Freitag, 19. Juni 2015

| Rezension | Die Liebe von Callie & Kayden


Fakten

Originaltitel: The Redemption of Callie & Kayden
Originalsprache: Englisch
Autor:
Jessica Sorensen
Fortsetzungen:
Füreinander bestimmt: Violet und Luke
Einander verfallen: Violet und Luke
Für immer verbunden: Violet und Luke (erscheint im Dezember 2015)
Das Versprechen von Callie und Kayden (erscheint im Januar 2016)

Seitenanzahl:
395
Seiten

"Ich frage mich, ob es möglich ist, zu heilen und zu jemand Neuem zu werden. Jemanden, den ich noch gar nicht kenne." S. 175

      deutsches Cover                                                                                                                                                         englisches Cover

 

Inhalt

Alles schien perfekt zwischen Callie und Kayden, bis ein schrecklies Ereignis ihre Welt erschütterte. Seitdem hat Kayden sich von Callie zurückgezogen. Doch Callie lässt nicht locker, denn sie kann ihn einfach nicht vergessen. Sie überredet ihn, eine Woche mit ihr in die kalifornische Sonne zu fahren. Auf der Reise wird beiden sehr schnell klar, dass sie nicht voneinander lassen können. Wäre da nicht die dunkle Vergangenheit, die ihre Liebe bedroht …

Meine Meinung

Der zweite Teil dieser Reihe ist, für mich persönlich, noch einen Ticken besser als der erste Teil. Ich konnte mich sehr gut mit Kayden identifizieren. Einige seiner Probleme sind mir nur allzu bekannt und ich weiß aus eigener Erfahrung wie innerlich zerrissen man ist, wie süchtig gewisse Dinge machen können, wie gerne man kaputt ist, wenn man nichts anderes kennt.

Auch in diesem Buch ist der Schreibstil wieder einfach gehalten. Das Buch liest sich schnell weg. Jessica Sorensen hat ein Händchen dafür das Innenleben eines Charakters zu beschreiben. Man fühlt mit, man möchte das der Charakter es schafft alles hinter sich zu lassen, während einem die eine oder andere Träne die Wange hinunterläuft, weil es so verdammt einfühlsam und realistisch geschrieben ist.

So sympathisch und realistisch Callie und Kayden auch geschrieben sind, genauso unsympathisch sind Kaydens Eltern. Ach, die sind schon mehr als unsympathisch. Das sind Monster. Beide auf ihre ganz eigene Art und Weise, sind sie die Monster, die ihre Söhne systematisch und Stück für Stück zerstört haben. Als Ende für diesen Handlungsstrang hätte ich mir durchaus gewünscht, dass Kayden diesen großen Schritt wagt und nicht nur über eine bestimmte Möglichkeit nachdenkt.

Auch für Callies Geschichte hätte ich mir einen anderen Ausgang gewünscht. Im ersten Band hat Callie gekämpft, nun unterstützt sie Kayden in seinem Kampf und ist dabei die Geduld in Person und ein wahrer Engel, der jedoch niemals aus den Augen verliert, wo die persönliche Schmerzgrenze ist. Das beide Handlungsstränge nicht nach meinem Geschmack oder meinen Wünschen ausgegangen ist, heißt jedoch nicht, dass ich das Ende schlecht fand. Überhaupt nicht! Sie enden auf völlig realistische, verständliche und ruhige Art.

Neben den beiden Hauptcharakteren gibt es wieder erstklassige Nebencharaktere. Seth und Luke. Die Beiden sind erstklassige Freunde, beide auf ihre ganz eigene Art und Weise. Sie wissen, wie sie mit ihren jeweiligen besten Freunden umgehen müssen und was diese in diesem Moment brauchen.
Vor allem, bei Luke und Kayden bemerkt man, dass die beiden sich schon ihr ganzes Leben lang kennen und sich die Zeit genommen haben einander kennen zu lernen und so abschätzen zu können, was sie sagen und tun können um den anderen nicht zu weit zu treiben. Großes Kompliment für diese realistische Darstellung!

Letztendlich war das Sahnehäubchen dieses Buches, dass es durchaus auch amüsante Stellen gab, bei denen man lachen konnte, doch die Ernsthaftigkeit der gesamten Thematik niemals aus den Augen gelassen wurde. Die Heilung einer psychischen Krankheit ist nichts leichtes. Es ist ein harter Kampf gegen die Gedanken und die Gewohnheiten. Es ist ein lebenslanger Kampf, den man alleine ausfechten muss. Auch wenn andere Personen eine Hilfe sein können, so bleibt es an einem selbst hängen. Erstmal zu realisieren, dass man etwas ändern muss, ist ein schwieriger Schritt, den man nicht in einem Moment fällt. Dies ist ein langwierige und komplizierte Entscheidung, wie auch Kayden sie hatte. Ich habe diesen Kampf hinter mir. Ich habe diesen Kampf gewonnen. Vielleicht berührt mich dieses Buch deshalb so sehr.

Bei all dem Positiven sehe ich auch gerne darüber hinweg, dass es im Mittelteil einen kleinen Hänger gab, als unsere Hauptprotagonisten für einige Kapitel zu einem sexbesessenen Pärchen werden. Vor allem fiel es mir in diesen Kapiteln etwas schwer zu glauben, dass Callie alles so leicht wegsteckt. Aber ich habe, glücklicherweise, nie solch eine Erfahrung machen müssen. Und Menschen reagieren ja bekanntlich unterschiedlich auf Erlebnisse.

Fazit

„Die Liebe von Callie und Kayden“ ist eine würdige Fortsetzung des ersten Teils. Vielleicht sogar einen Ticken besser. Auch hier geht es wieder nur zweitrangig um die Liebesgeschichte. In erster Linie ist diesmal Kayden an der Reihe seine Dämonen zu bekämpfen, beziehungsweise zu realisieren, dass ein Kampf sich überhaupt lohnt. All das garniert mit einem einfühlsamen Schreibstil und tollen Nebencharakteren ergibt ein lesenswertes Buch über den Kampf gegen sich selbst, was vielleicht nicht für jeden was ist.




4,5/5 Sternen



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