Fakten
Originaltitel: Heroes of Olympus - the lost Hero
Originalsprache:
Englisch
Autor: Rick Riordan
Autor: Rick Riordan
Fortsetzungen: Helden des
Olymp – der Sohn des Neptun
Helden des
Olymp – Das Zeichen der Athene
Helden des
Olymp – Haus des Hades
Helden
des Olymp – Blut des Olymp (erscheint am 02. Oktober)
Seitenanzahl: 576 Seiten
Seitenanzahl: 576 Seiten
deutsches Cover |
englisches Cover |
Inhalt
Jason erinnert sich an gar nichts - nicht einmal an seine besten Freunde Piper und Leo. und was hat er in Camp Half-Blood zu suchen, wo angeblich nur Kinder von griechischen Göttern aufgenommen werden? Zu allem Überfluss gehören die drei Freunde laut Prophezeiung zu den legendären sieben Halbgöttern, die den Olymp vor dem Untergang bewahren sollen. Kein Problem - Leo treibt einen mechanischen Drachen als Transportmittel auf und los geht's! Und dann gilt es auch non einen seit längerem verschwundenen Halbgott zu finden, einen gewissen Percy Jackson ...
Meine Meinung
„Helden des Olymp – der
verschwundene Halbgott“ ist
der Auftakt der neuen Reihe, die im selben Universum wie „Percy
Jackson“ spielt. Sie spielt
nicht nur im selben Universum, sie setzt die Geschichte fort, zeigt
jedoch neue Perspektiven und wärmt, Gott sei Dank, keine
altbekannten Handlungsstränge auf. Rick Riordan greift auf seine
erste Buchreihe zurück, lässt diese jedoch weiterhin eigenständig
und zufriedenstellend bestehen. Er wirft nicht alles durcheinander
und zaubert auch nichts aus dem Hut, verkauft nichts als wichtig,
worauf man nicht allzu viel Aufmerksamkeit gelenkt hat.
Mit dem Trio Jason,
Piper und Leo erschafft er neue Hauptcharaktere, die ihren Vorgängern
in puncto Sympathie definitiv das Wasser reichen können. Sie
funktionieren hervorragend als Gesamtgruppe, schwächeln jedoch auch
nicht, wenn sie etwas alleine oder nur als Duo bestreiten müssen.
Alle drei passen in die Welt, die der Autor in der vorherigen
Buchreihe so sorgfältig entworfen hat.
Jason ist ein
ruhiger, überlegter Mensch, der vieles auf sich wirken lässt, bevor
er handelt. Er hat viele Ähnlichkeiten mit Percy (das ist pure
Absicht, das merkt man), kann allerdings mit Charakterzügen punkten,
die Percy nicht besitzt: Geduld und Taktgefühl zum Beispel. Seine
komplette Hintergrundgeschichte ist durchaus interessant und der
Schachzug mit dem Gedächnisverlust sorgt für Spannung. Es macht
richtig Spaß mitzurätseln und sich zu fragen woher Jason kommt und
ob er nicht vielleicht doch ein ganz anderer Mensch ist.
Die einzige Dame im
Trio ist Piper McLean und sie ist so ziemlich eine der besten
weiblichen Charaktere, von denen ich jemals gelesen habe. Sie
verkörpert den Ausdruck „innere Schönheit“. Ihre Herkunft ist
ihr unangenehm, die Ideale ihres göttlichen Elternteils treffen
nicht auf sie zu und dennoch schafft sie es, auf unerwartete Weise
genau diese Eigenschaften perfekt widerzuspiegeln und sich dabei zu
reflektieren und zu entwickelen, ihr Wesen aber niemals aus den Augen
zu verlieren. Ihre Zerrissenheit wird nicht nur glaubhaft
dargestellt, man kann auch nachempfinden warum sie versucht einen
Mittelweg zu finden oder zu einem Extrem tendiert.
Piper ist ein glaubhafter Charakter, der sich erst noch finden und mit sich selbst klarkommen muss und dafür wurde in diesem Band der perfekte Grunstein gelegt.
Piper ist ein glaubhafter Charakter, der sich erst noch finden und mit sich selbst klarkommen muss und dafür wurde in diesem Band der perfekte Grunstein gelegt.
Der letzte im Bunde
ist Leo Valdez. Meiner Meinung nach, ist er der vielversprechenste
Charakter dieses Trios. Noch ist er der Sidekick, gut für
Lachanfälle und absolut planlos. Doch seine innere Unruhe und seine
Zweifel legen den Grundstein für eine Charakterentwicklung die schon
jetzt nach Genialität riecht. Leo hat eindeutig Potenzial um die
Hauptfigur einer der besten Handlungsstränge dieser Buchreihe zu
werden. Eine Balance zwischen Einsamkeit, Mut und Humor.
Hinzu kommt eine
Fülle an genialen Nebencharakteren, wie Trainer Hedge, den
kampfsüchtigen Satyrn. Es ist einfach nur absolut göttlich, wenn er
sich in die Schlacht wirft, dauernd von Gewalt faselt und den
Beschützer spielt.
Alte Gesichter
tauchen auf und haben wichtige Parts in der neuen Story. Sie wurden
nicht vergessen, werden weiter entwickelt und der eine oder andere
wird in die komplette Haupthandlung mit einbezogen. Rick Riordan hat
seine bereits erschaffene Welt in ein neues Licht gerückt, Aspekte
hinzugefügt und manchen Charakteren eine Stimme gegeben, die er in
seiner vorherigen Reihe eher im Hintergrund gelassen hat.
Zu meinen
persönlichen Lieblingsszenen der gesamten Buchreihe gehören schon
seit „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ die Gespräche,
die die Halbgötter mit ihrem göttlichen Elternteil führen. Ganz
der ehemalige Lehrer kann der Autor es nicht lassen und haut uns eine
Lebensweisheit nach der Anderen um die Ohren. Manchmal sind diese
Gespräche auch mit Humor gespickt (Leo). Doch ein Gespräch was mich
absolut gefesselt hat, war das von Piper und ihrer Mutter. Dieses
Gespräch, vor allem eine bestimmte Aussage der Göttin, hat etwas
unglaublich ehrliches und – ja, fast schon poetisches.
Des Weiteren gibt
es realtiv am Ende ein ganz bestimmtes Kapitel. Dieses Kapitel ist
schriftstellerisch eine grandiose Leistung und so voller Tragik und
leisem, heimtückischen Schmerz, dass ich mir dieses Kapitel
ununterbrochen bildlich vorstellen musste und nicht drumherum kam zu
bemerken, dass Rick Riordans Bücher sich wie ein verdammt gutes
Drehbuch lesen.
Mit „Helden
des Olymps“ ist die
Buchreihe düsterer und reifer geworden. Der Humor ist nicht verloren
gegangen. Es gibt sie immer noch: die perfekt getimte Situationskomik
und die herrlich sarkastischen und frechen Kommentare. Doch, Rick
Riordans Schreibstil hat sich weiterentwickelt. Die Charaktere führen
innere Monologe, die manchmal schon an der Grenze der Tragik kratzen
und manchmal schlicht und einfach menschlich und jugendlich sind,
dass ich nicht anders konnte, als traurig wissend zu lächeln.
Dadurch dass die Hauptcharaktere solche Sympathieträger sind möchte
man, dass alles gut ausgeht, doch bereits hier im ersten Band spürt
man, dass dieser Ritt emotional wird. Zufriedenestellend?
Hoffentlich! Genial und zum wegschmeißen lustig? Mit Sicherheit. Ein
Happy End für alle? Unwahrscheinlich.
Ich bin mir sicher, dass die weiteren vier Bände sich kontinuierlich
steigern werden, bis man bei einem epischen Ende angekommen ist. Im
Übrigen bin ich auch der Meinung, dass all diese Bücher
unglaubliche Filme wären. Kann nicht bitte ein Produzent, der die
Bücher gelesen und die Message verstanden hat, ein Reboot starten?
Das wäre ein absolutes Meisterwerk!
Die Handlung scheint diesmal komplexer und undurchsichtiger angelegt
zu sein. Man braucht ein bisschen Zeit um hinter all diese Begriffe
und Geschichten zu kommen, sich daran zu gewöhnen, dass es von allem
nun eine zweite Seite gibt. Was wiederum eine geniale Idee ist.
Schizophrene Götter? Ich sage nur: potenzial! Überall Potenzial!
Fazit
„Heldes
den Olymp – der verschwundene Halbgott“ ist
der Auftakt einer neuen Buchreihe, die schon jetzt vor Spannung,
Humor und Originalität sprüht. Mit neuene Hauptcharakteren
begleiten wir erneut Halbgötter auf einer abgedrehten Reise, während
wir merken, dass es diesmal nicht so locker-flockig und lustig wie in
Percy Jackson zugehen wird.
5/5 Sternen
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