Sonntag, 25. Dezember 2016

| Rezension | Küss mich unterm Nordlicht

  

Fakten 

 
Originaltitel: -
Originalsprache: Deutsch
Autor: Joanne Wolf
Erscheinungsdatum: 2015
Buchreihe: Einzelband
Seitenanzahl: 334 Seiten
 
 
Cover
 

 Inhalt

 

Seit dem Tod ihrer Mutter betreibt die achtzehnjährige Jenny mit ihrem Vater eine Lodge in Alaska und hilft bei der Husky-Zucht. Sie will unbedingt in die Fußstapfen ihrer Mutter treten und an dem legendären Iditarod-Hundeschlittenrennen teilnehmen. Gemeinsam mit dem gleichaltrigen Mike, der in der Lodge zu Gast ist, unternimmt sie Touren durch Schnee und Eis, aber sie geraten in große Gefahr, als sie militanten Umweltschützern in die Quere kommen ...
 

Meine Meinung


Ich hatte ein ganz großes Problem mit „Küss mich unterm Nordlicht“ von Joanne Wolfe. Die gesamte Story ist viel zu gehetzt; die Autorin hat sich zu sehr auf zu viele Themen versteift und keines dieser Themen wurde ausreichend behandelt. Sie wirft einfach alles in einen Topf: Stalking, Naturschutz, eine Liebesgeschichte, Trauerbewältigung. Ein einziges Thema davon und viel ausführlicher behandelt und das Buch hätte mir wirklich gefallen können. Zumal ich den Schreibstil der Autorin als sehr angenehm empfunden habe.

Joanne Wolfe hat einen schönen Schreibstil; die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft und machen Lust auf Alaska. Und hin und wieder sind auch richtig gute Ansätze vorhanden, aber die Geschichte ist viel zu gehetzt und vollgestopft. Ähnlich verhält es sich auch mit der Protagonistin Jenny. Sie ist viel zu schwach gezeichnet und hat keinerlei Raum um sich zu entfalten. Alles geschieht schnell nacheinander und sobald ein neues Ereignis geschieht, wird das vorherige in einem Nebensatz abgehandelt.

Auch die Liebesgeschichte ist ein absoluter Witz. Wir haben hier natürlich nach nur 5 Tagen die ganz große Liebe inklusive Zukunftsplanung, obwohl da so gut wie gar keine Interaktion vorhanden war. „Küss mich unterm Nordlicht“ wirkt einfach wie ein Disneyfilm. Die Charaktere legen total vorbildliche Denkmuster und Sprachweisen an den Tag, sind übertrieben verantwortungsbewusst, haben ein vorbildliches Verhältnis zu ihren Eltern und nehmen (trotz eines Stalkers) niemals ein böseres Wort als „Schurke“ in den Mund. Dieses Buch könnte ohne Probleme genau so verfilmt werden und es wäre ein Disneyfilm.

Vor allem die Sache mit diesem Stalker war mehr als überflüssig, weil das zu nichts führt. Es führt zu keiner Entwicklung der Story oder eines Charakters, ist nicht wichtig für irgendeine andere Handlung, es wird nicht drauf aufgebaut und es schließt auch nichts ab. So wie das dargestellt wurde hat dieser Handlungsstrang einfach mal gar keine Daseinsberechtigung.
 

Fazit


Leider, war ich von „Küss mich unterm Nordlicht“ enttäuscht. Das Buch hat zwar schöne Landschaftsbeschreibungen und lässt sich leicht lesen, aber es hat auch schwache Charaktere, eine völlig überzogene Liebesgeschichte und zu viele angeschnittene und unzureichend behandelte Themen.
 
 
2/5 Sternen
 




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