Donnerstag, 15. Oktober 2015

| Rezension | Einfach Schicksal


Fakten




Originaltitel: Just Like Fate

Originalsprache: Englisch
Autor:
Cat Patrick & Suzanne Young
Fortsetzungen:
-
Seitenanzahl: 297 Seiten


deutsches Cover
englisches Cover


Inhalt



Gehen oder bleiben? Caroline steht vor der Wahl: Soll sie ihrer sterbenden Großmutter beistehen oder doch zur Party gehen, wo sie die Liebe ihres Lebens treffen könnte? In Einfach Schicksal lebt Caroline beide Möglichkeiten und muss lernen, mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen klarzukommen. Klar, man kann das Leben nicht zurückspulen und Entscheidungen anders treffen. Aber keine Angst, letztlich gibt es doch mehr als einen Weg zum Happy End, oder?

Meine Meinung


Das Grundkonzept der Geschichte gefällt mir außerordentlich gut. Am Anfang steht Caroline vor einer Entscheidung. Während einer bestimmten Situation muss sie sich entscheiden, ob sie geht oder bleibt. Und somit verläuft das Buch in zwei verschiedene Richtungen, während die Grundhandlung dieselbe bleibt. Dennoch überschneiden sich beide Handlungsstränge immer wieder in einem überschaubarem Maße.

Caroline ist eine sympatische Protagonistin, auch wenn ich manchmal fassungslos das Buch angestarrt habe, weil sie sich so unfassbar kindisch und starrsinnig verhalten hat. Ihr größtes Problem ist es vor Konfliktsituationen wegzurennen. Diese Problematik zieht sich auch durch die komplette Handlung und hat manchmal einfach nur genervt, weil dadurch die Problemchen zu mittelschweren Teenager-Katastrophen geworden sind, obwohl man das Missverständnis mit drei Sätzen hätte klären können.

Jedoch, kann man sich als Leser wunderbar in Caroline hineinversetzen. Sie weiß, was ihr Problem ist und auch wenn es einige Zeit dauert, bis sie daran arbeitet, so tut sie dies später dafür umso verständlicher und realistischer.

In einem der beiden, nennen wir es mal Geschichten, geht einer ihrer Wünsche in Erfüllung. Was mir an diesem Teil so sehr gefallen hat war die Erkenntnis, dass ihre Vorstellung überhaupt nichts mehr mit der Realität zu tun hat. Warum sie die Sache dann nicht einfach beendet war mir zwar ein absolutes Rätsel und hat zum Ende hin auch nur noch für genervtes Augenrollen gesorgt, aber sie kriegt die Kurve. Reichlich spät, aber okay, man kann schließlich nicht alles haben.

Und seien wir mal ehrlich. Der Typ ist ein stillschweigender Schmierlappen, der bei mir überhaupt keinen Eindruck hinterlassen hat und seine Charakterlosigkeit hat auch dafür gesorgt, dass ich mir seinen Namen ums Verrecken nicht merken konnte, was schon traurig ist, so als einer von zwei Love Interests. Ein weiterer Punkt der mir wirklich gefallen hat war, dass Caroline den großen Schritt in dieser Beziehung bereut, was mir in diesem Genre bisher noch passiert ist. Denn auch sowas gibt es. Kurzschlusshandlungen, die am Ende bitter bereut werden.

Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich der anderen „Hälfte“ der Geschichte entgegengefiebert habe. Nicht, weil diese deutlich besser geschrieben war. Der Schreibstil ist ungefähr gleich; einfach, jugendlich, gefühlsbetont. Ich mochte diese Hälfte mehr, weil mir hier der männliche Protagonist besser gefallen hat. Der Junge hatte wenigstens so etwas wie einen Charakter und hat voll einen an der Klatsche – im positiven Sinn! Caroline und Chris ergeben ein süßes Paar, bei dem man mitfiebert und hofft dass sich diese positive Stimmung durch die komplette Geschichte zieht. Gut, auch hier gab es unnötiges Drama. Das hätte man sich wirklich sparen können, auch wenn in diesem Moment wieder einmal wunderbar hervorgehoben wurde, dass Caroline wegrennt, anstatt irgendwas zu klären.

Leider, blieben die Nebencharaktere etwas blass. Sei es nun die beste Freundin, die einzig und allein am Anfang der Geschichte etwas Charakter gezeigt hat oder die Geschwister, die immer nur dann raus gekramt wurden, wenn es gerade passte. Sie alle waren an sich sympathisch, doch leider viel zu wenig ausgearbeitet um irgendeinen Eindruck zu hinterlassen.

Garniert mit einigen netten Witzen und Sprüchen ergeben beide Geschichten eine wirklich gute Hauptgeschichte, die zeigt, dass auch falsche Entscheidungen nicht immer negatives nach sich ziehen. Beziehungsweise, dass wir selbst entscheiden was die falsche Entscheidung ist und uns nicht von anderen hineinreden lassen sollten. Ich denke mal, dass beide Geschichten am Ende in einem Epilog übergehen, bei dem man nicht weiß, was denn nun „wirklich“ passiert ist, weil beide Geschichten möglich wären, soll verdeutlichen, dass es so etwas wie das Schicksal gibt – ob man nun daran glaubt oder nicht.

Fazit

 

„Einfach Schicksal“ ist eine schöne Geschichte über ein Mädchen, welches lernen muss, das wegrennen nicht immer die beste Option ist. Auch wenn das Buch im Mittelteil und bei den Nebencharakteren etwas schwächelt, ist es dennoch lesenswert und zeigt wunderbar, dass falsche Entscheidungen nicht immer fatal sein müssen.

4/5 Sternen



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