Samstag, 27. Februar 2016

| Rezension | Wallbanger


 Fakten

Originaltitel: Wallbanger
Originalsprache: Englisch
Autor: Alice Clayton
Erscheinungsdatum: 2013
Buchreihe: Rusty Nailed
Srewdrivered
Seitenanzahl: 373 Seiten
 

deutsches Cover
englisches Cover
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Inhalt

 
Als Caroline Reynolds nach San Francisco zieht, sollte sie eigentlich überglücklich sein. Sie hat eine aufstrebende Designer-Karriere, ein Büro mit Meerblick, einen Kater, den sie über alles liebt, eine Küchenmaschine zum Niederknien und ein Killer-Zucchinibrot-Rezept, aber seit ihrem letzten Lover leider keinen O mehr … und dieser Umstand macht sie ziemlich fertig.
Hinzu kommt ihr neuer, lauter Nachbar. Jede Nacht malträtiert dieser mit dem übertriebensten und lautesten Sexleben, das sie je gehört hat, die offene Wunde ihrer Schlaf- und O-losigkeit. Als das "wallbanging" gegen ihre Wand droht, sie aus dem Bett zu schubsen, konfrontiert Caroline ihren bisher ungesehenen Nachbarn. Die nächtliche Begegnung auf dem Flur hinterlässt zunächst gemischte Gefühle und Verwirrung. 
 

Meine Meinung

 
Ich bin mit sehr niedrigen Erwartungen an „Wallbanger herangegangen. Vielleicht ist das einer der Hauptgründe, warum dieses Buch in meinen Augen gar nicht mal so schlecht ist. Was ich erwartet habe? Definitiv das übliche Muster eines solchen Buches: zwei völlig kaputte und geisteskranke Protagonisten, tragische Vergangenheit und Demütigungen und Beleidigungen. Aber nichts da. Ich war wirklich überrascht.

Wenn Caroline eines ist, dann eine starke Protagonistin. Sie vereint viele Eigenschaften in sich, die ich zu schätzen weiß: Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, Selbstironie, Sarkasmus und Ehrlichkeit. Das macht sie zu einem Charakter, von dem man gerne liest, mit dem man mitfiebern kann und mit dem man sich identifizieren kann. Die Tatsache, dass sie schon einige Jahre älter ist, als die Durchschnittsprotagonistin eines New Adult Romans, sorgt dafür, dass sie bereits mit beiden Beinen im Leben steht und die komplette Geschichte dadurch einfach einen erwachsenen Touch bekommt.

Ebenso verhält es sich mit dem männlichen Protagonisten Simon oder auch Wandbeben genannt. Der Mann hat seine zwei, drei dunklen Punkte in seiner Vergangenheit, doch er ruht sich nicht auf seiner persönlichen Tragödie aus. Ganz im Gegenteil: er ist ein echt sympathischer Kerl, mit dem nötigem Sinn für Humor und einem liebenswerten Wesen. Es war eine echte Erfrischung mal von Charakteren zu lesen, die wissen was sie im Leben möchten und bereit sind dafür etwas zu tun.

Die Nebencharaktere funktionieren wunderbar in der Kombination mit den Hauptcharakteren und im Rahmen der Handlung. Wir haben hier keine unglaublich tiefgründigen Charaktere, doch für die Wichtigkeit ihrer Rolle sind die Charaktere gut ausgearbeitet worden. Vor allem die Freundschaft von Caroline mit ihren Freundinnen ist greifbar und nachvollziehbar. Man kauft den Dreien ihre Freundschaft wirklich ab, sie verbringen Zeit miteinander und reden miteinander. Und zwar über wichtige Dinge im gleichen Maße wie über unwichtige Dinge. Sie albern herum, führen Diskussionen und sind füreinander da. Es ist wirklich eine Seltenheit von einer glaubwürdigen Freundschaft zu lesen, deswegen hat mich das wirklich positiv überrascht. Und das kleine Debakel mit Simons Jungs war einfach nur amüsant und eine Auflockerung, der in diesem Moment etwas ernsteren Handlung.

Allgemein ist der Humor ein riesiger Pluspunkt dieses Buches. Diese sarkastische, selbstironische Art mit der die Geschichte erzählt wird, konnte mich von der ersten Seite zum Lachen bringen. Caroline manövriert sich immer wieder in leicht peinliche Situationen und nimmt all das mit einem Augenzwinkern hin. Dieses Flirtgeplänkel von Simon und Caroline ist einfach nur herrlich und zum Schießen. Natürlich war das Ende der Geschichte von Anfang an klar, aber der Weg dorthin war humorvoll. Ebenso die Tatsache, dass Caroline und Simon über die Hälfte des Buches einfach nur Freunde sind und auch als Freunde wunderbar funktionieren hat der Geschichte nicht wehgetan.

Im Mittelteil dümpelt die Handlung etwas vor sich hin und die Charaktere treten auf der Stelle. Diese Durststrecke wird jedoch von Alice Clayton aufgelockert mit kleinen Zwischenkapiteln in denen nur SMS abgedruckt sind und einem wirklich lustigem Kapitel, in dem man die Gedanken aller Charaktere erfährt, was mich wirklich zum Lachen gebracht hat.
 

Fazit

 

Alles in allem ist „Wallbanger eine durchschnittliche Liebesgeschichte, die jedoch durch den selbstironischen und fast schön gehässigen Humor punkten kann. Die Charaktere funktionieren im Rahmen der Handlung wunderbar und schaffen es den schwächeren Mittelteil etwas hochzuziehen, so dass das Buch im Endeffekt einen positiven Eindruck hinterlässt. 
 

4/5 Sternen

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