist man nicht automatisch ein Bad Boy. Und das ist auch gut so, denn alle Bad Boys, jedenfalls aus den Büchern, die ich bisher gelesen habe, sind absolute Waschlappen. Und da ich Jay eigentlich voll in Ordnung fand, gehört er in diese Kategorie (für mich) überhaupt nicht rein. Aber das kann auch daran liegen, dass ich es nicht als böse empfinde mal ein Bier zu trinken.
Fazit
„Wenn du dich traust“ ist ein gutes Buch, welches sich schnell und angenehm lesen lässt. Die Charaktere sind sympathisch, funktionieren gut im Doppelpack. Hin und wieder war es sogar richtig lustig. Die Thematik der Zwangsneurosen wurde gut herausgearbeitet. Der Gesamteindruck wird jedoch ein bisschen gedrückt durch die teils überflüssige Drogenstoryline, die am Ende einfach nur noch für unnötiges Drama gesorgt hat.
4/5 Sternen
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