Montag, 30. Januar 2017

| Rezension | Auge um Auge



Fakten 

 
Originaltitel: Burn for Burn
Originalsprache: Englisch
Autor:  Jenny Han & Vivian Siobhan
Erscheinungsdatum: 2012
Buchreihe: Fire with Fire
Ashes to Ashes
Seitenanzahl: 302 Seiten
englisches Cover
deutsches Cover


Inhalt


Große Mädchen weinen nicht, sie nehmen ihr Schicksal in die Hand. Das ist das Credo von Mary, Kat und Lillia. Als sie in der Schule aufeinandertreffen, sind sie sich einig: Sie wollen es ihren falschen Freunden heimzahlen. Mary ist bereit, sich gegen Reeve aufzulehnen, der sie wegen ihres Übergewichts gemobbt hat. Kat will mit der verlogenen Rennie abrechnen. Und Lillia will Alex zur Rechenschaft ziehen, der eine Partynacht mit ihrer kleinen Schwester verbracht hat. Doch wie weit können die drei bei ihrem Rachefeldzug gehen? Ein packendes Jugendbuch, das Fragen stellt: zu wahrer Freundschaft, Loyalität und Liebe.

Meine Meinung


Der Anfang von „Auge um Auge“ war mir zu unübersichtlich. Dafür dass man sofort die drei Protagonistinnen kennenlernt war ein zu geringer Unterschied in den Erzählperspektiven, was das Eintauchen in die Geschichte erschwert. Die erste Hälfte hat meine Geduld auch ziemlich auf die Probe gestellt; dieses ständige Gerede über Beliebtheit und das dringende Bedürfnis nach Anerkennung bringen mich nur zum Würgen. Aus dem Alter bin ich raus oder besser gesagt: es war mir schon immer so richtig egal.

Vor allem Lillia macht sich tierisch Gedanken darüber und lässt sich von ihrer „besten Freundin“ Rennie restlos unterbuttern, schafft es nicht diese mal zurechtzuweisen oder dergleichen. Sie lässt sich von dem Mädel als überdimensionale Barbiepuppe behandeln, ermutigt sie durch fehlende Zurechtweisung. Tja, dann braucht man sich nicht wundern. Ab und zu schaffen die Autorinnen es zu zeigen, dass Lillia Rennie nicht egal ist und wenn das Weib dann mal Tacheles reden würde dann könnte sich auch einiges ändern. Aber nein … wir planen lieber unsere Rache.

Mary scheint als Protagonistin etwas in den Hintergrund zu rücken und das ist nur gut so. Ihre Geschichte berührt den Leser an sich schon, aber leider ist sie die Königin des Selbstmitleids. Ich war selbst schon Mobbingopfer und kann verstehen, dass das ewig lange noch in Gedanken eine Rolle spielt und man sich Genugtuung wünscht. Und wenn Mary als psychisch labil dargestellt worden wäre dann wäre das auch eine ganz andere Sache gewesen. Aber leider ist das daneben gegangen, denn Ansätze für genau diese Situation sind vorhanden, somit wirkt sie einfach nur wie ein furchtbar schwacher und unsicherer Mensch, der zu allem Ja und Amen sagt.

Kat war von den drei Grazien noch am interessantesten, vielleicht weil sie sich mit anderen Dingen beschäftigt. Vielleicht weil sie noch irgendwo am reifsten wirkt, obwohl es ihre Idee mit dem Racheplan war. Obwohl … wenn ich so über diesen Charakter nachdenke, dann kann ich mich kaum an andere Sachen erinnern außer ihrem Zigarettenkonsum. Sie bleibt im Dunkeln und wird von den Autorinnen eigentlich nur benutzt um den Stein ins Rollen zu bringen. Vielleicht mochte ich sie auch am meisten, weil sie am wenigsten gejammert hat.

Auge um Auge“ ist kein dickes Buch und liest sich durch den angenehmen Schreibstil der Autorinnen schnell. Zum Ende hin gibt es einige Entwicklungen die mir schon mehr zugesagt habe und es gab ein, zwei gute Szenen zwischen den Mädels. Es hätte mir besser gefallen, wenn die drei wirklich Freundinnen geworden wären und nicht nur Komplizinnen, denn die Dynamik der drei Damen kann sich durchaus sehen lassen.
Potenzial war definitiv vorhanden, auch wenn die gesamte Grundlage der Geschichte unglaublich unreif ist. Rache, auf diesem Level aufgrund dieser Gründe, ist für mich Kinderkram und kriegt von mir nur ein abfälliges Schnauben, da hatte das Buch es von Anfang an schwer bei mir.
 

Fazit 


Auge um Auge“ ist eine kurze Geschichte über drei Mädchen, die Gott spielen wollen und entscheiden, wer es verdient hat auf die Schnauze zu fallen. Zwei der Protagonistinnen sind jedoch nur am Jammern und die Dritte im Bunde darf dann die Drecksarbeit machen. Es sind gute Ansätze vorhanden, aber leider auch überall unausgeschöpftes Potenzial. 

2,5/5 Sternen


 




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