Sonntag, 8. Mai 2016

| Rezension | Ein Sommer voller Sterne



Fakten


Originaltitel: Between Us an the Moon
Originalsprache: Englisch 
Autor: Rebecca Maizel
Erscheinungsdatum: 2015
Buchreihe: Einzelband
Seitenanzahl: 365 Seiten
 
 

englisches Cover
deutsches Cover


 

 

 

 

 

 

Inhalt

 
Sarah ist 15 und ein Wissenschaftsfreak. Als sie kurz vor den Ferien von ihrem Freund für die Schul- Beauty verlassen wird, nimmt sie sich vor, mehr wie ihre Schwester Scarlett zu sein: schön, cool, gut gekleidet. Wenn die Jungs wirklich so leicht zu manipulieren sind ... Und tatsächlich – im Urlaub auf Cape Cod hat sie gleich Erfolg mit ihrem neuen Auftreten. Andrew ist schon fast 20 und nicht nur von Sarahs Aussehen fasziniert. Auch ihre Liebe zu den Planeten zieht ihn magisch an und die beiden verbringen romantische Abende unter dem Sternenhimmel. Allerdings hat Sarah noch ein wenig nachgeholfen und vorgegeben, schon 18 zu sein. Ob ihr diese Notlüge am Ende zum Verhängnis wird?
 

Meine Meinung

 

Ein Sommer voller Sterne“ ist ein guter Sommerroman, der von einer sehr ruhigen und fast schon gemütlichen Atmosphäre bestimmt wird. Rebecca Maizel hat mit Sarah eine Protagonistin geschaffen, die es schafft sich selbst in Frage zu stellen und sich in einem realistischen Ausmaß mit ihrem Leben und ihren Beziehungen auseinanderzusetzen ohne sich selbst dabei zu verlieren.

Ich hatte zu Beginn einige Probleme mit Sarah. Sie liebt die Astronomie, verbringt ihre gesamte Freizeit mit den Sternen am Himmel, was mir durchaus zugesagt hat, doch scheint sonst nur zu existieren und so nichts wirklich zu unternehmen. Auf die Menschen um sich herum hatte sie manchmal einen seltsamen Blick und ging immer davon aus, dass diese sie ohnehin ausschließen würden, was sie irgendwie abweisend wirken ließ. Darum mag es zwar stellenweise in ihrer Charakterentwicklung auch gehen. Unbedingt sympathisch hat sie mir das aber nicht unbedingt gemacht.

Ebenso konnte ich Sarahs Lüge Andrew gegenüber bezüglich ihres Alters überhaupt nicht nachvollziehen und ich habe mich immer wieder gefragt, warum man sowas macht. Das ist doch klar, dass das irgendwann auffliegt. Für solche Lügen, beziehungsweise Lügen überhaupt, habe ich persönlich überhaupt kein Verständnis und habe mich demnach während des ersten Drittels des Buches ziemlich oft über die Protagonistin aufgeregt. Dann wäre da noch die Sache mit Scarlett, Sarahs Schwester. Vielleicht bin ich auch hier zu sehr auf meine eigenen Erfahrungen versteift, aber wenn man seiner Schwester immer mit einer erhobenen Nase und Vorurteilen begegnet, dann ist es ja wohl klar, dass diese dir nicht unbedingt hinterherrennt um sich mit dir auszusöhnen. Ich selbst habe eine ältere Schwester, konnte also einige Probleme und Gefühle durchaus nachvollziehen, jedoch war Scarlett zu selten wirklicher Bestandteil der Handlung, als dass da wirklich rüberkommt, was genau jetzt das riesige Problem an dieser Beziehung ist.

Sarah und der männliche Protagonist, Andrew, hingegen haben wir von Anfang an wirklich gut zusammen gefallen. Schon vom ersten Treffen an hat die Chemie der Beiden gestimmt und ihre gemeinsamen Unternehmungen und Unterhaltungen waren durch Sarahs Liebe zur Astronomie, welche sich durch das gesamte Buch zieht, um einiges origineller als in manch anderen Büchern. Ein weiterer Pluspunkt für mich war eindeutig die Tatsache, dass aus Andrews Geschichte kein tragisches Tamtam gemacht wurde. Ja, er hat mit seiner Geschichte zu kämpfen. Ja, er weiß das er Probleme hat. Aber er ruht sich nicht darauf aus und nutzt seine Vergangenheit als Ausrede für seine Taten. Ganz im Gegenteil. Andrew war mir tatsächlich der sympathischste im gesamten Buch.

Rebecca Maizel hat einen wirklich schönen Roman geschrieben, mit vielen schönen Szenen und Unterhaltungen. Auch wenn es bisher nicht so gewirkt hat, hat mir das Buch eigentlich wirklich gefallen. Gut, an manchen Stellen kamen mir die Probleme zu verkrampft und erzwungen vor. Über die Hälfte der Konflikte in diesem Buch hätten durch eine ruhige, ehrliche Unterhaltungen gelöst werden können. Vielleicht sollte man bedenken, dass die Protagonistin erst sechzehn ist, aber als wirkliche Entschuldigung für einige Taten kann man das auch nicht durchgehen lassen.

Das Ende hat dann nochmal einen drauf gesetzt. Ich persönlich fand das Ende dann nochmal eine ganze Ecke stärker und konnte endlich vollkommen mit Sarah sympathisieren, als sie endlich ihre Erkenntnisse trifft und zu sich selbst findet. Auch, wenn ich im Laufe der Geschichte meine Probleme mit ihr und ihren Ansichten hatte, so konnte sie mir am Ende dann doch positiv in Erinnerung bleiben. Sie mag extrem selbstsüchtig gehandelt haben und quasi die Existenz anderen Menschen aufs Spiel gesetzt haben, allerdings steht sie voll und ganz am Ende zu ihren Fehlern und ist bereit alle nötigen Konsequenzen auf sich zu nehmen. Und dafür muss man, in meinen Augen, schon einiges an Charakterstärke zu bieten haben.
 

Fazit


Alles in allem ist „Ein Sommer voller Sterne“ also ein schöner, lockerer Sommerroman mit vielen Verbindungen zur Astronomie, was mich persönlich interessiert hat. Die Liebesgeschichte wirkt echt und die Chemie stimmt von Anfang an. Auch wenn die Protagonistin manchmal einfach nur zickig und egoistisch ist und nur an sich denkt, so findet sie im Laufe der Geschichte zu sich selbst und sammelt somit nochmal Pluspunkte. Im Großen und Ganzen bleibt das Buch mir positiv in Erinnerung.
 
 
3,5/5 Sterne
 

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