Sonntag, 10. April 2016

| Rezension | Eleanor & Park


Fakten


Originaltitel: Eleanor & Park
Originalsprache: Englisch 
Autor: Rainbow Rowell
Erscheinungsdatum: 2013
Buchreihe: Einzelband
Seitenanzahl: 361 Seiten
 
deutsches Cover
englisches Cover

 


Inhalt

 
Sie sind beide Außenseiter, aber grundverschieden: Die pummelige Eleanor und der gut aussehende, aber zurückhaltende Park. Als er ihr im Schulbus den Platz neben sich frei macht, halten sie wenig voneinander. Park liest demonstrativ und Eleanor ist froh, ignoriert zu werden. In der Schule ist sie das Opfer übler Mobbing-Attacken und zu Hause hat sie mit vier Geschwistern und einem tyrannischen Stiefvater nur Ärger. Doch als sie beginnt, Parks Comics mitzulesen, entwickelt sich ein Dialog zwischen den beiden. Zögerlich tauschen sie Kassetten, Meinungen und Vorlieben aus. Dass sie sich ineinander verlieben, scheint unmöglich. Doch ihre Annäherung gehört zum Intensivsten, was man über die erste Liebe lesen kann.

Meine Meinung

 

Eleanor & Park“ wurde lange Zeit unglaublich gehypt, alle fanden es toll und waren begeistert. Das Buch lag für ewige Zeiten auf meinem SuB und schimmelte dort fröhlich vor sich hin. Doch jetzt habe ich es mir endlich vorgenommen und gelesen. Ja, ich war ebenfalls begeistert und mochte die Geschichte.

Die Geschichte beginnt sehr ruhig und hatte in meinen Augen auch etwas Gewöhnungsbedürftiges. Ich kann nicht genau den Finger darauf legen was es war, aber irgendwas hat sich beim Lesen dieser Geschichte anders angefühlt, als müsste man sich erstmal reinfinden und sich ein bisschen umstellen. Das ist nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil: durch RainbowRowells angenehmen Schreibstil bleibt man dran und verschlingt die ersten Seiten, bis man vollkommen in der Geschichte drinnen ist.

In Eleanor & Park“ geht es um Eleanor und Park, was niemanden überraschen sollte. Beide Protagonisten sind sehr authentisch und originell. Die Autorin hat sich keineswegs an Klischees bedient, sondern sich die Zeit genommen ihre Charaktere zu entwickeln und ihnen Persönlichkeiten einzuhauchen, die sie realistisch und greifbar machen. Ihre Interaktionen miteinander passen zu ihren Persönlichkeiten und sorgen auch für den einen oder anderen Lacher. RainbowRowell lässt die Beziehung vorsichtig wachsen und sich entwickeln, sodass nichts überstürzt oder unrealistisch wirkt. Man kauft den Beiden überwiegend ab, dass sie Gefühle füreinander entwickeln, auch wenn es auf Parks Seite ein doch sehr rascher und krasser Umschwung war.

Neben der Beziehung mit Park wäre da noch Eleanors Familie. Ich glaube, ich bin nicht die Einzige die findet, dass diese Familie eine absolute Katastrophe ist. Bei solchen Familienverhältnissen kann man nur verschlossen und wütend werden. Ich finde zwar, ein Großteil der Probleme hätte gelöst werden können, wenn Eleanor mal den Mund gegenüber einer erwachsenen Person aufgemacht hätte, aber es steckt doch ganz schön viel Mut dahinter um solche Situationen jemandem anzuvertrauen und sich selbst davon zu überzeugen dass das nicht bedeutet etwas zu zerstören. Betrachtet man die Situation so, passen diese Entscheidungen zu Eleanors Charakter und ihrer Art und Weise mit Dingen umzugehen. Auch wenn ich anders gehandelt hätte.

Der Hauptteil der Geschichte handelt von Eleanors und Parks Beziehung, wie sie sich annähern und sich gegenseitig kennenlernen und immer neue Facetten der Persönlichkeit des Anderen entdecken. Es hat mir wirklich gefallen dass ausnahmsweise auch mal an der Beziehung gezweifelt wird und es einige Stolpersteine, vor allem am Anfang, gab. Nicht jede Beziehung hat einen glänzenden Start und nicht jede Beziehung verläuft anfangs reibungslos, trotz der Luftschlösser und Einhörner die man sieht. Das hat RainbowRowell wirklich sehr schön gezeigt, in dem sie ihre Charaktere zum Nachdenken und zweifeln und zum Kompromisse eingehen bringt. Aufgelockert durch etliche Alltagssituationen wie das gemeinsame hören von Musik, das Kennenlernen der Eltern und manchmal lockeren, manchmal ernsten Gespräche fliegen die Seiten nur so, um dann zum Ende zu kommen.

Das Ende mag Geschmackssache sein und wirklich zufriedenstellend ist es nun nicht gerade. Jedoch finde ich, dass es sich am Verlauf der Geschichte und an den Charakterzügen der Protagonisten orientiert und somit auch funktioniert. Und manchmal … manchmal gibt es halt kein glitzerndes Happy End, auch wenn viele Jugendbücher uns das gerne weismachen wollen.

Fazit

 
Ich war von der ruhigen und stimmigen Atmosphäre in Eleanor & Park“ begeistert und habe mich in der Geschichte, nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten, wohlgefühlt. Die Charaktere sind authentisch und realistisch und handeln auch nach den Charakterzügen die ihnen auferlegt wurden. Das Buch ist eine schöne, stimmige Liebesgeschichte, die man auch gerne ein zweites Mal lesen kann.


4,5/5 Sternen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen