Sonntag, 22. Januar 2017

| Rezension | Liebe ist die schönste Naturkatastrophe der Welt



Fakten 

 
Originaltitel: The Fill-In Boyfriend
Originalsprache: Englisch
Autor:  Kasie West
Erscheinungsdatum: 2015
Buchreihe: Einzelband
Seitenanzahl: 326 Seiten

englisches Cover
deutsches Cover












Inhalt

  Das ist echt mieses Timing! Kurz vorm Abschlussball, genauer: als der Ball bereits in vollem Gange ist, gibt Gias Freund ihr den Laufpass. Für Gia steht fest: Ein Ersatz-Date muss her, sofort! Sie spricht den nächstbesten, immerhin ganz süßen Jungen an. Als der Unbekannte aber auf dem Ball so gut ihr perfektes Date gibt, ärgert sich Gia bald, ihn nicht mal nach seinem richtigen Namen gefragt zu haben...
Meine Meinung

 

Die erste Hälfte von „Liebe ist die schönste Naturkatastrophe der Welt“ ging gar nicht. Ich habe selten so einen oberflächlichen Schwachsinn gelesen. Protagonistin Gia wird auf dem Parkplatz kurz vor ihrem Abschlussball von ihrem Schnittchen Bradley verlassen und was macht man? Man fragt den nächstbesten Dorftrottel ob er nicht einspringt a : „Lass uns mal meine Freunde verarschen.“ Dazu kommt dann der ganze Blödsinn, dass Gia das permanente Bedürfnis hat gemocht und beachtet zu werden. Für sie sind Facebook-likes und Tweets und was es da nicht alles gibt die Welt. Ich kann das einfach kein bisschen nachvollziehen, ich bin nicht bei Facebook, Twitter, Instagram, Beachte-Mich, Hab-mich-lieb und wie das nicht alles heißt.

Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Story und nimmt Gia den Hauch der Persönlichkeit den ich ihr zugestanden habe. Ebenso steht sie im ständigen Kampf mit ihrer angeblichen Freundin Jules, jammert pausenlos über deren Verhalten, ist sich aber zu fein mal den Mund aufzumachen und mit der Alten Tacheles zu reden. Ihre anderen Freundinnen sind aber auch keinen Deut besser; alles woran die Grazien denken ist Schminke und Jungs. Ich weigere mich zu glauben, dass alle „beliebten Kids“ so dämliche Gedanken haben. Dieses Rudel aus behinderten Barbiepuppen hat mich einfach nur richtig aggressiv gemacht.

Ich konnte mich einfach mit dem ganzen Konzept der Handlung nicht anfreunden. Der Ausgangspunkt ist grenzenlose Oberflächlichkeit und das fehlende Vertrauen in Freundschaften. Einzig Hayden und Bec konnten ein bisschen was für mich rausreißen. Sie sind jetzt als Charaktere nicht übermäßig interessant, aber doch um einiges besser gezeichnet als Gia und ihre Truppe von gehirnamputierten Barbiepuppen. Die Szenen mit den Geschwistern wirkten dann auch nicht so übelkeiterregend oberflächlich und das aggressive Augenzucken hatte sich dann auch für einige Seiten gelegt.

Im zweiten Teil der Geschichte versucht Kasie West es dann mit Charakterentwicklung. Ich muss Gia ja hoch anrechnen, dass sie mal spitz kriegt was sie für ein Roboter ist, aber genervt hat sie mich trotzdem. Sie möchte ein besserer Mensch werden, jammert aber darüber, dass die Menschen um sie herum es ihr zu schwer machen. Tja, Mäuschen, wenn du all die Jahre wie Fräulein Wunder durch die Gegend stolzierst und keiner, außer deinen Freundinnen und der heißeste Pimmel der Schule, dich interessieren, wieso sollten sie dir glauben, dass du auch mal an einer einfachen Unterhaltung mit einem Außenseiter interessiert bist? Des Weiteren werden dann noch schön kleine Problemchen zu riesigen Katastrophen ausgeschmückt und voilà wir haben ein letztes Drittel voller Selbstmitleid und Gejammer und … halt alles, was mich so richtig auf die Palme bringt.

Wieso also zwei Sterne? Charakterentwicklung ist vorhanden, Gia wird erträglicher, dass Angesprochene Thema mit den sozialen Medien wird auch als das dargestellt was es ist: krankhaft und lächerlich. Hayden und Bec sind akzeptable Charaktere und das Buch lässt sich wirklich schnell – und trotz der ganzen Palette an Pappfiguren – und angenehm lesen.

Fazit


Liebe ist die schönste Naturkatastrophe der Welt“ ist mir zu oberflächlich, zu konstruiert. Die Protagonistin ist ein wahr gewordener Alptraum und kann sich ohne Weiteres in eine Reihe mit Bella Swan, Zoey Redbird, Anastasia Stell, Tessa Young und den Seabreeze-Bratzen stellen*. Kasie West schreibt eindeutig Romane für die ich zu alt bin, denn das vorherige Buch von ihr hat mir schon nicht so wirklich gefallen, aufgrund oberflächlicher Problematik. Ich kann die Beliebtheit ihrer Romane nicht nachvollziehen.


* alles Charaktere die mich regelrecht zu aggressiven Wutanfällen bringen.

2/5 Sternen

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