Sonntag, 1. Mai 2016

| Rant | Obsidian: Schattendunkel


Fakten


Originaltitel: Obsidian
Originalsprache: Englisch 
Autor: Jennifer L. Armentrout
Erscheinungsdatum: 2012
Buchreihe: Onyx: Schattenschimmer
Opal: Schattenglanz
Origin: Schattenfunke
Opposition: Schattenblitz
Seitenanzahl: 397 Seiten

englisches Cover
deutsches Cover












Inhalt

 
Als Katy vom sonnigen Florida ins graue West Virginia ziehen muss, ist sie alles andere als begeistert. In dem kleinen Nest kommt sie anfangs nicht einmal ins Internet, was für die leidenschaftliche Buchbloggerin eine Katastrophe ist. Sie beschließt, bei ihren Nachbarn zu klingeln, und lernt so den atemberaubend gut aussehenden, aber unfassbar unfreundlichen Daemon Black kennen. Was Katy jedoch nicht weiß, ist, dass genau dieser Junge, dem sie von nun an aus dem Weg zu gehen versucht, ihrem Schicksal eine ganz andere Wendung geben wird ... 

Meine Meinung

 

Ich bin mit extrem niedrigen Erwartungen an „Obsidian“ herangegangen. Und schau mal einer guck, ich wurde auch nicht enttäuscht. Die komplette Geschichte hat mich einfach nur angeödet. Aber lasst uns doch gemeinsam rausfinden, warum dieses Buch völlige Rotze ist.

Katy, oder wie ich sie auch gerne nenne, der Jammerlappen vom Dienst muss mit ihrer Mutter in eine Kleinstadt ziehen. Der absolute Weltuntergang für das verwöhnte Gör. Denn das erste was sie dem Leser mitteilt ist, dass ihre Mutter selten zu Hause ist und sich den Arsch abrackert um ihrer Göre ein einigermaßen vernünftiges Leben bieten zu können und nebenbei auch noch trauernde und alleinerziehende Witwe ist. Mit Katy hatte ich in dieser Situation definitiv kein Mitleid. Eher mit der Mutter. Was muss man in seinem Leben schreckliches verbrechen um mit so einem Kind gestraft zu werden?

Aber kümmern wir uns nicht weiter um Mrs Schwartz, denn die Dame wurde von der Autorin nur eingeführt, dass das Jugendamt nicht sofort auf der Matte steht. Sie ist nie anwesend und scheint auch sonst nicht eine allzu große Rolle im Leben ihrer Tochter einzunehmen. Kümmern wir uns stattdessen um die Nachbarn dieser kleinen Familie: Dee und Daemon Black. Um die müssen wir uns kümmern, denn schließlich macht Katy auch nichts anderes.

Sobald unser Jammerlappen auf die Geschwister trifft, geht es los: endlose und ausschweifende Beschreibungen wie toll Daemon aussieht. Zum Glück gibt es solche Charaktere die sich um nichts kümmern, als um das Aussehen ihres Gegenübers, denn wenn ich eines bei solchen Büchern lerne, dann ist es wie ich niemals im Leben sein möchte. Wie kann man selbst so wenig Charakter und Tiefgründigkeit besitzen? Der Junge behandelt sie wie ein Stück Scheiße und beleidigt sie am Laufenden Band. Aber hey, er sieht aus wie Gottes Geschenk an die Menschheit, deswegen ist das vollkommen in Ordnung. Mädel, hast du noch nie was von Selbstachtung gehört? Katy tut zwar immer so als würde sie ihm Kontra geben und sich das nicht gefallen lassen, am Ende kriegt der stramme Bursche aber jedes Mal seinen Willen und Katy gibt nach.

Zugegeben die kleinen Zickereien zwischen den Beiden sind stellenweise relativ amüsant und die Tatsache, dass Katy sich überhaupt wehrt, sagt schon etwas aus. Aber es ist nichts weiter als komplettes Pseudogetue. Denn am Ende landen die Beiden trotzdem heftig knutschend und halbnackt auf der Couch um sich aneinanderzureiben und die drei Gehirnzellen, die man vorher zur Verfügung hatte, auch noch komplett zu verlieren. Des Weiteren muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich Katy hier manchmal als das größere Arschloch einordnen würde. Wenn ich so einer zickigen und launischen Göre gegenüberstehen würde … da würde ich auch einen Spruch nach dem Anderen bringen und mich an den kläglichen Versuchen ihrerseits, so etwas wie Charakterstärke zu beweisen, weiden.

Der nächste Punkt auf der Liste wären Dee und Katys andere Freunde. Es ist erstmal gut, dass sie überhaupt sowas wie Freunde hat. Ich weiß wirklich nicht ob es daran liegt, dass ich selbst einige meiner Freunde schon mein ganzes Leben lang kenne oder dass ich auf andere Dinge Wert lege, aber diese Freundschaften waren für mich nicht greifbar. Es wird immer nur über Jungs und Sex geredet. Als hätte man nichts anderes zu besprechen! Freunde, echte Freunde, sind etwas so Besonderes. Sie kennen dich in absolut jeder Lebenslange, wissen jede Kleinigkeit über dich. Kennen deine ganze tragische Trauergeschichte. Alte Freunde haben die Geschichte vielleicht sogar miterlebt, doch sie sind nicht abgehauen als es ernst wurde. Sie kennen deine Stärken und deine Schwächen. Und, was für mich wichtig ist: Freunde können, nein sie müssen, sich die Wahrheit sagen. Ich bin mir jedenfalls nicht zu schade meinen Freunden zu sagen, dass eine Hose ihnen nicht steht oder dass sie sich in einer Situation völlig daneben benommen haben. Das gibt es bei unserem Jammerlappen und ihren Anhängern nicht. Es gibt nur oberflächliche Themen und ein ganz großes Thema ist: Daemon. Na ja, wenn man sonst nichts zu erzählen hat.
Dabei sind Carissa und Lesa (die anderen beiden Freunde) noch einen Zacken schlimmer als Dee. Mit der gibt es wenigstens einen Hauch von Freundschaft, wenn auch so sehr schwach und sehr leicht zu übersehen.

Irgendwann findet Katy dann jedenfalls heraus, dass es sich bei den Superzwillingen um Aliens handelt, die so genannten Lux. Ich hatte nur eine vier in Physik aber ich möchte mal behaupten, dass die Erklärungen dieser Spezies absoluter Schwachsinn sind. Von den Erklärungen mal abgesehen können sie sowieso alles und sind ganz ganz toll und haben auch sonst keine Schwachstellen und scheinen auch nicht sowas wie eine Geschichte ihrer Spezies zu haben oder sonst irgendwas. Ständig wird überlegt warum die Arum so furchtbar böse sind und was die Lux getan haben. Haben diese super intelligenten Wesen mal dran gedacht, dass das einfach in der Natur der Arum liegen könnte? Dass sie einfach böse, oder für unsere Begriffe böse, sind weil es so ist. Klar, ist die einfachste Variante. Aber die ist mir am liebsten, weil ich jetzt schon Migräne von der Vorstellung kriege, welchen schwachsinnigen Grund Jennifer L. Armentrout sich da aus dem Arsch ziehen wird.

Sonst passiert auch nicht wirklich viel in diesem Buch. Katy und Daemon zicken sich auf dem Niveau zweier 13- jähriger an, Dee darf innerhalb von wenigen Tagen Katys beste Freundin werden, ab und zu geht man mal zur Schule, dann gibt es noch eine völlig überflüssige Szene in der Katy einen aufdringlichen Verehrer hat. Weil man auch mit einem betrunkenen, schon im Vorfeld aufdringlichen Klassenkameraden zu einer dunklen und abgelegenen Stelle im Wald geht. Sicher, solche Vorfälle sind NIEMALS Schuld des Opfers, aber seien wir mal ehrlich. Wenn ich auf einer Party bin, dann gehe ich nicht mit dem Typen der seine Hände nicht bei sich lassen kann zu einer einsamen Stelle. Nein, da mache ich dem vor allen eine Szene, ruf meine Mama an und sag sie soll mich abholen! Und die Leute um mich rum, wissen dann was der die ganze Zeit gemacht hat, deswegen fällt es sofort auf wenn er wieder aufdringlich wird. Also, so habe ich das auf jeden Fall gemacht, als ich einen aufdringlichen Verehrer hatte. Aber das spielt sowieso keine Rolle, denn Super-Daemon ist sofort zur Stelle und schlägt den Grabscher zusammen.

Das Ereignis wird in Lichtgeschwindigkeit überwunden und irgendwann sind wir dann am Ende, dem großen „Showdown“ angelangt. Ich muss immer noch lachen, wenn ich daran denke. Die komplette Szene ist einfach nur komplett verwirrend, total langweilig und seltsam. Katy wird von diesem Arum grün und blau geschlagen (ich war gar nicht schadenfroh), Dee und Daemon kommen zu ihrer Rettung, die Beiden werden auch zu Brei geschlagen und dann vollziehen die irgendeine völlig dämliche und unlogische DNA-Digitation und das Vieh ist tot, Katy schwer verletzt und ich war gelangweilt. Noch eine Prise Kitsch und eine halbtote Katy und ein Daemon der sie anfleht, ihn nicht zu verlassen und dann wird geheilt und am Ende sind Daemon und Katy dann miteinander verbunden Jawolla, so schafft man es mich extrem zu langweilen.

Ich möchte mal behaupten, dass die nächsten Teile nicht besser werden. Bei so einer Grundlage da kann nur Müll bei raus kommen. Aber ich stehe auf Schmerzen, deswegen werde ich diese Reihe beenden. Wenn auch mit zwei Jahren Abstand zwischen den einzelnen Bänden.

Fazit


„Obsidian“ ist also nichts weiter als eine langweilige, vorhersehbare und völlig unlogische Geschichte über Katy, die sich pausenlos mit ihrem Nachbarn anzickt und dabei ein fast noch größeres Arschloch als der „Bad Boy“ ist. Ab und zu dürfen mal Mama, Dee und andere Statisten in der Gegend herumspringen und am Ende wird ein bisschen rumgekämpft und das wars. Denn 300 Seiten von 400 sind nichts weiteres als endlose Beschreibungen über Daemons Aussehen und was für ein Arschloch er doch ist. Yaaaay, ich bin zu alt für so einen Scheiß!


1/5 Sternen

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