Sonntag, 11. Oktober 2015

| Rezension | Herbstflüstern

 
 

Fakten


Originaltitel: Herbstflüstern
Originalsprache: Deutsch
Autor:
Tanja Voosen
Fortsetzungen:
-
Seitenanzahl: 327 Seiten
 
 
Cover
 

Inhalt


Blonde Haare, lange Beine, blaue Augen… Wie wenig einen das im Leben weiterbringt, weiß Lucy spätestens, seit sie von ihrer großen Liebe Ben eiskalt abserviert wurde. Da hilft es auch nicht, dass er ständig vor ihrer Tür steht und alles erklären will. Und noch viel weniger, dass ihre große Schwester Taylor, ihre einzige Stütze, auf Reisen ist. Während jene total verknallt durch Amerika tourt, hält sich Lucy mit einem abendlichen Babysitterjob so fern von zu Hause, wie es nur geht. Und beobachtet Jasper, auch Mr Handsome genannt, der jede Nacht ein anderes Mädchen zum Weinen bringt. Bis Jasper sie eines Tages bemerkt... 
 

Meine Meinung


Lucy ist eine mutige, starke, eigenständige und intelligente Protagonistin, die lernen muss aus ihrer Komfortzone auszubrechen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Die langsame und dennoch realistische Entwicklung, wie sie lernt gewisse Dinge loszulassen und den nächsten Schritt zu wagen hat mir wirklich sehr gut gefallen. Zum Ende hin gab es eine ganz bestimmte Szene, die perfekt zeigt was für eine starke Persönlichkeit dieses Mädchen hat. Ich hätte nicht den Mut dazu gehabt so etwas durchzuziehen. Wie ich schon in meiner Rezension zu „Sommerflüstern“ geschrieben habe; Lucy hat etwas an sich, was sie mir unheimlich sympathisch macht.

Jasper enttäuscht als männlicher Protagonist ebenfalls nicht. Ganz im Gegenteil. Er war mir von Anfang an sympathisch und seine Kommentare oder Antworten haben mich das eine oder andere Mal zum Lachen gebracht. Auch, wenn seine Beweggründe manchmal Ansichtssache oder gewöhnungsbedürftig sind, so ist er im Grunde ein doch noch recht unsicherer Junge, der nicht ganz weiß wohin mit sich selbst. Seine Entwicklung beziehungsweise Erkenntnisse im Laufe des Buches ergeben in diesem Tempo Sinn und wirken wie Erkenntnisse die ein Junge in diesem Alter auch hat. Es gibt nichts Schlimmeres als Teenager die furchtbar altklug klingen.

„Herbstflüstern“ ist ein schöner, ruhiger Roman. Die Geschichte entwickelt sich langsam und beständig, hat viele ruhige Momente und weiß atmosphärisch zu überzeugen. Auch, wenn das Buch nicht ganz so herrlich sarkastisch ist wie sein Vorgänger, so weiß es doch in Sachen Humor zu überzeugen. Ich liebe den Humor der Autorin und könnte mich jedes mal kringeln vor Lachen.

Leider, muss ich sagen dass mir das Ende zu schnell ging. Die Geschichte wurde so schön aufgebaut, mit viel Sorgfalt entwickelt und die Protagonisten in die richtige Richtung gelenkt und dann kam dieses Ereignis, was innerhalb von fünf Seiten abgehandelt wurde. Das wirkte irgendwie so Knall auf Fall, dass ich doch etwas verwirrt war, dass es schon vorbei war.

Auch in Sachen Nebencharaktere kann „Herbstflüstern“ punkten. Was mir hier vor allem Gefallen hat, waren die unterschiedlichen Freundschaften zu Kate und Roxy. Endlich, gibt es mal nicht eine Dreiergruppe, bei der eine Partei völlig ausgelassen wird. Freundschaften haben unterschiedlichen Dynamiken. Jede Freundschaft ist anders, funktioniert anders und wirkt auch anders. Das wurde hier wunderbar erklärt und dargestellt.
Des Weiteren war es schön hin und wieder etwas über Taylor und Hunter zu lesen, deren Geschichte ich absolut klasse fand. Sie kamen nicht sehr häufig vor, aber in dem Maße wie sie vorkamen, hat es in die Geschichte hineingepasst und nicht für unnötige Szenen gesorgt.

Fazit


„Herbstflüster“ ist wie schon sein Vorgänger eine wunderbare ehrliche, humorvolle und schöne Geschichte in der man sich schnell verlieren kann, mit sympathischen Protagonisten und einem angenehmen Tempo. Der Schreibstil der Autorin sorgt für wahnsinnig komische, aber auch schöne ruhige Szenen. 

4,5/5 Sternen 
 

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