Dienstag, 31. Januar 2017

| Mini-Rezensionen | Die Mädels, die Gründe

The Girls - Emma Cline

Erscheinungsdatum: 2016

Ich wollte dieses Buch so gerne mögen, wirklich. Und ich mochte es auch, so zum Teil jedenfalls. Anfangs hatte ich wahnsinnige Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen. Nicht, weil mir der Schreibstil nicht zugesagt hätte oder dergleichen. "The Girls" ist eindeutig ein Buch, was man automatischer ein bisschen langsamer liest um all die Anspielungen und Metaphern zu verstehen. Das wird mir aber auf Dauer zu anstrengend und es spricht auch nicht gerade für das Buch, wenn ich mir auf den letzten fünfzig Seiten einfach nur das Ende herbeisehne.
Jedenfalls, hatte ich auch einige Probleme mit der Protagonistin Evie. Gut, sie ist erst vierzehn, das kann man noch irgendwie verzeihen. Ihre naiven Handlungen, ihre weltfremden Gedanken, ihre absolute Unfähigkeit eine eigene Meinung zu haben. Und das passt ja auch irgendwo in die Geschichte rein und trägt erheblich zum Handlungsverlauf bei. Aber gut muss ich das deswegen noch lange nicht finden.
Es hat mich sogar irgendwann nur noch genervt, dass das Mädchen zu allem Ja und Amen sagt und gar nicht versucht selbst einen klaren, eigenständigen Gedanken zu fassen.

3/5 Sternen

 Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben - Matt Haig

Erscheinungsdatum: 2015

Ja, dieses Buch ist etwas anders. Eigentlich ist es viel mehr eine Autobiografie des depressiven Autors bzw. über die erste depressive Phase von Matt Haig. "Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben" ist eine hervorragende Mischung aus Autobiografie, Fakten und Roman. Es gibt unendlich viele wunderschöne Zitate in diesem Buch.
Für jemanden wie mich, der an einer Angststörung mit immer wiederkehrenden depressiven Phasen leidet, ist dieses Buch dann irgendwie ... besonders? Ich habe mich jetzt nicht außergewöhnlich viel mit Erfahrungsberichten oder dergleichen beschäftigt, doch es ist irgendwie tröstlich zu wissen, dass es da draußen unendlich viele Menschen gibt die die selben Probleme haben wie ich oder zumindest im Ansatz verstehen können was man all die Jahre durchgemacht hat. Mir ist auch gar keine objektive Beurteilung möglich, da ich mich selten von einem Buch so verstanden gefühlt habe. Außerdem scheint Matt Haig meine Einstellung zu teilen: es sind die kleinen Dinge über die man sich freuen sollte, die sich dann immer weiter hochschrauben bis man ein zufriedenstellendes Leben führt.

5/5 Sternen  

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