Sonntag, 24. März 2019

| Rezension | Murder Swing


Fakten


Originaltitel: The Vinyl Detective
Originalsprache: Englisch
Autor/in: Andrew Cartmel
Erscheinungsdatum: 2016
Buchreihe: The Ron-Out Groove (bisher nur auf Englisch)
Victory Disc (bisher nur auf Englisch)
Seitenanzahl: 527 Seiten

Originalcover



Inhalt



London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute nehmen das ganz wörtlich – so wie die geheimnisvolle Nevada Warren, die ihn für eine Unsumme anheuert, um für einen anonymen Auftraggeber eine Platte zu finden, die zu der schmalen Produktion eines winzigen kalifornischen Jazz-Labels gehört, das in den 1950ern nur ein Jahr existierte.
Bald häufen sich seltsame Todesfällen, die allesamt mit dieser Platte zu tun haben könnten. Aber was könnte auf ihr zu hören sein, was sie so ungemein wertvoll macht? Und was hat einer der mächtigsten Konzerne der weltweiten Unterhaltungsindustrie damit zu tun?

Meine Meinung


Bei „Murder Swing“ ist der Protagonist ein namenloser Jazz – und Vinyl Liebhaber, der auf der Suche nach einer ganz bestimmten Aufnahme ist. Unterstützt wird er dabei von einer Dame, die ihm sein Auftraggeber zur Seite gestellt hat und irgendwie, indirekt, auch einem Freund von ihm.
Am meisten fetzen aber ohnehin seine Katzen; die haben für mich eindeutig die Show gestohlen.

Die ganze Suche nach dieser einer bestimmten Schallplatte war dann ziemlich in die Länge gezogen. Zudem gab es auch ziemlich viel Input was, ein Laie wie mich, einfach nur vollkommen überfordert hat. Die Leidenschaft des Protagonisten bezüglich Jazz und Vinyl zieht sich dann auch durch die komplette Geschichte und macht es hin und wieder schwer dem Handlungsverlauf zu folgen. Ich musste immer wieder kurz innehalten und kurz überlegen über wen die jetzt schon wieder reden und ob die Person etwas mit der Handlung zu tun hat, oder ob es einfach nur eine Erwähnung war. Dieses ganze Prozedere hat meinen Lesefluss hin und wieder stark eingedämmt.

Der gesamte Mittelteil hatte extreme Längen. Die ganze Suche nach dieser einen ganz besonderen Aufnahme hat extrem viel Zeit in Anspruch genommen, die auch ziemlich detailliert festgehalten wurde. Über diese Länge hinweg tragen zwar stellenweise der Schreibstil und die relativ amüsanten Charaktere und deren Interaktionen untereinander. Doch auch diese Pluspunkte können nicht alles ausgleichen.

Auch, dass der Protagonist von zwei Auftragskillern oder was die sein sollten, verfolgt wird und die ihm ständig in die Quere kommen, haben den Spannungsbogen nicht zwangsläufig gehoben. Dieser Aspekt der Geschichte wurde so selten aufgegriffen, dass das stellenweise schon an den Haaren herbeigezogen wirkte. Das einzige, was ich richtig gefeiert habe war, dass die Hauptcharaktere die Auftragskiller die "arischen Zwillinge" genannt haben.

Hat man diesen Mittelteil, dann hinter sich gebracht gibt es im Spannungsbogen wieder eine Steigerung. Allerdings wird der Höhepunkt der „A-Seite“ relativ schnell und für die Ereignisse und allem was dem vorausging, auch emotionslos abgehandelt.

Die „B-Seite“ ist etwas kürzer, konnte mich jedoch auch mehr überzeugen. Im Grunde haben wir hier wieder eine Suche, jedoch ist sie hier gekürzt, was auch dem vorangegangenem Teil des Buches gut getan hätte. Von der Thematik fand ich es spannender herauszufinden, was bei der Aufnahme passiert ist, als diese ganze Prozedur das Ding erstmal aufzutreiben.

Das klingt jetzt so, als hätte ich „Murder Swing“ schlecht gefunden. Dem ist nicht so. Ich mochte es, allerdings nicht übermäßig. Die Längen in der Geschichte und die Unendlichkeit der Namen und Labels und Fachbegriffe haben dazu geführt, dass ich extrem lange gebraucht habe um in die Geschichte reinzukommen. Nur der humoristisch angehauchte Schreibstil hat mich dazu gebracht das Buch weiterzulesen. Im Allgemeinen finde ich, dass „Murder Swing“ nicht unbedingt ein Thriller ist, sondern etwas von einer in die Länge gezogenen Detektivgeschichte hat.

Fazit


Im Großen und Ganzen fand ich das Buch in Ordnung. Es hatte nichts, was mich dazu gebracht hat, es öfter als auf dem Arbeitsweg in die Hand zu nehmen, allerdings fand ich es auch nicht schlecht. Dafür haben die sympathischen und authentischen Charaktere und der Schreibstil gesorgt. Zum Ende hin war es dann auch einen Hauch spannender.


3/5 Sternen


Ich danke dem Suhrkamp Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Beziehungsweise Vorablesen für die Möglichkeit eines Gewinnes.

Samstag, 2. März 2019

| Monatsstatistik Februar 2019 |

gelesene Bücher: 3
gelesene Seiten: 
801 Seiten
Seiten pro Tag:
 28,6 Seiten
Highlights
: Die Grimm-Chroniken #10
Durchschnittsbewertung: 4 Sterne
Neuzugänge: 3 (alle gelesen) 
aktueller SuB: 
51
gelesene Mangas
: -

#1 || Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen von Ava Reed || 305 Seiten
#2-#3 || Die Grimm-Chroniken #9 und #10 von Maya Shepherd

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Leseflaute, ahoi!
Bis zur Mitte des Monats hat mich alles einfach nur unglaublich gelangweilt. Erst das Buch von Ava Reed konnte mich genügend überzeugen, dass ich es zu Ende gelesen habe, was vor allem daran lag, dass ich selbst Betroffene bin.
Im Moment komme ich auch gar nicht so wirklich zum Lesen, da ich mitten in den Vorbereitungen zum Umzug stecke, mein Kollege zu dumm zum Laufen ist (Krankschrift), ich für meinen Fernkurs jeden Tag etwas Zeit einräume und ab und zu ... da will ich auch mal essen und schlafen und was mit meinen Freunden machen.
Aber, so ist das Leben nun mal und ich lasse mich davon nicht runter ziehen. Demnächst bin ich aber in alter Kraft wieder da.

Bis denne, Freunde der Sonne :)

| Mini-Rezension | Grimm-Chroniken (9-11)

Die Grimm-Chroniken von Maya Shepherd



Die „Grimm-Chroniken“ von Maya Shepherd machen nach wie vor Spaß. Es ist eine wirklich umfangreiche, fantasievolle und spannende Geschichte. Wie die unterschiedlichsten Märchen zusammengeführt und abgeändert werden ist wirklich interessant. Des Weiteren hat die Autorin einen sehr angenehmen Schreibstil, der einen durch die Geschichte trägt, mit dem sie auch über einige Stolpersteine in der Handlung hinweg tragen kann.
Jedoch, komme ich mit vielen Charakteren auf keinen grünen Zweig. Es mag die Handlung voranbringen, doch sie sind alle miteinander arg naiv und handeln stellenweise wirklich unüberlegt. Am Anfang konnte man das noch entschuldigen, doch nach dem was die schon alles erlebt haben, sollten sie eigentlich, dass ein oder andere gelernt haben.
Das Rätsel um Königin Mary wurde gelöst – und ich hatte recht. Genau diese Auflösung spukte mir im Kopf herum. Das macht die Auflösung nicht schlecht oder einfallslos, ganz im Gegenteil, nachdem man ihre Geschichte gelesen hat, macht nichts anderes Sinn. Etwas anderes wäre dann gegen den Charakter gewesen.
Hin und wieder fällt es mir schwer den Überblick zu behalten, was nicht unbedingt an der Fülle der Charaktere liegt, sondern an den ständig eingeschobenen Hintergrundgeschichten. Hätte ich die Reihe nicht relativ in einem Rutsch gelesen (Dezember 2018 bis heute) wäre ich wohl völlig aufgeschmissen gewesen, obwohl jeder Band am Anfang nochmal eine kleine Zusammenfassung enthält.
Alles in allem machen „die Grimm-Chroniken“ einfach Spaß. Sie sind mal eine nette Abwechslung zum Einheitsbrei. Kreativ und spannend. Und auch wenn einige Dinge klischeebeladen sind, ist selbst das nicht so schlimm, da ich mir immer in Erinnerung rufe, dass es sich um eine Märchenadaption handelt und Märchen sind der Inbegriff von Klischee und unmöglichen Zufällen. Ich blicke den nächsten Teilen gespannt entgegen. Glücklicherweise erscheint jeden Monat ein weiteres Buch und dadurch, dass ich jetzt auf dem aktuellen Stand bin, habe ich immer etwas Zeit um alles zu verarbeiten. Denn, ehrlich gesagt, können meine Kritikpunkte auch aufgrund einer Übersättigung der Geschichte entstanden sein.

4/5 Sternen

Donnerstag, 21. Februar 2019

| Rezension | Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.


Fakten


Originaltitel: -
Originalsprache: Deutsch
Autor/in: Ava Reed
Erscheinungsdatum: 2019
Buchreihe: Einzelband
Seitenanzahl: 305 Seiten

Cover


Inhalt


Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, die Leni zu zerbrechen droht. Sie weiß, sie muss Hilfe annehmen, aber sie verliert Tag um Tag mehr Hoffnung. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte ... 

Meine Meinung


Im Dezember 2012 hatte ich meine erste Panikattacke. Leider, blieb es nicht bei einer – es entwickelte sich eine komplette Panikstörung aus der ganzen Sache. Aufgrund der Isolation kamen Depressionen hinzu. Ein Klinikaufenthalt, zwei Therapien, eine Selbsthilfegruppe und über sechs Jahre später komme ich damit einigermaßen zurecht. Auch wenn es für mich immer noch nicht ganz leicht ist, ein Buch zu diesem Thema zu lesen. Es gibt nun mal Menschen, die es triggert Bücher über ihre eigenen Krankheiten zu lesen, vor allem wenn man sich dann selbst ziemlich gut repräsentiert in der Protagonistin wiederfindet.

In „Alles. Nichts. Und alles dazwischen.“ wird der Teufelskreis aus Gedanken und Empfindungen, den man bei einer solchen Krankheit ständig durchlebt sehr gut dargestellt. Das ständige Hin und Her aus völliger Taubheit, Schuldgefühlen und Ratlosigkeit.
Die Handlung konzentriert sich enorm auf Protagonistin Leni, sodass man wirklich jegliche Gefühlsregung nachvollziehen kann. Sicher, gab es im Laufe der Geschichte ein, zwei Punkte, die vielleicht nicht zu 100% realistisch dargestellt waren, doch dienen sie dem Handlungsverlauf.

Die Geschichte schreitet langsam voran, was dazu führen könnte, wenn man sich mit der Materie vielleicht nicht auskennt oder einfach kein Interesse daran hat (Was vollkommen in Ordnung ist!) dass man das Buch dann vielleicht sogar als langweilig empfinden könnte. Es dauert seine Zeit, bis die Krankheit der Protagonistin sich entfaltet hat und sie erkennt, dass es eine Krankheit ist und dementsprechend behandelt werden muss.

Lernt Leni, dann Matti kennen zieht die Autorin auch das Erzähltempo an. Die Beiden im Zusammenspiel haben mir sehr gut gefallen. Anfangs haben sie zwar ihre Probleme, raufen sich jedoch zusammen und funktionieren dann auch gut im Doppelpack.
Mattis Krankheit fand ich hochinteressant, leider wurde darauf nicht annähernd so detailliert eingegangen, wie Potenzial vorhanden war.

Zum Ende hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht etwas mehr auf die Heilung an sich eingegangen worden wäre. Was genau man machen kann, damit es besser wird. Wie sowas aussieht. Wie Leni mit Rückschlägen und Erkenntnissen umgeht. Ava Reed hat sich jedoch dafür entschieden, sich mehr auf die Krankheit und deren Entwicklung zu konzentrieren, anstatt auf die konstante Heilung.

Fazit

Alles in Allem hat mir „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.“ gut gefallen. Als Betroffene, war es nicht immer leicht für mich zu lesen. Der permanente Teufelskreis aus den unterschiedlichsten negativen Empfindungen wurde gut dargestellt und auch die Protagonisten funktionieren gut zusammen. Ava Reeds angenehmer Schreibstil trägt über einige Schwächen hinweg.

4/5 Sternen





Sonntag, 3. Februar 2019

| Rezension | Lockwood & Co. 1: die seufzende Wendeltreppe


Fakten


Originaltitel: The Screaming Staircase
Originalsprache: Englisch
Autor/in: Jonathan Stroud
Erscheinungsdatum: 2013
Buchreihe: Lockwood & Co.: der wispernde Schädel
Lockwood & Co.: die rauchende Maske
Lockwood & Co.: das flammende Phantom
Lockwood & Co.: das grauenvolle Grab
Seitenanzahl: 412 Seiten

englisches Cover
deutsches Cover




Inhalt


LONDON, ENGLAND: In den Straßen geht des Nachts das Grauen um. Unerklärliche Todesfälle ereignen sich, Menschen verschwinden und um die Ecken wabern Schatten, die sich nur zu oft in tödliche von Geisterwesen ausgesandte Plasmanebel verwandeln. Denn seit Jahrzehnten wird Großbritannien von einer wahren Epidemie an Geistererscheinungen heimgesucht. Überall im Land haben sich Agenturen gebildet, die in den heimgesuchten Häusern Austreibungen vornehmen. Hochgefährliche Unternehmungen bei denen sie, obwohl mit Bannkreisketten, Degen und Leuchtbomben ausgerüstet, nicht selten ihr Leben riskieren.

So auch die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. Dem jungen Team um den charismatischen Anthony Lockwood ist allerdings bei einem Einsatz ein fatales Missgeschick passiert. Um die Klage abwenden und den Schadenersatz dafür aufbringen zu können, müssen die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. einen hochgefährlichen und zutiefst dubiosen Auftrag annehmen. Dieser führt sie in eines der verrufensten Herrenhäuser des Landes und stellt sie auf eine Probe, bei der es um nichts weniger als Leben oder Tod geht …


Meine Meinung


Lockwood & Co.1: die seufzende Wendeltreppe“ lag ewig lange auf meinem SuB, bevor ich es endlich in die Hand nahm und dann, überraschenderweise, sehr schnell las.

Das Grundkonzept dieser Geschichte hat mir von Anfang an gefallen: die Welt, ganz besonders die Stadt London, wird von Geistern, die in Jonathan Strouds Werk „Besucher“ genannt werden, heimgesucht. Durch dieses Problem (wie es auch in der Geschichte genannt wird) haben die Menschen Agenturen gebildet, die die Besucher verjagen und in Schach halten sollen. Da nur Kinder und Jugendliche diese Besucher sehen können, ist die Stadt also bevölkert von arbeitenden Kiddies.

Die gesamte Handlungsgrundlage der „Geisterjäger“ hat mir also schonmal gefallen, ebenso das was der Autor aus dieser Idee gemacht hat. Er nimmt sich Zeit das ganze Drumherum zu erklären und zu beschreiben; Wichtiges wird auch erst erklärt, wenn es für die Handlung relevant ist. Der Leser wird also nicht gleich am Anfang von tausend Eindrücken erschlagen und kommt mit dem Sortieren gar nicht hinterher. Dennoch verfällt Jonathan Stroud manchmal in ausschweifende Erklärungen und/oder Beschreibungen, was den Lesefluss hin und wieder stört und einfach zu viel des Guten ist.

Meine Befürchtung, dass ich von den Protagonisten genervt sein könnte, ist glücklicherweise nicht eingetreten. Ich hab's ja jetzt nicht so mit Jugendlichen. Und meine Befürchtung, dass sie innerhalb ihres Berufes, unnötige, irrationale und einfach falsche Entscheidungen treffen oder, als allwissende Mini-Genies dargestellt werden, ist glücklicherweise nicht eingetroffen. Der Autor scheint sehr viel wert darauf gelegt zu haben die Charaktere zu erschaffen. Sicher, sie haben durch ihre Aufgabe eine gewisse Reife, bleiben jedoch in vielen Lebenslagen ihrem Alter treu. Im Großen und Ganzen sind die drei Protagonisten gut ausgearbeitet, treffen rationale Entscheidungen, wirken aber nicht übertrieben. Die Dynamik zwischen diesen Charakteren trägt die Geschichte weitestgehend auch über eventuelle Längen hinweg und sorgt für den nötigen Humor.

Die erste Hälfte von „Lockwood & Co.1: die seufzende Wendeltreppe“ bewegt sich irgendwie in dem Genre der Detektivgeschichte. Was auch hervorragend funktioniert. Hat man sich in der Welt zurechtgefunden, funktioniert diese Mischung aus Geisterabenteuer und Detektiv überraschend gut. Der Autor sorgt dafür, dass der Fall um den es geht, eine entsprechende Hintergrundgeschichte erhält, die durchaus interessant ist und auch seinen Platz in den Erzählungen findet.

In der zweiten Hälfte geht dieser Aspekt der Detektivgeschichte etwas unter und die Action beziehungsweise das Abenteuer rückt mehr in der Vordergrund. Was auch funktioniert, jedoch nicht ganz so gut wie die erste Hälfte. In der Hinsicht ist eindeutig Luft nach oben vorhaben. Und vor allem … liebe Autoren der ganzen Welt … wieso? Wieso ist es nötig, dass der Antagonist lang und breit seine Motive erklärt? Der Leser ist im Durchschnitt nicht komplett bescheuert und kann sich, hat er das Buch aufmerksam gelesen, durchaus, das ein oder andere zusammenreimen bzw. Ist ein teil des Spaßes ja, dass man vielleicht dinge interpretiert und vermutet, und niemals rausfinden wird, ob das alles genau so stimmt. Das regt mich tierisch auf und leider lässt auch Jonathan Stroud seinen Antagonisten erstmal ein Kaffeekränzchen abhalten.

Fazit

Im Großen und Ganzen hat „Lockwood & Co.1: die seufzende Wendeltreppe“ mich mit der Mischung aus Detektiv – und Geistergeschichte und dem Humor überzeugt. Es ist noch Luft nach oben und so ganz lässt sich nicht erkennen, wo der rote Faden für die gesamte Buchreihe sein soll, aber man hat Lust auf den zweiten Teil. Und genau das hab ich auch sofort gemacht!



4/5 Sternen

Freitag, 1. Februar 2019

| Monatsstatistik Januar 2019 |

gelesene Bücher: 5
gelesene Seiten: 
1.295 Seiten
Seiten pro Tag:
 41,7 Seiten
Highlights
: Lockwood & Co. #1
Durchschnittsbewertung: 4 Sterne
Neuzugänge: 12 
aktueller SuB:
68
gelesene Mangas
: 1

#1 - #3 || Die Grimm-Chroniken #6-#8 von Maya Shepherd
#4 || Monsters of Verity von Victoria Schwab || 459 Seiten
#5 || Lockwood & Co. #1 von Jonathan Stroud || 412 Seiten

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Und da ist der Januar auch schon wieder vorbei, der sich dieses Jahr wirklich wie ein nicht enden wollender ekelhafter Montag angefühlt hat.
Aber, auch Montage habe schöne Momente ...
Ich wurde zweimal von Schatzi auf Arbeit besucht; was eher eine Seltenheit ist. Seit ich nicht mehr in der Innenstadt arbeite, sehe ich meinen ehemaligen Kollegen eher selten. Dann hatte ich einen tollen Abend mit Freunden, hab meinen Schimmelkopf wiedergesehen und meine Schwester ist endgültig wieder in der Stadt eingezogen. Nach 3 1/2 Jahren ist das manchmal immer noch komisch. Ich erwarte ständig, dass sie wieder fährt.

Ansonsten war der Januar sehr ruhig; ich habe mal wieder sehr viel Zeit in meine Krankheit investiert, allerdings muss ich zugeben, dass das eher im negativen Sinne erfolgt ist, was definitiv nichts Gutes ist. Dennoch versuche ich mich immer auf das Positive zu konzentrieren. Deswegen liste ich ja auch immer nur das Positive auf, um mir selbst nochmal vor Augen zu halten, dass es eben doch gutes gab, auch wenn es mir manchmal nicht so erscheint.
Ich erzähle ja auch schließlich nie was ich jeden Monat für krasse Unterleibsschmerzen habe :D
Das Leben ist halt ein auf und ab, und da war halt mal wieder ein ab. Das ist in Ordnung, das ist normal und das wird wieder :)

Bis denne, Freunde der Sonne :)

Montag, 28. Januar 2019

| Rezension | Monsters of Verity: Dieses wilde, wilde Lied


Fakten


Originaltitel: This Savage Song
Originalsprache: Englisch
Autor/in: Victoria Schwab
Erscheinungsdatum: 2016
Buchreihe: Our Dark Duet (erscheint im März 2019 auf Deutsch)
Seitenanzahl: 429 Seiten

deutsches Cover
englisches Cover



Inhalt


In der geteilten Metropole Verity City herrscht ein erbitterter Kampf ums Überleben. Denn jede neue Gewalttat der Menschen bringt leibhaftige Monster hervor, welche nachts den Bewohnern der Stadt auflauern ...
In dieser düsteren Welt treffen die Kinder der beiden verfeindeten Herrscher aufeinander: Kate, die den Drang hat, sich endlich gegenüber ihrem Vater zu beweisen. Und August, der jeden Tag damit ringt, seine wahre Identität zu verbergen – denn August ist ein Sunai, eine extrem seltene und sehr gefährliche Art von Monster. Als Kate eines Tages in einen Hinterhalt gerät, müssen die beiden gemeinsam fliehen. Doch wem kannst du noch trauen, wenn die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwinden?

Meine Meinung


Ich habe „Monsters of Verity“ auf Empfehlung gelesen und bereue es definitiv nicht. Das ausführliche Worldbuilding sorgt für einen etwas zähen Anfang, mit ihrem Schreibstil weiß Victoria Schwab allerdings über diese ersten Kapitel hinwegzuhelfen. Obwohl der Einstieg mir etwas schwerer fiel, möchte ich keineswegs das Wort langweilig in den Mund nehmen. Es dauert seine Zeit, bis der Leser die ganzen Eindrücke verarbeitet hat und sich in der Welt, die die Autorin hier geschaffen hat, zurecht findet.

Ein weiterer großer Pluspunkt, der mich schon von Anfang an bei der Stange hielt, war das Grundkonzept der Geschichte. Die grausamen Taten der Menschen entwickeln in dieser Geschichte nach geraumer Zeit ein Eigenleben und verdichten sich zu Schatten, welche sich dann wiederum zu Monstern/Dämonen, wie auch immer man es nennen möchte, entwickeln. Sie werden Corsai, Malchai und Sunai genannt. Letztere gelten als die schlimmsten von allen. Und hier zeigt die Autorin, ob beabsichtigt oder nicht, ganz hervorragend, wie engstirnig die Menschen unter anderem auch sind: was man nicht kennt und eventuell einem anderen moralischen Kompass folgt, ist automatisch böse.

Monsters of Verity“ wird abwechselnd aus der Sicht von August, einem Sunai, und Kate, einem Menschen, geschildert. Beide Charaktere funktionieren gut innerhalb der Geschichte. August' Sichtweise fand ich jedoch um einiges interessanter. Hier hätte es mir besser gefallen, wenn Victoria Schwab eine klarere Grenze zwischen den Menschen und den Sunai gezogen hätte. August denkt eigentlich wie ein Mensch und handelt auch dementsprechend. Und es mag zwar seinem Charakter entsprechen, da dieser ja menschlich sein möchte, er ist aber kein Mensch. Dieser Aspekt wäre vielleicht noch interessanter gewesen, wenn man einen deutlichen Unterschied im Denk – und Verhaltensmuster entdeckt hätte.

Mit Kate hatte ich anfangs meine Probleme. Sie wirkte mir zu aufgesetzt. Ihre Taten waren anfangs überzogen. Diese unausgereifte Mischung aus Abgestumpftheit und Emotionalität wollte nicht ganz passen und hat mir die Dame in der ersten Hälfte unsympathischer gemacht, als sie eigentlich gezeichnet ist. Erst zum Ende hin kam ich besser mit dem Charakter klar.

Ein klarer Pluspunkt ist jedoch die Dynamik von August und Kate. Im Duo haben die beiden mir außerordentlich gut gefallen. Ich danke der Autorin, dass sie sich hier keine erzwungene Liebesgeschichte aus dem Ärmel gezogen hat, sondern die Beziehung der Protagonisten, als das dargestellt hat, was sie ist und was auch am meisten Sinn macht: eine langsam aufkeimende Freundschaft, die sich jedoch vor allem noch im Bereich der Nutzgemeinschaft bewegt und sich langsam entwickelt.

Hat man die erste, etwas zähe, Hälfte des Buches geschafft, wird man mit einer umso spannenderen zweiten Hälfte belohnt. Die Ereignisse geben sich die Klinke in die Hand und keines davon ist von den Protagonisten aufgrund schierer Dummheit zu verantworten – was leider, viel zu häufig vorkommt. Jedoch konnte mich keine der Enthüllungen oder Plottwists wirklich überraschen. Sie waren die logische Konsequenz der vorangegangen Ereignisse. Zum Glück; es gibt nichts Schlimmeres, als Plottwists die einfach nur darauf ausgelegt sind den Leser zu schocken, egal ob das überhaupt Sinn ergibt oder nicht.

Fazit


Monsters of Verity“ ist definitiv gute Unterhaltung, mit einem interessanten Grundkonzept und guten Charaktere, die vor allem gemeinsam sehr gut funktionieren. Nach einem zähen Einsteig, der mit Informationen nur so vollgestopft ist, folgt ein spannender zweiter Teil, der Lust auf den zweiten Band macht.

4/5 Sternen