Fakten
Originaltitel: -
Originalsprache: Deutsch
Autor: Christoph Scheuring
Autor: Christoph Scheuring
Erscheinungsdatum: 2014
Buchreihe: Einzelband
Buchreihe: Einzelband
Seitenanzahl: 255 Seiten
Cover |
Inhalt
"Ich glaube, wenn man Abschied nehmen kann, ist das wie ein Chirurg, der die Wunde zunäht. Und ohne Abschied hört es eben nie auf zu bluten ... Oder die Narbe wuchert ganz übel und man bleibt ein Leben lang verwachsen und hässlich." - S. 25
Meine Meinung
Die Grundthematik von „Echt“ fand ich von Anfang an wirklich interessant
und vielversprechend. Albert treibt sich viel auf dem Hamburger
Hauptbahnhof herum und fotografiert Abschiedsszenen. Seiner Meinung nach
die echtesten und gleichzeitig traurigsten Momente. Es ist eine
erfrischende Perspektive auf solche Momente und haben für hohe
Erwartungen gesorgt. Leider, wurden diese nur zur Hälfte erfüllt.
Der Autor erzählt die Geschichte in einem hohen Tempo, so dass keine Langeweile aufkommt und die Ereignisse sich fast schon überschlagen. Jedoch, geht dadurch die Charakterentwicklung an manchen Stellen verloren, an denen es besser gewesen wäre mal einen Gang herunterzuschalten und sich mit der Problematik auseinanderzusetzen anstatt die Charaktere wie hyperaktive Hamster durch die Gegend rennen zu lassen.
Der Dreh – und Angelpunkt der gesamten Geschichte ist der Hauptbahnhof mit all seinen Besuchern. Christoph Scheuring hat sich hier die Drogenszene ausgesucht und knallt dem Leser harte Fakten an den Kopf. Auch, wenn die Charaktere nicht so kaputt und hinüber sind, wie in manch anderen Büchern, springt der erhobene Zeigefinger einem quasi ins Gesicht. Vor allem bei Sascha und Mona wird klar wo Drogen einen hinführen können und auf wie viele verschiedene Arten und Weisen dieses Zeug einen kaputt machen können.
Dazu kommt dann noch eine wunderschöne junge Frau, die aus der Masse heraussticht und völlig hinüber ist und unser Protagonist Albert schmeißt sich kopfüber in das Abenteuer. Anfangs macht er noch einen überlegten und besonnen Eindruck. Dieser wird jedoch immer weiter zerstört, bis er nur noch naiv wirkt. Sich in diesem Tempo auf solche Dinge einzulassen sprechen entweder von bodenloser Naivität oder grenzenlosen Dummheit. Perfekt ist dann natürlich auch, dass der liebe Albert absolute Rabeneltern hat, die sich einen feuchten Furz darum kümmern ob der kleine Sohn auch nach Hause kommt.
Das mag jetzt vielleicht so klingen, als würde ich das Buch schlecht finden. Aber eigentlich, fand ich es sogar ganz gut. Christoph Scheuring hat eine lockere Art zu erzählen und es gab durchaus ganze Passagen die ich wirklich gut fand, mit all den Facetten der Drogenszene und der absolut kranken Verbundenheit der Drogenabhängigen, ebenso wie die gesamte Thematik um die Fotos und den wahren Kern eines Abschiedes.
Doch manchmal scheint der Autor sich dann in Belanglosigkeiten zu verlieren oder legt den Fokus auf die falschen Momente. Einige davon hätten gekürzt einen viel besseren Eindruck hinterlassen. Auch einige Charaktere hätten auf ein Minimum gekürzt werden können, da die Fülle an Charakteren einen irgendwann erschlägt, was vor allem der übertriebenen Authentizität geschuldet ist, die der Autor hier an den Tag legt. Manchmal wirkt es einfach wie gewollt und nicht gekonnt. Als hätte man um jeden Preis Klischees oder Altbekanntes umgehen wollen.
Zum Ende muss ich dann leider sagen, dass es eine komplette Enttäuschung war. Da wird die Geschichte aufgebaut und fängt sich wieder und geht richtig los. Und dann kommt das. Bums. Aus. Ende. Offenes Ende. Aber in einem so dämlichen Zusammenhang, dass ich mir dann doch leicht verarscht vorkam.
Der Autor erzählt die Geschichte in einem hohen Tempo, so dass keine Langeweile aufkommt und die Ereignisse sich fast schon überschlagen. Jedoch, geht dadurch die Charakterentwicklung an manchen Stellen verloren, an denen es besser gewesen wäre mal einen Gang herunterzuschalten und sich mit der Problematik auseinanderzusetzen anstatt die Charaktere wie hyperaktive Hamster durch die Gegend rennen zu lassen.
Der Dreh – und Angelpunkt der gesamten Geschichte ist der Hauptbahnhof mit all seinen Besuchern. Christoph Scheuring hat sich hier die Drogenszene ausgesucht und knallt dem Leser harte Fakten an den Kopf. Auch, wenn die Charaktere nicht so kaputt und hinüber sind, wie in manch anderen Büchern, springt der erhobene Zeigefinger einem quasi ins Gesicht. Vor allem bei Sascha und Mona wird klar wo Drogen einen hinführen können und auf wie viele verschiedene Arten und Weisen dieses Zeug einen kaputt machen können.
Dazu kommt dann noch eine wunderschöne junge Frau, die aus der Masse heraussticht und völlig hinüber ist und unser Protagonist Albert schmeißt sich kopfüber in das Abenteuer. Anfangs macht er noch einen überlegten und besonnen Eindruck. Dieser wird jedoch immer weiter zerstört, bis er nur noch naiv wirkt. Sich in diesem Tempo auf solche Dinge einzulassen sprechen entweder von bodenloser Naivität oder grenzenlosen Dummheit. Perfekt ist dann natürlich auch, dass der liebe Albert absolute Rabeneltern hat, die sich einen feuchten Furz darum kümmern ob der kleine Sohn auch nach Hause kommt.
Das mag jetzt vielleicht so klingen, als würde ich das Buch schlecht finden. Aber eigentlich, fand ich es sogar ganz gut. Christoph Scheuring hat eine lockere Art zu erzählen und es gab durchaus ganze Passagen die ich wirklich gut fand, mit all den Facetten der Drogenszene und der absolut kranken Verbundenheit der Drogenabhängigen, ebenso wie die gesamte Thematik um die Fotos und den wahren Kern eines Abschiedes.
Doch manchmal scheint der Autor sich dann in Belanglosigkeiten zu verlieren oder legt den Fokus auf die falschen Momente. Einige davon hätten gekürzt einen viel besseren Eindruck hinterlassen. Auch einige Charaktere hätten auf ein Minimum gekürzt werden können, da die Fülle an Charakteren einen irgendwann erschlägt, was vor allem der übertriebenen Authentizität geschuldet ist, die der Autor hier an den Tag legt. Manchmal wirkt es einfach wie gewollt und nicht gekonnt. Als hätte man um jeden Preis Klischees oder Altbekanntes umgehen wollen.
Zum Ende muss ich dann leider sagen, dass es eine komplette Enttäuschung war. Da wird die Geschichte aufgebaut und fängt sich wieder und geht richtig los. Und dann kommt das. Bums. Aus. Ende. Offenes Ende. Aber in einem so dämlichen Zusammenhang, dass ich mir dann doch leicht verarscht vorkam.
Fazit
Alles in allem ist „Echt“ in meinen Augen ein nettes Buch für
zwischendurch mit einer interessanten und etwas innovativeren Grundidee.
Leider hat das Buch zu viele Durststrecken und lässt zu viel im
Dunkeln, als dass es mich irgendwie auf Dauer hätte beeindrucken können.
Es wird wohl in die Kategorie „Habe ich mal gelesen“ in meinem Kopf
verschwinden.
3/5 Sternen
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