Sonntag, 28. Mai 2017

| Rezension | Eine Woche für die Ewigkeit



 Fakten

Originaltitel: You Know Me Well
Originalsprache:
Englisch
Autor:
Nina Lacour, David Levithan
Erscheinungsdatum:
2016
Buchreihe:
Einzelband
Seitenanzahl: 282 Seiten
 
deutsches Cover
englisches Cover


  










Inhalt


Sie kennen sich nur flüchtig, bis sie sich eines Nachts zufällig in einem Club in San Francisco begegnen: Mark, der sich gerade völlig umsonst zum Affen gemacht hat, um seinen besten Freund zu beeindrucken – und Kate, die vor dem Mädchen ihrer Träume weggelaufen ist. Verloren im Chaos ihrer Gefühle beschließen die beiden, von nun an zusammenzuhalten. Gemeinsam stürzen sie sich ins kunterbunte Getümmel der Pride Week und lernen zwischen wilden Partys und Liebeskummer, was wahre Freundschaft bedeutet.

"Auch wenn es im Leben keine echten Anfänge gibt - immer war davor schon etwas da -, erleben wir doch zweifellos Momente, die so etwas wie einen Anfang markieren, und dann ist es gut, kurz innezuhalten und sie zu genießen." - S. 100
 Meine Meinung

Eine Woche für die Ewigkeit“ ist aus zwei sich gut ergänzenden Perspektiven erzählt. Der Einstieg fiel mir ziemlich leicht, man wusste sofort worum es geht, was die Problematik ist. Die Autoren haben es geschafft, dass man die Spannungen innerhalb des Freundeskreises von Kate sofort mitkriegt ohne dass man mit dem Zaunpfahl verprügelt wird.

An sich sind beide Charaktere ziemlich sympathisch gewesen, ich hatte keinerlei Probleme mit ihnen. Was bei mir ja alleine schon an ein Wunder grenzt. Auch, wenn Mark mir ein bisschen zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt hat. Zum Glück, haben sich diese Anfälle aber auf ein Minimum und einen erträglichen Zeitrahmen beschränkt. Die komplette Storyline mit Kate und Violet hatte einen zufriedenstellenden Verlauf, ebenso wie die Geschichte mit Mark und Ryan (trotz anstrengendem Mittelteil) passabel geendet hat. Natürlich, war das nichts Weltbewegendes, keine hochtrabende Literatur, keine tief philosophischen Erkenntnisse und Gedanken. Aber das habe ich auch kein bisschen erwartet. Im Gegenteil, ich habe genau das bekommen was ich erwartet habe: eine locker-flockige Sommergeschichte für unerbittlich heiße Tage.

Ein großer Pluspunkt, wenn nicht sogar der größte Pluspunkt, ist eindeutig die Freundschaft zwischen Kate und Mark. Sie ist einfach präsent und greifbar. Man kauft den Beiden tatsächlich ab, dass sie sich gegenseitig als Personen mögen und dabei sind sich kennenzulernen. Klar, sie ist total plötzlich, aber seien wir mal ehrlich … fast jeder hatte schon mal eine Freundschaft bei der man die andere Partei noch gar nicht so lange kennt, da hat man sich schon Dinge erzählt und Dinge erlebt, die man mit jahrelangen Freunden nie erlebt.

Gut ein Punkt der mir nicht so positiv im Gedächtnis geblieben wäre ist eindeutig, dass in diesem Buch einfach alle Charaktere homosexuell sind. Ich weiß, ich weiß, bei solchen Aussagen muss man aufpassen, weil ganz viele überempfindlich sind und das sofort in den falschen Hals kriegen. Nein, ich habe nichts gegen Homosexualität; es ist mir egal auf was man steht. Leben und leben lassen. Aber anmerken, dass wirklich jeder Charakter von Bedeutung sich vom selben Geschlecht angezogen fühlt darf man ja wohl. Empfinde ich persönlich einfach als total unrealistisch. Nicht weil Homosexualität bei der Minderheit der Menschen vorkommt, sondern einfach weil es eben etwas Normales, etwas Alltägliches, etwas absolut Natürliches ist. Aber das ist Heterosexualität auch. Es ist nicht die Ausgewogenheit die gefehlt hat, sondern in diesem Punkt tatsächlich die Realität. Aber, andererseits: ich habe absolut keine Ahnung ob das nicht vielleicht in San Francisco (wo das Buch nun mal spielt) tatsächlich die Mehrheit ist. In dem Sinne, ist das keine wirkliche Kritik, eher eine Anmerkung.

Am besten an der kompletten Geschichte hat mir dann tatsächlich das letzte Kapitel gefallen. Wie auf wenigen Seiten das Positive des Lebens zusammengefasst wurde. Das Gelächter, der ganze Spaß, Freunde und Glück. Ebenso, dass die Zukunft ungewiss ist, dass man sich davor aber nicht zu fürchten braucht und einfach einen Tag nach dem Anderen nehmen sollte. Und diese Botschaft wurde auf diesen letzten Seiten wirklich schön vermittelt.
 

Fazit

Eine Woche für die Ewigkeit“ hat mir einfach nur gute Laune beschert; es ist ein richtiges Sommerbuch mit soliden Charakteren und einem angenehmen Tempo im Rahmen einer angenehmen Story und einer realistischen Darstellung von diesen Freundschaften, die man tatsächlich binnen von Stunden schließt.  

4/5 Sternen
 

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