Sonntag, 15. Mai 2016

| Rezension | Chaoskuss


Fakten


Originaltitel: -
Originalsprache: Deutsch
Autor: Teresa Sporrer
Erscheinungsdatum: 2016
Buchreihe: Chaosherz (Erscheinungsdatum unbekannt)
Seitenanzahl: 331 Seiten
 
 
Cover
 

Inhalt

 
Das Leben der 17-jährigen May wäre so viel einfacher, wenn sie sich nur mit den typischen Teenie-Problemen herumschlagen müsste. Doch May ist nicht wie die anderen – sie ist eine Hexe. Und trotzdem muss sie an ihrer Schule das normale Mädchen spielen. Immerhin ist sie nicht das einzige übernatürliche Wesen dort, weshalb es neben dem alltäglichen Highschoolwahnsinn auch Stress mit nervigen Vampiren, streitlustigen Walküren oder unzufriedenen Dämonen gibt. Aber dann lädt Noah – ein Mensch! – sie auf eine Halloweenparty ein und plötzlich scheint doch ein bisschen Normalität in Mays Leben einzukehren. Aber nicht für lange…


Meine Meinung

 

Ich war schon alleine von der Grundthematik des Buches begeistert. Hexen haben mich von jeher fasziniert.
Auch wenn man am Anfang sehr stark mit Informationen bombardiert wird und alles noch ein bisschen unübersichtlich wirkt, so kristallisiert sich doch schnell der Schwerpunkt heraus und dadurch dass der Fokus auf bestimmte Aspekte der Gesamtmythologie liegt, kommt man dann doch leichter in die Geschichte rein, als man anfangs denkt.

Die Charaktere sind absolut erstklassig. May ist eine geniale Protagonistin die genau in den richtigen Portionen unsicher, stark und unabhängig ist. Sie wirkt mit ihrem Verhalten, ihren Macken und ihrem Sarkasmus einfach extrem realistisch und ist demnach genau nach meinem Geschmack. Im Allgemeinen muss gesagt werden, dass die Autorin ein Händchen für realistische Charaktere mit einem Hang zum Sarkasmus hat. Auch wenn einige der Nebencharaktere anfangs nach Klischee stinken, so schafft Teresa Sporrer es dennoch ihnen eine eigene Persönlichkeit zu geben, sodass sie echter und authentischer wirken. Auch wenn ich mir einiges mehr an Charakterarbeit bei einigen Charakteren gewünscht hätte, so darf man die Zeitspanne der Geschichte und die Tatsache, dass es sich hier um den Auftakt einer Trilogie handelt nicht außer Acht lassen.

May kratzt zwar leicht an der Grenze zur „Mary Sue“, allerdings wird dieser erste Eindruck durch ihre Persönlichkeit und ihre Ecken und Kanten dann doch in den Hintergrund gedrängt. Ebenso gefällt mir Darstellung der Freundschaft zwischen May und Viv. Endlich, endlich gibt es mal jemanden der dazu in der Lage ist eine realistische Freundschaft zu schreiben, mit allen Höhen und Tiefen und der Tatsache dass die Beiden sich auch mal ihrem Alter entsprechend benehmen.

Ich finde jedoch, dass Ephraim als bester Freund ziemlich kurz kommt und irgendwie ein bisschen im Schatten der anderen Charaktere verkümmert. So ganz traue ich dem Jungen auch nicht. Ich kann nicht den Finger drauf legen, was mich gestört hat, aber irgendwas brodelt da doch.

Alle anderen Charaktere haben mir überdurchschnittlich gut gefallen. Allen voran: Destiny. Die Frau ist einfach nur eine richtig coole Socke. Eine unabhängige Frau mit eigener Meinung und einem eigenen Standpunkt, den sie auch vertritt. Genau so mag ich es!

In „Chaoskuss“ nimmt das ganze Contemporary-Zeug einen sehr großen Platz ein und scheint manchmal die Überhand zu gewinnen. Jedoch wird der Fantasyteil der Geschichte in einem so rasantem Tempo erzählt, dass sie den ganzen zwischenmenschlichen Kram ordentlich ausbremsen und man somit eine angenehme Mischung aus beidem hat. Man hat immer wieder Zeit durchzuatmen und das anfangs starke Infodumping zu verarbeiten und alles richtig zuordnen zu können, um sich dann eine Theorie zurechtzulegen.

Im Laufe der Geschichte gab es zwei Wendungen, mit denen ich in diesem Ausmaß nicht gerechnet hätte. Sie waren überraschend, jedoch nicht aus dem Finger gezogen nach dem Motto: „So ist es! Jetzt leb damit!“ Die haben innerhalb der Geschichte Sinn ergeben und hervorragend funktioniert.

Eine weitere, sogar die größte Stärke des Buches, ist eindeutig der Humor. Ich liebe den Humor der Autorin! Das ist hier kein schmunzeln oder kichern. Nein! Das ist ein Kopf in den Nacken werfen und lauthals lachen, sodass die Nachbarn sich beschweren. So viel Kreativität, Sarkasmus und Schlagfertigkeit. Das ist genau nach meinem Geschmack!


Fazit


Ich war begeistert von „Chaoskuss“. Das Buch trifft genau meinen Geschmack. Humor, Kreativität und starke Charaktere, mehr braucht es manchmal einfach nicht um eine erstklassige Geschichte zu kreieren. Und all das auch noch garniert mit Anspielungen auf grandiose Musik, geniale Serien und Seitenhiebe auf grauenvolle Trends. Ich freue mich auf den nächsten Teil.


 5/5 Sternen


1 Kommentar:

  1. Huhu
    Da mein Rezigramm zu "Chaoskuss" auch gerade heute online gegangen ist, musste ich mir doch gleich mal deine Rezension durchlesen.
    Schnell habe ich gesehen, dass wir hier unterschiedlicher Meinung sind.
    Auch mich konnte Teresa Sporrer einmal mehr kurzweilig unterhalten, doch hier war es mir einfach zu viel des Guten. Ich hätte es besser gefunden, wenn sie sich etwas mehr fokussiert und den roten Faden im Auge behalten hätte.
    Zudem habe ich mich über May geärgert, die schon sehr pubertierend war ..... erst findet sie Noah nur ein Arschloch (was er ja auch ehrlich gesagt auch ist) und sobald er sie zur Halloweenparty einlädt himmelt sie ihn an.
    Der Handlungsstrang mit der ägyptischen Mythologie hat mir aber auch wirklich gut gefallen.
    Nun muss ich noch überlegen, ob ich die Reihe weiterverfolgen möchte oder es sein lasse .....
    lg Favola

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