Freitag, 17. Juli 2015

| Rezension | Kein Rockstar für eine Nacht




 

Fakten

deutsches Cover
englisches Cover

Originaltitel: Lick
Originalsprache: Englisch
Autor:
Kylie Scott

Fortsetzungen: Wer will schon einen Rockstar?
Rockstars bleiben nicht für immer (erscheint im Oktober 2015)
vierter Band (noch kein Erscheinungsdatum)

Seitenanzahl: 350 Seiten






 

 

Inhalt


Am Morgen nach ihrem eunundzwanzigsten Geburtstag wacht Evelyn Thomas in einem Hotelzimmer in Las Vegas auf - neben einem attraktiven, tätowierten und leider vollkommen fremden jungen Mann. Sein Name ist David Ferris, er ist Gitarrist und Songwriter der erfolgreichen Rockband Stage Dive - und seit weniger als zwölf Stunden Evelyns rechtmäßig angetrauter Ehemann ...

Meine Meinung


Die ersten Seiten haben sofort Lust auf mehr gemacht. Evelyn war mir von Anfang an sympathisch. Sie wacht mit einem mordsmäßigem Kater neben ihrem Ehemann auf, sein Name auf dem Allerwertesten tätowiert und reihert ihn erst mal voll, als sie erfährt was Sache ist. So muss eine Geschichte anfangen!

Evelyn ist eine junge Frau, die denkt ihren Platz in der Welt bereits gefunden zu haben, jedoch im Laufe der Geschichte bemerkt, dass sie eigentlich überhaupt nicht weiß wer sie ist und was sie eigentlich vom Leben erwartet. Sie ist sich auch nicht zu fein dafür, sich selbst in Frage zu stellen und alles mit ein bisschen Humor zu sehen.

Die Autorin beschreibt Evelyns abrupte Gefühlsschwankungen durchaus mit einem Augenzwinkern und der nötigen Ironie um ihre Hauptprotagonistin nicht wie ein naives Dummchen dastehen zu lassen.

David schneidet als männlicher Hauptprotagonist auch nicht schlecht ab. Er ist rücksichtsvoll, nett und und humorvoll. Ich bin relativ schnell mit ihm warm geworden und auch wenn ich manche Reaktionen einfach nur völlig überzogen fand, so hielten sie sich doch in einem gesunden Rahmen auf, die man durchaus mit seiner Vergangenheit entschuldigen konnte. Er wird nicht zum paranoiden Fiesling, sondern handelt erst und denkt später nach. Das beste Beispiel ist dafür die Hochzeit an sich, also das gesamte Grundkonzept der Geschichte.

Allgemein muss wirklich mal gesagt werden, dass Evelyn und David dazu in der Lage sind miteinander zu reden. Wenn sie ein Problem haben, dann diskutieren sie dass aus, wie zwei Menschen es auch tun sollten. Sie verrennen sich nicht in blinder Eifersucht und schnappen völlig über. Sie reagieren normal, menschlich, intelligent. Es wird sich hingesetzt und dann wird geredet. Über Gefühle und so. Ja, sowas gibt es auch noch! Dass alleine ist schon mindestens zwei Sterne wert, vor allem in diesem Genre.

Die Geschichte lebt von der Beziehung der Hauptprotagonisten, die mit äußerster Sorgfalt entworfen wurden und greifbar und realistisch wirken. Leider, kommen die Nebencharaktere etwas kurz, da die Autorin sich vollkommen auf ihre beiden Prachtexemplare konzentriert. David, wie sollte es anders sein, ist natürlich Gottes Geschenk an die Frauenwelt – heiß, schön, hübsch … welches Wort man auch verwendet, anscheinend passt alles. Dazu kommt noch, dass er talentiert ist, reicher als Krösus und einen unschlagbaren Dackelblick drauf hat. Gut, irgendwie war das nicht anders zu erwarten.

An den Stellen, bei denen die Autorin bei David übertrieben hat, geht sie bei Evelyn anders an die Sache ran. Die Frau ist ausnahmsweise mal kein absolutes Supermodel. Mir hat es richtig gut gefallen, dass die Hauptprotagonisten mal normal wirkt – rein körperlich gesehen.

Durch den einfachen, aber doch relativ reifen, Schreibstil blättern sich die Seiten wie von selbst um. Und auch, wenn man sich, vor allem im zweiten Teil, durch eine Sexszene nach der Anderen liest, so möchte ich nicht behaupten, dass diese Szenen grauenvoll und schlecht waren. Sex gehört zum Leben dazu. Das ist einfach so. Die Autorin geht schon ziemlich ins Detail, doch sie verkauft uns Sex nicht als Wundermittel für jedes Problem, auch wenn die Protagonisten es gerne mal versuchen.

Das einzige, wirklich große Problem, was ich mit dem Buch habe ist die Zeitspanne. Alles geschieht innerhalb eines Monats, und dass drückt meine Meinung wirklich sehr ins Negative. Die Beiden fühlen und tun Dinge innerhalb eines Monats, wie es andere Paare nicht mal in zehn Jahren machen. Und das ist an sich auch in Ordnung, jeder hat sein eigenes Tempo. Aber, dann soll man mir dass doch bitte nicht als „die Liebe des Lebens“ verkaufen. Vielleicht, bin ich da mit meiner Meinung alleine, aber ich bin immer noch der Meinung, dass Liebe, echte aufrichtige Liebe, sich entwickelt. Und dieses „ich liebe dich“ nach drei Tagen, dass war einfach zu viel, zu schnell und zu kitschig.

Fazit



Alles in allem, ist „Kein Rockstar für eine Nacht“ eine unterhaltsame Geschichte, die sich schnell liest und Spaß macht. Die Hauptcharaktere wirken realistisch und greifbar. Auch wenn deren Beziehung, hin und wieder, zu überstürzt und unüberlegt wirkt, so macht es doch irgendwie Spaß die Beiden auf ihrem Weg zu verfolgen. Ich werde definitiv weiterlesen.


3,5/5 Sternen


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