Sonntag, 30. Juli 2017

| Mini-Rezensionen | Von Kirschblüten, Apokalypsen und unendlich vielen Drogen

Die Kinder der Kirschblüte Teil 1 & 2

Erscheinungsdatum: 2016

Ich habe dieses Buch auf Empfehlung einer Freundin gelesen, welche total begeistert von der Geschichte ist. Tatsächlich kann ich verstehen, warum sie diese Geschichte und alles drumherum mag, allerdings wollte es mich nicht so ganz überzeugen.
Der Schreibstil wirkte manchmal zu gewollt tiefgründig und ist sehr gewöhnungsbedürftig. Ständige Aufzählungen und unzählige Synonyme die aufgezählt werden. Mag ja sein, dass man damit etwas Gefühl und Atmosphäre erschaffen will, aber stellenweise kam ich mir dann doch vor als würde ich den Duden lesen.
Die Charaktere sind eigentlich alle ziemlich einfach gestrickt und haben mich größtenteils kalt gelassen. Sie alle haben grauenhaftes erlebt und gefühlt, aber irgendwie kam da bei nicht wirklich was an. Dafür war die Geschichte zu kurz um mich zumindest mit einem Charakter auseinandersetzen zu können. Immer nur Häppchenweise erfährt man mal irgendwas über die ganzen Hintergrundgeschichten, jedoch nicht mit dem Ergebnis dass die Neugierde geweckt wird, sondern dass man genervt mit den Augen rollt.
Dazu kommen dann die Fantasyelemente. An sich eine originelle Idee, die ich so noch nirgends gesehen habe. Das Grundkonzept dieser Artefaktsache finde ich ja hochinteressant und schlichtweg genial, allerdings hapert es dann an der Umsetzung; die Autorin scheint keinen roten Faden zu haben, würfelt alles zusammen und klatscht Szene nach Szene hin, die sich einfach nicht ergänzen wollen. Es wird zwar klar, dass man hier eine zusammenhängende Geschichte liest, jedoch wirkt es durch die ganzen Handlungsstränge (die bis jetzt alle noch lose sind) als würde man mehrere Kurzgeschichten parallel lesen.
Das klingt jetzt so, als würde ich das Buch schlecht finden, was ich aber eigentlich nicht tue. Ich finde es okay, man kann es gelesen haben und den dritten Teil werde ich mir auch genehmigen. Allerdings, verpasst man auch nichts, sollte man sich gegen „die Kinder der Kirschblüte“ entscheiden.


3/5 Sternen 


Apocalypse Now Now von Charlie Human 

Erscheinungsdatum: 2013

Apocalypse Now Now“ ist definitiv mal etwas anderes. Die Mythologie wirkt für den Laien extrem zusammengewürfelt, hält aber was sie verspricht; ein Haufen abgedrehter Szenen bei denen alles unglaublich schnell passiert und man keine Sekunde unachtsam sein sollte.
Des Weiteren ist Protagonist Baxter mal nicht der strahlende Ritter – nö, eigentlich ist der Junge ein ziemliches Arschloch mit einer gesunden Portion Sarkasmus. Er nimmt sich selbst nicht zu ernst und hat mich mit seiner Art und Weise mehr als einmal zum Lachen gebracht. Ich mochte ihn irgendwie sofort.
Zugegeben, es hat sehr lange gedauert bis ich in die Geschichte hereinkam und dann gab es auch einige Längen im Mittelteil. Vielleicht war ich unaufmerksam, aber das Ende kam mir dann irgendwie zu plötzlich. Schlag auf Schlag. Gewisse Erklärungen haben mir gefehlt und einiges wirkte zu konstruiert. Aber irgendwie fällt das kaum ins Gewicht, weil ich so begeistert davon bin nicht zum hundertsten Mal dieselbe Suppe zu lesen.
Mehr habe ich zu dem Buch auch gar nicht zu sagen. Wenn ihr mal was neues Richtung Fantasy ausprobieren wollt, dann kann ich „Apocalypse Now Now“ nur empfehlen! 

4/5 Sternen 


Nova & Quinton: Second Chance von Jessica Sorensen

Erscheinungsdatum: 2014

Es ist nicht so, dass ich „Nova & Quinton: Second Chance“ schlecht finde. Eher ist es so, dass einfach nichts passiert und das auf fast 500 Seiten. Die Protagonisten drehen sich im Kreis mit ihren Gedanken und Handlungen und ihren elenden Drogen.
Mir ist klar, dass das ein Buch über einen Drogensüchtigen ist und dass das Wegkommen von diesem Teufelszeug kein Spaziergang ist; aber deswegen muss ich das noch lange nicht gut finden. Vor allem nicht, wenn es immer dasselbe ist. Nova und Quinton treffen sich, sie reden, er will high werden, sie fährt und heult. Immer und immer wieder.
Für mich kam es so rüber, als wenn Nova selbst viel zu labil ist um auch nur ansatzweise irgendjemandem mit so einem Problem helfen zu können. Verständlich ist es ja und Jessica Sorensen beweist erneut, dass sie vor allem gefühlvolle Szenen wirklich schön schreiben kann, dass man gar nicht anders kann, als mitzufühlen.
Leider, beschränken sich diese herausragenden Szenen auf ein Minimum, da man dann sofort wieder in Quintons Kopf ist und so sympathisch ich den Jungen auch finde – der versinkt im Selbstmitleid. Und das wie ein Weltmeister. Also, er macht wirklich nichts Anderes, als sich die Schuld an allen Ereignissen aus seinem Leben zu geben. Und auf Dauer ist das einfach nur anstrengend und nervt.
Alles in allem ist „Nova & Quinton: Seconde Chance“ schon ein solides Buch, allerdings auch sehr eintönig und trostlos. Das ändert, aber nichts daran, dass die Autorin schreiben kann und ich die Hoffnung habe, dass es im dritten Teil dann besser wird.

3/5 Sternen  

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