Fakten
Originaltitel: After We Collided
Originalsprache: Englisch
Autor: Anna Todd
Erscheinungsdatum: 2014
Buchreihe: After Love
After Forever
Before Us
Nothing more (erscheint am 12. September. 2016)
Nothing less (erscheint am 14. November. 2016)
Seitenanzahl: 764 Seiten
deutsches Cover |
englisches Cover |
Inhalt
Zutiefst verletzt hat Tessa ihre stürmische Beziehung zu Hardin beendet.
Seit sie die Wahrheit über ihn erfahren hat, fühlt sie sich verraten
und gedemütigt. Sie will ihr Leben zurück – ihr Leben vor Hardin. Doch
da ist die Erinnerung an seine leidenschaftliche Liebe, seine
Berührungen, die hungrigen Küsse. Ihr Verlangen nach dem unberechenbaren
Mann mit den grünen Augen ist immer noch zu stark. Und sie weiß, dass
er sie nicht einfach aufgeben wird. Aber kann er sich ändern? Können sie
einander retten, oder wird der Sturm sie in die Tiefe reißen?
Meine Meinung
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. „After Truth“
hat mich emotional einfach nur ausgelaugt und mich im Sekundentakt zum
Brüllen gebracht. Stellenweise habe ich emotionale Ausraster während des
Lesens gehabt wie Hardin Scott, diesem psychotischem Vollspacken. Okay, ganz ruhig. Eins nach dem Anderen. Rekapitulieren wir diesen geistigen Dünnschiss doch einfach mal …
„After Truth“ setzt da an wo der Vorgänger „After Passion“ die Qual beendete. Protagonist Hardin
jammert dem Leser erstmal in einem überflüssigen Prolog voll, wie sehr
er es bereut Tessa als Einsatz einer Fickwette benutzt zu haben. Er
jammert und jammert und schafft es unterschwellig alle anderen für
diesen kranken Scheiß die Schuld zu geben. Dass der Junge die ganze
Sache selbst verzapft hat, fällt dem Psychopathen gar nicht ein. Ich
hatte also schon hohen Blutdruck nach dem Prolog.
Und dann geht
es weiter mit Tessa, dieser unglaublich hohlen Tante. Ich habe schon den
einen oder anderen dummen Menschen in meinem Leben getroffen. Scheiße,
ich arbeite zwei – bis dreimal die Woche mit einem der dümmsten Menschen
zusammen, aber das … DAS geht gar nicht. Tessa ist so ziemlich das
dümmste und weltfremdeste
und naivste Stück Scheiße was man sich nur ausdenken kann. Ganz
ernsthaft, man sollte dieses Weib umlegen bevor es sich fortpflanzen
kann. Sie hat rausgefunden, dass ihr Freund, der Typ der sie entjungfert
hat, sich nur wegen einer Wette mit ihr abgegeben hat und was macht
sie? Richtig! Sie steigt erstmal zu einem Typen ins Auto der ebenfalls
an dieser geschmacklosen Wette beteiligt war. Das mag man noch
verstehen, da sie ihm Einzelheiten entlockt hat. Aber alles andere was
in diesen quälenden 764 Seiten passiert? Nein, das kann ich nicht mal
nachvollziehen wenn ich versuche alle meine Gehirnzellen abzutöten.
Es
gibt ganze Kapitel in denen Tessa im Selbstmitleid versinkt. Das ist
keine Charakterentwicklung, das ist hemmungsloses jammern was die Alte
veranstaltet. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass nicht Hardin
der schlimmste Charakter in diesem Buch ist. Es ist Tessa. Dieses
selbstgefällige Stück Scheiße. Gott, was hab’ ich die Alte gefressen.
Pausenlos jammert sie über die Fehler ihres geliebten Hündchens, sagt
tausendmal wie sehr sie ihn braucht und ihn liebt und meckert aber im
selben Atemzug darüber, dass er ihr nicht gut tut und sie sich von ihm
fernhalten sollte. Ich habe da mal einen ganz komplizierten Rat für
Tessa: Dann mach es auch! Denk’ mal ’ne
Runde mit deinem Gehirn und nicht mit deinen Geschlechtsteilen! Sie
interpretiert einfach alles falsch, steigert sich in absolute
Nichtigkeiten hinein und rastet regelmäßig aus. Tessa zerstört
vielleicht keine Möbelstücke oder Nasen anderer Personen, aber sie
zerstört mit jedem Satz meine Geduld. Denken ist für die Frau ein
Fremdwort, zuhören eine Fremdsprache und rationales Handeln dürfte für
sie einem Flug zum Mars gleichkommen.
Stattdessen besäuft sie
sich, ruft ihren Psychopathen an und schnauzt ihn dann an wenn er zu ihr
fährt. Macht ihn geil, reitet wortwörtlich auf ihm rum und sagt zu ihm
so unglaublich anziehende Sachen wie: „Entweder fickst du mich oder
gehst.“ Um ihm dann am nächsten Morgen die Standpauke seines Lebens zu
halten, weil er es getan hat. Finde den Fehler! Das ging alles von ihr
aus und am Ende ist er der Angearschte.
Da würde ich auch ausflippen, wenn ich mich mit so einem … Ding abgeben
würde. Ihr Selbstmitleid und ihre Unsicherheit in Verbindung mit der
grenzenlosen Dummheit sind einfach nur widerwärtig. Sie glaubt alles und
jedem, nur nicht ihrem Freund. Dem sie übrigens nach drei Tagen
verzeiht, dass er den blutigen Beweis ihrer Entjungferung herumgezeigt
hat.
Das führt mich auch sofort zu Hardin,
dem Psychopathen vom Dienst. Im Ansatz, wenn man ganz lange und ganz
genau sucht, ist der Charakter wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht
geschrieben. Hätte eine fähige Autorin diesen Fetzen geschrieben und andere Schwerpunkte gelegt, dann hätte das hier eine Rezension und kein Rant
werden können. Ich glaube nämlich, dass die unbeabsichtigte
Grundthematik einer toxischen Beziehung und wie sie sich zu einer
gesunden Beziehung entwickelt Potenzial hat und richtig gut hätte werden
können. Wie gesagt, hätte es eine fähige Autorin geschrieben. Dem ist
aber nicht so. Hardin ist die Eifersucht in Person. Seine Angebetete darf keinen anderen Menschen angucken, mit keinem Mann sprechen oder auch nur Yogahosen in der Öffentlichkeit tragen. Er taucht ständig auf wo sie auch ist und spielt öfter Hulk
als ich zählen kann. Er zertrümmert einfach alles; Einrichtungen,
Autos, Gesichter, Körper, seine Freundin, seine Familie und sich selbst.
Einmal zuckt Tessa vor ihm zurück und dann bricht die Welt zusammen. Oh
mein Gott! Er hat gerade die komplette Wohnzimmereinrichtung zerlegt
und wundert sich dass seine Freundin Angst vor ihm hat, wenn er wie ein
Junkie auf Crystal Meth
durch die Wohnung wütet und stockbesoffen ist? Was stimmt mit dem
nicht? Des Weiteren schlägt er in seinem Wahn alles und jeden nieder,
einschließlich dieser blonden Hohlbratze, die er dreißigmal pro Kapitel anglotzt und sich dabei vollsabbert.
Allgemein
spielt der Sex eine riesige Rolle in diesem Fetzen. Das ist an sich
nicht schlimm. Mein Gott, die sind 18/19 und 20/21 in diesem Buch. Da
ist Sex eine völlig normale Sache. Aber muss man wirklich jedes Mal
ausführlich beschreiben, damit der Leser zum achtzigsten Mal lesen kann
welcher Gesichtsmuskel sich bewegt, wenn Tessa ihren Psychopathen
reitet? Anna Todd
hat auch fleißig und kreativ wie sie ist alles an Szenarien ausgepackt,
was ihr wohl in den Kopf kam. Da wäre der Besoffene-Hotel-Sex (der,
nachdem sie ihn anschreit, weil SIE ja wollte und er mitgemacht hat).
Dann wäre da der Quickie im Büro, während Tessa ihre Periode hat, die
Sexszene auf dem Boden einer schäbigen Party während sie strunzendicht
ist, der Selbstbefriedigungskurs, der mir den Lachanfall des Jahres
beschert hat, der obligatorische Quickie auf der Couch und der
verzweifelte Versöhnungssex. Dieser Sexmarathon wird dann nur von kranken Sachen unterbrochen, wenn Tessa mal wieder ihre Probleme weg lutschen will und Hardin, zum hundertsten Mal, um Vergebung leckt. Das alles wird dann mit Hardins „Dirty Talk“ a la „Ich will dass du mich reitest“ garniert. Da hab ich schon dreckigere Wohnungen gesehen!
Die Beziehung von Naivchen und Psychopath gleicht einer miserablen Facebookbeziehung.
Alle paar Tage ist es furchtbar kompliziert und verwirrend. Verwirrung
ist eh das absolute Lieblingswort von Tessa. Hätte ich jedes Mal einen
Schnaps getrunken, wenn sie darüber gejammert hat wie verwirrt sie ist,
läge ich jetzt nach einer ordentlichen Alkoholvergiftung unter der Erde
und würde wahrscheinlich immer noch besoffen sein. Wie gesagt, jammern
und streiten, mehr machen die in diesem Buch nicht. Einer von beiden
macht irgendwas aus einem Impuls heraus und dann streiten die sich,
brüllen sich in einem Vokabular an, dass selbst dem vulgärsten
Fernfahrer die Röte ins Gesicht steigt. Wenige Minuten später liegen sie
sich in den Armen, vögeln ihre Probleme weg und beteuern sich wie sehr
sie sich brauchen, damit Hardin
danach noch irgendwas verletzendes sagen kann. Es spricht schon für
sich, dass eine Bekannte von mir, dieses Buch aus meiner Hand riss und
es vom Balkon schmiss, weil es sie an ihren gewalttätigen Exfreund
erinnerte.
Dann gibt es noch viele kleine Dinge die mich an
diesem Buch einfach nur aufgeregt haben. Zum Beispiel das fehlende
Lektorat oder die Tatsache, dass Hardin ständig knurren muss und wie ein Wilder
die Kondompackungen mit den Zähnen aufreißt. Das Tessa allen anderen
anfangs nicht verzeihen will wegen der Wette, aber im selben Atemzug mit
dem Typen ins Bett springt der die Wette auch noch gewonnen hat. Tessa,
die mit ihrem Phone zum Christmasshopping geht und auch sonst nichts anderes tut als einkaufen, putzen und kochen. Emanzipation für'n Arsch kann ich da nur sagen! Dann werden noch Werke wie "Stolz und Vorurteil" und "Sturmhöhe" misshandelt, während Hardin zum aller aller aller letzten Mal seiner Tessa wehgetan hat, wie er immer und immer wieder in Endlosschleife schwört. Er schwört Diggah, alda! Da muss man ihm einfach glauben.
Dann wäre da noch dieses absolut bekloppte und überflüssige Liebesdreieck mit diesem Schmierlappen Zed.
Also, dass der Typ nicht ganz ordentlich in der Birne rattert war von
Anfang an klar und unterstreicht nur mal wieder Tessas grenzenlose
Dummheit, dass sie ihm immer wieder alles glaubt. Der Typ ist ein
abgefuckter Psychopath, so wie Hardin
und fast alle anderen Charaktere. Die sollten alle mal zur Therapie
gehen und einigen Psychiatern das Gehalt ihres Lebens bescheren!
Ich wusste nach zwanzig Seiten nicht mehr ob ich heulen oder lachen soll. Hardin, der angebliche Bad Boy entwickelt sich zum absoluten Stalker, der sich komplett für seine Ische ändern will. Dass
ein Mensch sich vor allem für sich selbst ändern sollte wird vollkommen
verdrängt. Was ist das Allgemein für eine Aussage gewesen? Jeder mit
Piercings und Tattoos ist automatisch ein schlechter Mensch?
Beziehungsweise nicht ganz so viel wert wie andere? Ich kenne
haufenweise Leute die das Gegenteil beweisen. Solche Aussagen regen mich
einfach nur auf und zeigen, dass die Autorin noch nie etwas von „Leben
und leben lassen“ gehört hat. Geschweige denn davon, dass man einen
Menschen niemals nach seinem Aussehen beurteilen sollte.
Und so
geht es über 700 Seiten. Da kann man mein Vokabular ein bisschen
verstehen, möchte ich jetzt mal behaupten. Es wird gebrüllt, gestritten,
geleckt, gelutscht,
gebumst und gezweifelt. Und nach dieser endlosen Seitenanzahl sind wir
genauso weit wie am Anfang, mit dem einzigen Unterschied dass ich die
Hälfte meiner Gehirnzellen verloren habe.
Nach all dem Gemecker, muss ich aber ganz ehrlich zugeben, dass einige One-Liner von Hardin echt klasse waren und ich es gut finde, dass er Tessa klar machen will, dass sie sich niemals für ihren Körper schämen sollte. Dass
er aber alle anderen Weiber degradiert und ohne jeglichen Respekt
behandelt steht dann wieder auf einem anderen Blatt. Und ich sehe
tatsächlich Potenzial. Ganz, ganz versteckt. Misshandelt und geknebelt.
Aber es ist das. Und es ist verdammt beängstigend und Übelkeiterregend das ich denselben Humor habe wie der psychotischste Buchcharakter aller Zeiten.
Fazit
Nein. Einfach. Nur. Nein!
0,5/5 Sternen
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