Montag, 24. April 2017

| Rezension | AchtNacht

 

Fakten

Originaltitel: -
Originalsprache: Deutsch
Autor: Sebastian Fitzek
Erscheinungsdatum: 2017
Buchreihe: Einzelband
Seitenanzahl: 400 Seiten
Cover

 

 Inhalt


Es ist der 8. 8., acht Uhr acht.
Sie haben 80 Millionen Feinde.
Werden Sie die AchtNacht überleben?

Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie.
Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen.
In der „AchtNacht“, am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen.
Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei.
Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt.

Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst.
Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief.
Und Ihr Name wurde gezogen!

Meine Meinung


Wie gewohnt geht der neuste Thriller von Sebastian Fitzek spannend los. „AchtNacht“ ist nicht nur der Titel des Buches, sondern auch das Konzept der Handlung. Was genau ist das? Wie funktioniert der gesamte Ablauf? Wie geraten die Protagonisten hinein? Ich liebe es einfach wie der Autor seine Geschichte aufbaut. Irgendwie hat er eine ganz eigene Art den Leser in die Geschichten hineinzubegleiten. Teilweise mag das daran liegen, dass er seinen Charakteren Persönlichkeit gibt, ganze Lebensläufe entwickeln sich im Laufe der Geschichte. Und ein kleines Plus für den Fan ist dann noch das gelegentliche auftauchen der Protagonisten aus früheren Werken.

Obwohl mir der Aufbau der Geschichte gefallen hat, empfand ich diese völlige Reizüberflutung an Perspektiven im Mittelteil etwas anstrengend und kann es voll und ganz nachvollziehen, sollte man für einige Zeit den Überblick verlieren, wer da jetzt eigentlich mit wem zu tun hat. Doch Fitzek wäre nicht Fitzek wenn sich am Ende nicht alles fügen würde – zumindest auf den ersten Blick.

Als ich vor einigen Monaten das erste Mal den Klappentext zu „AchtNacht“ gelesen habe war mein erster Gedanke: „Da hat wohl jemand zu oft The Purge geguckt“ und Fitzek gibt auch offen zu, dass er sich von dem Film hat inspirieren lassen (dazu eine logische Erklärung im Nachwort, weshalb es halt NICHT geklaut ist). Er macht aber sein eigenes Ding draus. Ändert die Regeln, das komplette Konzept und erschafft eine eigene Handlung mit eigenen Charakteren, die aus völlig anderen Gründen handeln als man anfangs vielleicht denkt.

Es gibt eine Sache die mich bei dem Autor teilweise stört, teilweise amüsiert. Der Mann liebt Orts – und Wegbeschreibungen. Es gibt kleine Absätze die sich ein Touristenführer lesen und irgendwann ziehe ich es durch, dass ich mit einem von Fitzeks Werken durch West-Berlin gondel und überall da hin fahre, wo die Geschichte spielt.

Bis zum Ende empfand ich das Buch als spannend und abwechslungsreich, trotz kleiner Schwächen im Mittelteil. Ich habe es nur aus der Hand gelegt, weil ich mich am nächsten Tag um 5 Uhr aus dem Bett quälen musste. Und an sich hat mir das Ende auch gefallen; bis auf das letzte Kapitel. Nach einiger Bedenkzeit bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das echt nicht hätte sein müssen. Es wirkte wie ein erzwungenes Teilzeit Happy End. Eigentlich war doch alles geklärt und schlüssig, wieso musste noch eins drauf gesetzt werden? Manche mögen das ja grauenhaft finden, wie das Buch hätte enden können, aber für mich war dass die logische Konsequenz aus den Handlungen und Gedanken des Protagonisten.

Fazit


AchtNacht“ ist ein spannender Thriller, welcher kritisch an einige Fragen heran geht, die mian sich vielleicht schon mal selbst gestellt hat. Ein bisschen haben mir jedoch die moralischen Aspekte der Frage „Wenn du jemanden zu seinem Tod nominieren könntest, wen würdest du wählen?“ gefehlt. Ansonsten habe ich nicht viel zu meckern – bis auf dieses letzte Kapitel. Nee, da komme ich nicht so schnell drüber hinweg.

4/5 Sternen

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